Die Besucher des Summerjam Festivals

"Enjoy Music & Vibes" lautete das 2018er Festival-Motto und trifft damit das Herz des Festivals. Zum 33. Mal feierten fast 30.000 Menschen Reggae Musik und den damit verbunden Lebensstil.

Seit über einem Jahrzehnt schon gibt es neben dem Reggae Künstleraufgebot auf dem Summerjam auch Hip Hop von Bands wie Blumentopf oder Pop von Künstlern wie Clueso. In den Sozialen Medien findet sich Kritik daran, dass das Line-up zu wenig Reggae Acts bereit hielte und Hip Hop die Bühnen immer mehr dominiere. Die Musik ist für viele aber auch nur einer der Gründe für den Festivalbesuch, die Atmosphäre abseits der Bühne spielt ebenfalls eine wichtige Rolle.

Klaus zum Beispiel reist seit über 15 Jahren jährlich aus Bayern an. Er liebt Jamaica und auch sein gesamter Freundeskreis besteht aus Jamaikern, mit denen er den Reggae lebt. Ziggy Marley gefiel ihm 2018 am besten, da dieser noch Roots Reggae spielt, wie sein Vater Bob. Dass der Veranstalter über die Jahre mehr Hip Hop Acts auf die Bühne geholt hat, stört ihn nicht. Auch wenn er privat keinen Hip Hop hört: Für ihn bedeutet Reggae auch Offenheit für Neues.

Miriam kündigte ihren Job und arbeitet nun als Apfelplfückerin auf einem Bauernhof in der Schweiz. Zusammen mit ihrer Freundin Lorena nahm sie 8 Stunden Busfahrt in Kauf um ihr erstes Summerjam Festival zu verbringen. Hauptsächlich wollten die beiden Soja sehen, begeistert sind sie von der positiven Stimmung und dem Verbundenheitsgefühl unter den Besuchern.

Die Hälfte seines bisherigen Lebens hat Christian keine Schere an seine Haare gelassen. Mit einer Länger von über 1,70m erreichen seine Dreadlocks fast den Boden. Ganze 18 Jahre pflegt er seine Pracht und ist für ihn ein wichtiger Bestandteil um sich mit der Rastafari Kultur zu identifizieren.

Valentina und Jonas lernten sich während der Ausbildung kennen und teilen ihre Liebe zum Reggae. Ihnen gefällt, dass die Stimmung beim Summerjam Festival durch das Gefühl von Zusammenhalt und Einheit geprägt ist.

“One love! One heart! Let's get together and feel all right.” sang Bob Marley in dem Song “One Love”. Spricht man mit den Besuchern, dann nennen alle eine Besonderheit, die sie neben der Reggae Musik bewundern und lieben: den Zusammenhalt.

Fernanda aus Zambia zeigte sprichwörtlich Flagge für die internationale Verbundenheit und schwingt die Schottische und Kenianische Flagge. Ihr Freundeskreis hat sich beim Summerjam Festival kennengelernt und reist seit einigen Jahren aus dem Ausland an. Die jährlichen Treffen am Frühlinger See sind zwischenzeitlich Tradition für sie und ihre Freunde.

Eine Tradition ist das Summerjam auch für Lena, die 2018 bereits ihren 10. Besuch feiert. Das allererste Mal nahm ihr Vater sie mit, da war sie 16 Jahre alt. Mittlerweile besucht sie das Festival mit ihren Freunden.

Kinderwagen, Picknickdecken und Familien mit Kleinkindern gehören zum Gesamtbild des Festivals. Zum letzten Summerjam Festival kam diese Besucherin noch mit Babybauch, 2018 ist sie mit Ehemann und ihrem Sohn da. Gerade die Familien- und Kinderfreundlichkeit des Festivals nennt sie als Grund das Festival zu besuchen.

Neben jungen Familien besuchen aber auch 20-jährige Söhne mit ihren 63 Jahre alten Vätern das Festival. Als erfahrener Summerjam Besucher, bemerkt vor allem der Vater, dass das Line-Up über die Jahre Hip-Hop-lastiger geworden ist.

Um sich aufsteigende Rapper wie MHD, J Hus oder RIN aus Ländern wie Frankreich, England und Deutschland anzuschauen sind Imanuel und Fares beim Summerjam unterwegs. Reggae-Urgesteine wie Inner Circle interessieren sie aber auch.

"Enjoy Music & Vibes" war das Festival Motto 2018 und das lebten die Besucher des diesjährigen Summerjam Festivals auch. Das große Finale mit Feuerwerk genossen alle friedlich zusammen.

Stand: 27.06.2016, 10:43 Uhr