Banner mit Text "Herz und Harke"

Nützliche Krabbeltiere im eigenen Garten

Stand: 11.07.2022, 11:58 Uhr

Zugegeben: Im Garten kreucht und fleucht so einiges durch die Gegend und manches sieht vielleicht sogar ein bisschen ekelig aus. Doch die kleinen Krabbler haben auch ihre Funktion.

Man jätet Unkraut, hebt einen Blumentopf an oder schneidet gerade Pflanzen im Garten zurück. Immer wieder begegnen einem dabei kleine Kriech- und Krabbeltiere. Aber auch wenn einem nicht alle davon auf den ersten Blick sofort sympathisch sind: Sie können im Garten schon ziemlich nützlich sein!

Die Assel

Asseln findet man häufig unter Steinen oder Blumentöpfen und auch im Komposthaufen sind sie unterwegs. Sie zersetzen Pflanzenreste und tragen so zur Humus-Bildung bei. Außerdem sind die kleinen Garten-Helfer auch eine willkommene Futterquelle. Zum Beispiel für Vögel oder Igel.

In seltenen Fällen können sich die Asseln auch mal über frische Blätter und Triebe hermachen. Das passiert in der Regel, wenn besonders viele Asseln auf einmal im Garten unterwegs sind.

Der Ohrenkneifer

Sie sehen im ersten Moment vielleicht ein bisschen gruselig aus, aber Ohrenkneifer oder Ohrwürmer sind tolle Helfer im eigenen Garten. Sie fressen Blattläuse und können sogar bei Mehltau-Befall hilfreich sein. Denn sie weiden den Pilzbefall einfach von den Blättern ab. Manchmal werden Ohrenkneifer auch dabei erwischt, wie sie an Früchten knabbern. In der Regel suchen sie sich aber Obst, das schon beschädigt ist - zum Beispiel durch andere Insekten.

Der Marienkäfer

Marienkäfer gelten als Glücksbringer und sind bei Gärtnern nicht nur wegen ihres hübschen Äußeren beliebt. Denn die kleinen gepunkteten Käfer sind richtige Blattlaus-Vernichtungsmaschinen.

Sowohl die Käfer als auch die Larven haben einen riesigen Appetit und können am Tag viele der kleinen Schädlinge vertilgen. Marienkäfer werden deshalb auch aktiv als Nützlinge eingesetzt und verkauft. Übrigens: An den Punkten der Marienkäfer lässt sich nicht, wie viele glauben, das Alter ablesen, sondern die jeweilige Marienkäfer-Art.

Die Wildbiene

Wildbienen gehören zu den wichtigsten Bestäubern im Garten. In Deutschland gibt es mehr als 500 Arten der kleinen Brummer. Auch die Hummeln gehören dazu. Manche Wildbienen sind so spezialisiert, dass sie nur bestimmte Pflanzen anfliegen.

Die Ameise

Ameisen sind im Garten die kleine Gesundheitspolizei: Sie fressen Aas und andere tote Insekten und schaffen sie in ihr Nest. Auch Pflanzenreste landen durch Ameisen unter der Erde. So helfen auch sie bei der Bildung von Humus.

Außerdem sind Ameisen kleine Gartengestalter. Sie bringen verschiedene Samen in ihr Nest, weil daran Nährstoffe hängen, zum Beispiel von Veilchen oder Borretsch. Sind die Nährstoffe abgefressen, entsorgen sie die Samen an der Oberfläche und verteilen sie so im Garten.

Nicht ganz so beliebt ist ihre Vorliebe für süßen Honigtau: Der wird nämlich von Blattläusen abgesondert und deswegen beschützen die Ameisen Blattläuse sogar gegen andere Fressfeinde, wie zum Beispiel Marienkäfer.

Der Regenwurm

Wer im Garten umgräbt oder etwas pflanzt sollte sich freuen, wenn ihm die wendigen kleine Kerle in der Erde begegnen. Regenwürmer sind so etwas wie die Müllabfuhr im Garten.

Sie ernähren sich von Pflanzenresten, die sie unter die Erde ziehen und dort weiter verrotten lassen. Dadurch helfen sie bei der Kompostierung. Ihr Kot gilt als besonders nährstoffreich. Aber nicht nur dadurch verbessert der Regenwurm den Boden. Durch seine Tunnel sorgt er auch für eine bessere Belüftung, weil durch sie auch Luft in tiefere Erdschichten kommt.

Ein gemütlicher Garten für Kriech- und Krabbeltiere

Wer selbst auch ein paar kleine Helfer im Garten begrüßen möchte, der kann ein paar ganz einfache Regeln befolgen, um dafür zu sorgen, dass sie sich wohlfühlen. Insekten und andere Kriech- und Krabbeltiere freuen sich über wildere Ecken im Garten.

Es muss nicht immer alles zu aufgeräumt sein. Außerdem sollte nicht die komplette Fläche versiegelt werden. Und: Wildbienen und andere Pollensammler freuen sich über ein großes Blüten-Angebot. Dabei am besten auf heimische Arten setzen.