Banner mit Text "Herz und Harke"

Regrow: Gemüsereste wieder zum Leben erwecken

Stand: 09.09.2022, 11:00 Uhr

Wohin mit den Gemüseresten vom Kochen? Am besten direkt in den Biomüll? Nicht unbedingt! Denn in den kleinen Gemüsestücken schlummert noch richtig Potenzial...

Wer in der Küche Gemüse schnibbelt, der kennt es: Irgendwas bleibt immer übrig. Bei Frühlingszwiebeln und Lauch sind es die Wurzelenden, bei Möhren das obere Köpfchen, aus dem das Grün sprießt. Diese Überbleibsel aus der Küche lassen sich tatsächlich nochmal zum Leben erwecken. Und zwar mit Regrow!

Regrow kommt aus dem Englischen und heißt grob übersetzt so etwas wie "Nachwachsen lassen" und genau darum geht es. Denn aus manchen Gemüseschnipseln lässt sich noch einmal neues Gemüse ziehen. Einen Garten braucht man dafür nicht unbedingt. Regrow funktioniert auch auf der Fensterbank.

Zum Nachwachsen eigenen sich zum Beispiel:

  • Lauch
  • Frühlingszwiebeln
  • Romana-Salat
  • Möhren
  • Staudensellerie

Wer zum ersten Mal Regrow ausprobieren möchte, der kann zum Beispiel zu Lauch greifen. Der ist ein richtiges Regrow-Anfänger-Gemüse, weil man nur wenig beachten muss und schnell Resultate sieht.

Dafür schneidet man beim Lauch einfach ein paar Zentimeter oberhalb der Wurzel ab und stellt den Strunk in ein Schälchen oder Glas mit Wasser. Nicht zu viel Wasser einfüllen; es reicht, wenn die Wurzeln gut in der Flüssigkeit stehen. Anschließend kommt der Lauch zum Wachsen an einen hellen Ort. Zum Beispiel auf die Fensterbank.

Wasserwechsel nicht vergessen

Weil der Lauch nicht in der prallen Sonne stehen sollte, eignet sich am besten ein Fenster Richtung Westen oder Osten. Außerdem sollte das Wasser alle ein bis zwei Tage gewechselt werden, damit es nicht anfängt zu riechen.

Innerhalb kürzester Zeit fängt der Lauch nun wieder an, von innen heraus zu wachsen. Und dabei kann man dem Gemüse fast schon zugucken. Nach wenigen Wochen kann das neue Grün geerntet werden. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert das Nachwachsen lassen übrigens auch bei Frühlingszwiebeln.

Möhrengrün als Regrow-Star

Bei Möhren läuft Regrow hingegen etwas anders. Eine neue Rübe wächst aus dem kleinen Gemüsestummel nicht wieder nach. Dafür kann man aber das Möhrengrün wachsen lassen. Das ist ebenfalls essbar und passt zum Beispiel in den Salat oder lässt sich zu frischem Pesto verarbeiten.

Zunächst wird das Grün der Möhre entfernt und die Kappe der Möhre abgeschnitten. Sie sollte etwa zwei bis drei Zentimeter lang sein. So wird sie dann in ein Schälchen mit etwas Wasser gestellt. Auch hier nicht zu viel einfüllen und das Wasser alle ein bis zwei Tage wechseln. Damit das Grün gut wachsen kann, kommt auch der Möhrenrest wie der Lauch an einen hellen Platz.

Nach einiger Zeit zeigt sich schließlich das erste neue Möhrengrün. Wenn sich an der Möhre neue Wurzeln bilden, kann der Gemüserest in einen Topf mit Erde gepflanzt werden und dort bis zur Ernte weiterwachsen.

Nachhaltig und spannend

Natürlich kann man beim Regrow keine großen Erntemengen erwarten. Aber dafür ist das Nachwachsen nicht besonders aufwendig, man kann die Reste noch einmal wiederverwenden und es macht Spaß, den Pflanzen beim Wachsen zusehen zu können. Besonders, wenn man Regrow gemeinsam mit Kindern macht.

Übrigens eignet sich nicht jedes Gemüse für Regrow. Aus Resten von Zucchini, Kürbis, Paprika oder Tomate lässt sich zum Beispiel kein neues Gemüse nachziehen. Hier muss man dann schon zu Samen greifen.