Kulinarische Schätze rund um Gelsenkirchen

Lecker an Bord Staffel 4, Folge 1 28.05.2022 44:26 Min. UT Verfügbar bis 28.05.2023 WDR Von Anja Montag, Christina König

„Lecker an Bord“ – die kulinarische Sommerreise 2020

Kulinarische Schätze rund um Gelsenkirchen

Stand: 03.05.2022, 12:38 Uhr

Auch in diesem besonderen Sommer begeben sich die Freunde und Köche Björn Freitag und Frank Buchholz auf eine außergewöhnliche Schlemmerreise. Natürlich zusammen mit Kapitän Heinz-Dieter Fröse auf seinem Hausboot „unaone“. Dieses Mal entdecken sie das Ruhrgebiet ganz neu ...

Kulinarische "Route der Industriekultur"

Die Reise führt die drei von Gelsenkirchen aus den Rhein-Herne-Kanal entlang bis nach Duisburg. Von dort aus geht es auf die Ruhr bis zum Finale auf dem Baldeneysee.

Auf ihrer kulinarischen "Route der Industriekultur" besucht die Boot-Crew Menschen, die für gute Lebensmittel alles geben und für ihre Projekte brennen. Vom traditionellen Handwerk über mutige Innovationen, vom Familienbetrieb zur Solidarischen Landwirtschaft.

Der Pott kocht lecker und lebt kreativ

Björn Freitag besucht zuerst einen Imkerverein in Gelsenkirchen und hilft Bienenkörbe zu flechten. Als Dank erhält er gleich eine ganze Honigwabe. Derweil erntet Frank Buchholz im Schatten der Zeche Zollern Radieschen und bekommt eine Führung durch einen historisch angelegten Arbeitergarten. Dann radelt er nach Wattenscheid, um beim Metzgermeister Müller und Sohn das Wursten zu lernen ...

Die Heimat neu entdecken …

Die Fahrt auf dem Wasser verspricht Ruhe, Entschleunigung und Freiheit. Aber auch auf die Entdeckungsreisen an Land, die Begegnungen mit den Menschen und ihren spannenden Geschichten freuen sich Björn Freitag und Frank Buchholz.

Und auch auf die gemeinsame Zeit – denn so intensiv wie bei der Lecker an Bord-Reise verbringen die beiden Freunde selten Zeit miteinander ...

Der erste Anker wird in der Stölting Marina bei Gelsenkirchen gesetzt. Im Umkreis von 15 Kilometern vom Hafen besorgen die Köche die Zutaten für das gemeinsame Abendessen an Bord: Frisch, regional und handgemacht.

Gelsenkirchen, das ist die Heimat von Schalke 04 und für den eingefleischten Schalke-Fan und Mannschaftskoch Björn Freitag ein „Heimspiel“. Natürlich ist da ein Besuch im Fußballstadion Pflicht – ob der Dortmunder Frank Buchholz will oder nicht …
Von hier aus starteten die beiden ihren kulinarischen Beutezug ins Umland

Für Frank geht es erstmal Richtung Heimat. In seiner Geburtsstadt Dortmund besucht er die Zeche Zollern im Ortsteil Bövinghausen. Das Industriedenkmal entstand zwischen 1898 und 1904 als eine Art „Musterzeche“. Die außergewöhnliche Architektur im Jugendstil sollte den technischen Fortschritt und Wohlstand der Region demonstrieren.

Auf Zollern wurden zum Beispiel erstmals in der Bergwerksgeschichte alle wesentlichen Maschinen, also auch die Fördermaschinen, elektrisch betrieben, erklärt Anne Kugler-Mühlhofer, Leiterin der Zeche Zollern.

Heute kann man das Gelände des einstigen Steinkohlebergwerks mit der ehemalige Grubenbahn erkunden. Klar, dass Frank Buchholz sich das nicht entgehen lässt ...

Museumsleiterin Anne Kugler-Mühlhofer ist auch leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Sie hat den Arbeitergarten der Zeche originalgetreu nachgestalten lassen. Jetzt kann man hier sehen und schmecken, was die Frauen der Bergarbeiter einst im Nutzgarten angebaut haben, um ihre Familien zu versorgen. Nachdem Frank beim Pflanzen von Tomaten geholfen hat, darf er sich für das Bord-Essen knackige Radieschen aus dem Zechengarten ernten.

Björn ist für seinen Beutezug ausschließlich im Stadtgebiet von Gelsenkirchen unterwegs. Nur ein Schattenwurf von „seinem“ Schalke-Stadion entfernt, besucht er im Stadtteil Sutum einen Imkerverein.

Ralf Berghane „führt“ hier 20 Bienenvölker, wie es in der Imkersprache heißt. Der 55-Jährige imkert hier seit 20 Jahren mit Leidenschaft. Und zwar ausschließlich ökologisch. Die Bienenvölker werden artgerecht gehalten und bauen ihre Bienenwachswaben selbst. Zudem setzt Ralf nur biologische Stoffe zur Pflege der Bienen ein. Dementsprechend ist auch der Honig so sauber und naturbelassen wie möglich. Mit einer leckeren Naturwabe für das Essen an Bord zieht Björn weiter zu seiner nächsten Station …

Björn ist mittlerweile unterwegs nach Resse, zu seiner letzten Station: Dem Lindenhof. Der Bauernhof ist ein kleiner Familienbetrieb, der bis vor ein paar Jahren zur reinen Selbstversorgung produzierte. Heute leben und arbeiten hier drei Generationen unter einem Dach. Martin Schulze Schleithoff, ein Vollblutbauer, leitet den elterlichen Betrieb und arbeitet nach dem Konzept der Solidarischen Landwirtschaft.

Mit den monatlichen Beiträgen und der Unterstützung der rund 220 Mitglieder bewirtschaftet die Familie den Hof und versorgt die Mitglieder im Gegenzug mit den Erzeugnissen. Ein Paradebeispiel für nachhaltige, kleinbäuerliche Landwirtschaft, bei der nicht ausschließlich die ökonomischen Zwänge im Vordergrund stehen. Neben einem vielfältigen Gemüseangebot gibt es auf dem Lindenhof auch Fleisch und andere tierische Produkte.
Björn kann seinen Fahrradkorb gut füllen – und macht sich auf den Rückweg zum Boot, wo er schon erwartet wird …

In der neuen Bord-Außenküche hat Frank schon den Grill angeheizt und mit den Arbeiten für das Dinner an Bord begonnen. Alle sind gespannt auf das Ruhrpott-Entrecôte! Dazu macht Frank eine fast originale neapolitanische Mini-Pizza. Björn bereitet außerdem ein Omelette mit der mediterraner Bratwurst aus Bochum zu ...

Dann ist es endlich soweit: Das erste Essen der diesjährigen Reise ist fertig! Aus Top-Produkten aus der Region haben die beiden Köche wieder einmal ein köstliches Essen gezaubert. Vor der prächtigen Kulisse in der Stölting Marina genießen die drei Freunde den Abend und einen gelungenen Auftakt der kulinarischen Reise durch das Ruhrgebiet.

Essen ist fertig!

Zurück an Bord gibt es heute: Omelette mit mediterraner Bratwurst und Gemüse. Außerdem ein in Asche gereiftes Entrecôte mit Mini-Blätterteig-Pizza.