Zirkus is nich: Dominik und die Suche nach der verlorenen Kindheit

Menschen hautnah 20.04.2023 01:03:24 Std. UT Verfügbar bis 31.12.2099 WDR Von Astrid Schult


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Zirkus is nich - Dominik und die Suche nach der verlorenen Kindheit

„Man kann die Zeit halt nicht mehr zurück drehen…“, sagt der 25-jährige Dominik mit Blick auf seine schwierige Kindheit. Als er 8 Jahre alt war, hat Regisseurin Astrid Schult ihn kennengelernt und seinen Alltag gefilmt. Damals lebte Dominik in einer Plattenbausiedlung in Berlin-Hellersdorf, einem Stadtteil geprägt von Armut. Als kleiner Junge musste er schon Aufgaben von Erwachsenen übernehmen und sich um seine jüngeren Geschwister kümmern. Alleine lief er mit seiner kleinen Schwester durch die große Stadt, fuhr mit ihr ohne Fahrschein in der Tram und ging nach der Schule zur Arche, einem christlichen Kinder- und Jugendzentrum. Die alleinerziehende Mutter war zuhause, arbeitslos und mit den drei Kindern überfordert. Dominik war oft auf sich allein gestellt. Sein größter Wunsch: In den Zirkus gehen zu dürfen.

Nach unserem ‚Menschen hautnah‘ Film „Zirkus is nich“ im Jahr 2007 berichteten Fernsehen, Hörfunk und Zeitungen in ganz Deutschland über Dominik. Es ging um Kinderarmut, aber auch um Vernachlässigung. Etwa zwei Jahre später wird Dominik aus der Familie genommen und kommt in eine Jugendhilfeeinrichtung. Der Kontakt zur Autorin bricht jedoch nie ganz ab.

17 Jahre nach dem ersten Film trifft sie den erwachsenen Dominik wieder. Sie will wissen, was seit damals passiert ist und warum. Welche Spuren hat die schwierige Kindheit in seinem Leben hinterlassen? Haben Kinder wie er überhaupt Chancen in unserer Gesellschaft?

Zirkus- so viel ist klar - ist immer noch nicht.

Ein Film von Astrid Schult
Redaktion: Jessica Briegmann, Enno Hungerland