Kulinarische Überraschungen in Münster

Die vierte Etappe der Reise bringt die beiden Freunde über den Dortmund-Ems-Kanal weiter Richtung Norden. Angelegt wird dieses Mal in der Stadt...

Bislang legten die beiden Köche auf ihrer Reise an kleinen beschaulichen Häfen an – heute geht es in die große Stadt! In Münster warten auf die beiden viele kulinarischen Überraschungen…

Der Stadthafen in Münster war früher ein Umschlagplatz für Getreide und Holz. Heute ist es ein Kreativhafen: Neben Gastronomie haben sich hier am „Kreativkai“ Theater, Galerien, Künstlerateliers und Agenturen angesiedelt. So ist aus dem Güterumschlagplatz eine coole Location für die Münsteraner und Besucher geworden.

Der Kreativhafen macht derzeit seinem Namen alle Ehre: Hier kann man sogar übers Wasser gehen. Denn im Rahmen der „Skulpturen-Projekte“ hat eine Künstlerin einen Steg unter die Wasseroberfläche im Hafen bauen lassen.

Franks erstes Ziel ist das Kapuzinerkloster in Münster. Seit über 150 Jahren leben die Kapuziner hier schon mitten in der Stadt, 28 Brüder gehören derzeit zum Konvent. Schon immer waren Klöster auch Orte, an denen im dazu gehörigen Klostergarten Gemüse und Kräuter angebaut wurden. Die „Perle“ der Anlage ist laut Bruder Bernd der Kräutergarten mit seinen rund 130 verschiedenen Gewürz- und Heil-Kräutern. Dazu kommen noch ca. 160 verschiedene Gemüsesorten im „normalen“ Garten. Nicht alle Klöster haben allerdings einen so beeindruckend großen Garten wie das Kloster in Münster.

Björns erstes Treffen findet am Aasee statt. Hier trifft er den Künstler Wilm Weppelmann. Der ist in Münster bekannt ist wie ein bunter Hund. Eine seiner spektakulären Aktionen war 2013 sein schwimmender Gemüsegarten auf dem Aasee, auf dem er auch 30 Tage lang gelebt hat. Sein aktuelles Projekt: „Rob Cabbage - Kohl frisch von der Straße“. Er pflanzt Gemüse an Orten, wo es normalerweise nicht wachsen würde. Er hofft mit seinen Aktionen, wieder mehr Sensibilität für die Natur und den Wert ihrer Produkte zu wecken.  

Björns nächste Station ist die Ölmühle Schönefeld. Hier auf dem Hof Lütke Jüdefeld widmet sich Mira Schönefeld mit ganzer Leidenschaft der Herstellung von guten Speiseölen. In Miras Mühle kommen neben den klassischen Oliven auch Aprikosenkerne und einheimische Samen wie Leinsamen, Leindotter, Hanf, Senf in die Mühle. Vier Tage dauert es, um ein Öl herzustellen. Mira presst die Öle in Rohkostqualität, d.h. unter 37°C. So bleibt eine Vielzahl der wertvollen Inhaltsstoffe (Vitamine, Mineralstoffe und ungesättigte Fettsäuren) im Öl erhalten.

Franks letztes Ziel: Ein großes Hotel am Aasee. Auf dem Dach haben ganz besondere Gäste eingecheckt: Bienen. Hobby-Imker Ralf Waanders ist fasziniert von den kleinen fleißigen Lebewesen. Er hat mehrere Bienenvölker und jeder Honig schmeckt je nach Jahreszeit und Sammelgebiet der Bienen völlig anders.

Björn ist derweil im beliebten Kreuzviertel unterwegs. Münster hat eine sehr interessante Brauereiszene und der Koch will hier ein kleines Start-up besuchen. Über 100 Brauereien gab es früher in Münster - heute gibt es nur noch drei. Eine davon ist die Finne Brauerei. Besonders stolz sind Frank und Flo auf ihre Sortenvielfalt: Neben klassischen Bieren brauen sie alle möglichen Sorten und “Kreativbiere“ – und das in Bio-Qualität.

Wer in Münster ist, für den ist der Prinzipalmarkt ein Muss. Er ist das Herzstück Münsters und sozusagen die gute Stube der Stadt.
Direkt am Prinzipalmarkt steht auch St. Lamberti. Das bedeutende Werk der westfälischen Spätgotik ist dem heiligen Lambert von Lüttich gewidmet. Ab 1375 wurde sie gebaut – aus dem typischen gelben Sandstein der nahe gelegenen Baumberge-Region.

Zurück in der Bordküche bereiten die Köche aus den münsteraner Köstlichkeiten dann ein leckeres Essen zu.
Björn kocht die rote und gelbe Beete mit Zitronenthymian, einem Schuss Schwarzkümmelöl, Salz und Orangensaft. Der Rotkohl wird in Butterschmalz geschwenkt.

Frank kümmert sich derweil um die Lammkeule. Die wird mit den Kräutern aus dem Klostergarten dazu eignen sich besonders Kräuter mit einem hohen Gehalt an ätherischen Ölen, denn diese brauchen auch viel Hitze, um freigesetzt zu werden. Ideal also zum Grillen, Braten, Kochen. Das Menü in Münster: regional, kreativ und lecker.

Stand: 10.08.2017, 13:54 Uhr