Schutz vor Zecken

Mit den warmen Temperaturen sind auch die ungeliebten Blutsauger zurück: Zecken und Kriebelmücken. Worauf sollten Sie jetzt achten und wie kann man sich schützen? Darüber sprechen wir mit Hautärztin Dr. Nina Bunert aus Düsseldorf.

Zecken

Zecken können Borreliose und die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Aufgrund der hohen Temperaturen im Winter und Frühling droht eine regelrechte Zecken-Plage. Borreliose ist ein deutschlandweites Problem. „Man geht davon aus, dass etwa 30 Prozent aller Zecken hierzulande Borreliose haben“, sagt Bunert. „Davon übertragen die Krankheit allerdings nur etwa drei Prozent.“

Ernst nehmen sollte man Borreliose trotzdem: „Es handelt sich dabei um eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien ausgelöst wird“, erklärt Bunert. „Früh erkannt, kann sie gut mit Antibiotika behandelt werden.“ Wird sie allerdings nicht erkannt, kann sie schwerwiegende Folgen haben – etwa für die Gelenke oder auch das Herz. 

Ein relativ eindeutiges Zeichen für eine Borreliose-Infektion ist, wenn sich ein roter Kreis um die Biss-Stelle bildet. Spätestens dann gilt: „Umgehend einen Arzt aufsuchen!“. FSME ist hingegen eine Art Hirnhautentzündung und wird nur von Zecken in bestimmten Regionen übertragen, wie etwa im Schwarzwald. „In Nordrhein-Westfalen ist FSME eher kein Problem“, sagt Bunert. Da es sich bei der FSME um eine Viruserkrankungen handelt, kann man sich dagegen impfen.

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Schutz vor Zeckenbissen

Lange Kleidung, Insekten-Spray und Orte meiden, an denen die Tiere verstärkt auftreten. Im Falle von Zecken ist das zum Beispiel: hohes Gras. Nach einem Aufenthalt in der Natur: „Immer gründlich absuchen.“ Und wenn man doch gebissen wurde? „Dann kann man ruhig erstmal versuchen, die Zecke selbst zu entfernen“, sagt Bunert. Ganz wichtig aber dabei ist: „Niemals auf den Körper drücken.“ Sonst verunreinigt man die Wunde. 

Zum Entfernen sollte man eine spezielle Zeckenzange oder eine Zecken-Karte benutzen. Und falls dann doch noch etwas von der Zecke stecken bleibt, kann man auch dann noch zum Arzt gehen und alles entfernen lassen. 

Kriebelmücken

Kriebelmücken beißen mit ihren Greifern in die Haut. Man spricht deshalb auch nicht von einem Stich, sondern von einem Biss. Und der kann durchaus heftige Folgen haben: „Es kann zu richtig extremen Schwellungen kommen“, erklärt Bunert. Das liegt an den Stoffen in den Beißern der Kriebelmücken. „Histamin löst eine sogenannte pseudo-allergische Reaktion aus.“ 

So schützt man sich vor Kriebelmücken

 „Kriebelmücken gibt es besonders häufig an Fließgewässern“, erklärt Nina Bunert. Wer solche Orte meidet, kann das Risiko schon einmal deutlich verringern. Auch Insekten-Sprays, sogenannte Repellents, zum Aufsprühen auf die Haut können helfen – allerdings immer nur ein paar Stunden. „Die sollte man in jedem Fall benutzen, wenn man sich im Freien und an Fließgewässern aufhält“, rät Bunert. 

Lange Ärmel und Hosenbeine und nach Möglichkeit auch eine Kopfbedeckung wie Hut oder Mütze. Denn: „Am liebsten beißen die Kriebelmücken in die Beine, ansonsten aber auch überall dorthin, wo die Haut nicht bedeckt ist.“

Die gute Nachricht: „Man geht davon aus, dass die Kriebelmücken keine Krankheiten auf den Menschen übertragen.“ 

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