Judith aus Jülich hat ihre Stammzelltransplantation überstanden

Stand: 27.06.2017, 11:20 Uhr

  • Leukämiekrankem Mädchen geht es besser
  • Spender nach Typisierungsaktion gefunden
  • Drei Mal pro Woche zur Kontrolle

Von Donata Jertz

Seit einer Woche ist die Sechsjährige wieder zuhause und erholt sich von den Anstrengungen in der Klinik. 

Welle der Hilfsbereitschaft

Judiths Schicksal hatte im Februar die Menschen in der Region bewegt. Mit sechs Jahren war sie bereits zum zweiten Mal an Leukämie erkrankt. Das Mädchen brauchte dringend einen passenden Stammzellspender, um zu überleben - eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Ganz Jülich machte mobil, rund 3.700 Menschen ließen sich typisieren. 

Sieben Wochen später dann endich die erlösende Nachricht: In der internationalen Stammzellspenderdatei gab es tatsächlich einen Treffer! Wer der Spender ist, wird aus Datenschutzgründen grundsätzlich erst einmal nicht bekannt gegeben. 

Der große Schritt: Hoffnungen und Ängste

Der große Schritt begann für Judith Anfang Mai: Mit ihrer Mutter Bianka zog sie ins Aachener Klinikum. Mit einer Hochdosis-Chemotherapie wurde sie zunächst komplett von ihren eigenen, kranken Stammzellen befreit. 

Ihre Mutter erinnert sich: "Der Tag vor der Transplantation war für uns besonders schlimm. Wir wussten, dass dem Spender an diesem Tag das Knochenmark entnommen wurde und dass es mit dem Hubschrauber kommen sollte. Diese Ängste: hoffentlich wird der Spender nicht noch krank! Hoffentlich ist Judith fit genug! Was, wenn der Hubschrauber abstürzt?!"

Transplantation erfolgreich

Doch die Transplantation konnte wie geplant stattfinden: Am 9. Mai hat Judith die Stammzellen transplantiert bekommen. Das Prozedere kann man sich wie eine Bluttransfusion vorstellen. Judith hat das Ganze verschlafen.Von den vielen Medikamenten war sie total erschöpft. Bianka Mantel: "Wir Eltern haben in diesem Moment tiefste Dankbarkeit empfunden für den Menschen, der unserem Mädchen zu einer Chance auf ein gesundes Leben verhilft."

Nach der Stammzelltransplantation, die aus medizinischer Sicht erfolgreich verlaufen war, ging es der 6-Jährigen oft ziemlich schlecht. Gerade für Kinder ist diese Phase schwer. Sie sind schwach und müssen aus eigener Kraft von vorn beginnen. Aber insgesamt ist Judith gut durch die sieben Wochen in der Klinik gekommen.

Judith erholt sich Zuhause

Zuhause versucht sie jetzt erst einmal zur Ruhe zu kommen. Bis zu elf Medikamente muss sie täglich einnehmen, drei Mal pro Woche zur Kontrolle nach Aachen fahren. Und noch mindestens ein halbes Jahr muss sie sich schützen. Doch die Familie hofft, dass Judith im November wieder in die Schule gehen kann - darauf freut sie sich riesig!