Unterwegs auf dem Summerjam Festival

Das Summerjam Festival bewies 2018 erneut, dass Reggae keine Subkultur basierend auf einer Musikrichtung ist. Auf unterschiedlichste Art und Weise findet sich das Lebensgefühl auch abseits der Bühne wieder.

Abseits der Bühne boten Händler neben diesen Masken auch afrikanische und jamaikanische landes- und kulturübliche Kleidung an. Die Devise lautete Do It Yourself. Anstelle von billiger Massenware, fanden sich eine Vielzahl handgemachte Werke.

Schmuck aus Kupfer, selbst geschnitzte Holzfiguren, handgenähte Kleidung aus Baumwolle und umweltfreundlichen Materialien zogen die Besucher an die Stände.

So international wie das Publikum war auch das kulinarische Angebot beim Summerjam Festival. Zu einem typisch afrikanischen Gericht gehören beispielsweise gegartes Gemüse, Fisch und Rind.

Die Igname ist eine Wurzelknolle, welche wie deutsche Kartoffeln zubereitet wird. In Afrika gehört sie zu den nahrreichsten Lebensmitteln. Die 35-jährige Neesemon erzählte uns, dass das Gericht viele neugierige Besucher anzog.

"Jalfrazi" ist ein in Bangladesch sehr beliebtes Curry mit Koriander, Kurkuma und einer ganzen Reihe weiterer geschmacksintensiver Gewürze.

Was der Iro für Punks ist, sind die Rastazöpfe für Reggeafans. Beim Blick in die Menschnemenge sah man vielfach mit geflochtenen Rastazöpfen und Dreadlocks geschmückte Häupter. An einem kleinen, fast unauffälligen Stand auf dem Gelände konnten Besucher des Festivals sich frisieren lassen.

Dreadlocks sind wichtiger Bestandteil der Rastafari Kultur. Anhänger der Rastafari verstehen sich als Nachfolger des Stamm Juda, dessen Symboltier der Löwe ist. Der Löwe steht für Entschlossenheit, Weisheit, Mut und Stärke. Dreadlocks sollen durch die Masse ihrer Gesamtheit die Mähne eines Löwen imitieren.

Kleiner und etwas dezenter sind Airbrush Tattoos, die sich die Besucher bei einer Ausstellerin in wenigen Minuten auftragen lassen konnten.

Ein Trommelkreis lud die Summerjam Gäste zum Mitspielen und Ausprobieren von typisch afrikanischen Rhythmen ein.

Für einen sichereren Umgang klärt "Alice" sachlich über Drogen auf. Ehrenamtliche sind dafür auf Festivals, aber auch in Schulen unterwegs.

Für sauberes Trinkwasser in Dritte Weltländern setzt sich Viva Con Agua ein. Über Pfandspenden ist die Unterstützung auch mit kleinen Beträgen möglich.

Jamaica - der Ursprungsort des Reggae und der Rastafari Kultur - ist ein Land, das mit einer hohen Armuts- und Kriminalitätsrate kämpft. Mit Zugang zu Bildung und einem Schulabschluss will H.E.L.P. Jamaica dem Problem entgegen wirken. Auch Künstler wie Jamar McNaughton (Chronixx) zählen zu den Unterstützern.

Die Künstler Sponk und Isabella setzten mit dem Summerjam Veranstalter wiederholt eine Grafitti Aktion um: Das während des Festivals auf Leinwand gesprühte Bild wurde am letzten Festivaltag auf der Hauptbühne präsentiert und anschließend zu Gunsten von Viva con Agua und H.E.L.P. Jamaica versteigert.

Stand: 27.06.2016, 10:43 Uhr