Ein kleiner Hund frisst aus einem Napf

Das Haustier richtig ernähren

Stand: 29.10.2019, 06:00 Uhr

Beim Tierfutter scheiden sich die Geister: trocken oder nass, frisch gekocht oder fertig gekauft - und ist barfen wirklich das Beste für Hund und Katze? Tierärztin Monika Morlak klärt über richtiges Füttern auf und vergisst dabei auch Nager und Vögel nicht.

Die richtige Ernährung für Haustiere

Trockenfutter

Trockenfutter ist durch Trocknung haltbar gemachtes Frischfutter. Es ist  praktisch, kann den ganzen Tag über gefressen werden und wird nicht so schnell schlecht wie Nassfutter. Gutes Trockenfutter ist genauso gut wie Nassfutter, aber wesentlich preisgünstiger: Ein 12 kg-Sack reicht für einen Hund etwa vier Wochen und kostet 50 bis 70 Euro. Das sind etwa 2 Euro pro Tag. Bei gutem Nassfutter ist man schnell bei 5 Euro pro Tag oder mehr. Das kommt auf die Größe des Hundes an. Trockenfutter ist für Hunde gut geeignet, wenn der Darm sich darauf eingestellt hat.

Was ist gutes Futter?

Bei den Inhaltsstoffen sollte man darauf achten, dass Fleisch an erster Stelle aufgeführt ist und nicht Getreide. Hunde brauchen zwar auch andere Bestandteile als Fleisch, aber eher in kleineren Mengen.

Müssen die Hunde zum Trockenfutter mehr trinken?

Immer genügend Wasser bereitzustellen ist wichtig, generell dosieren Hunde das selbst.

Was genau ist Barfen?

Barfen meint  „bedarfsorientierte artgerechte Rohfütterung“. Diese Ernährungsform ist seit einigen Jahren im Trend und viele Tierhalter schwören darauf. Rohes Fleisch und Gemüse sollen natürliche Wolfsernährung imitieren. Barfen kann man auch für Katzen anwenden. Hunde und Katzen sind Tierfresser, keine reinen Fleischfresser. Das heißt, in der Natur fressen sie die Beutetiere ganz, mit Fell, Knochen, Innereien. Und auch das, was die Beutetiere gefressen haben, also Gras, Getreide etc. All das brauchen sie. Beim Barfen muss man darauf achten, dass alle Nährstoffen und Zusatzstoffe im Futter enthalten sind, auch Spurenelemente wie Zink und Kalzium. Der Aufwand richtig zu barfen, ist sehr hoch. Das rohe Fleisch beispielsweise muss vorher eingefroren werden, um Keime abzutöten.

Die richtige Ernährung für die Katze

Das Leckerli für zwischendurch: Was und wie viel?

Generell gilt: Das Tier darf nicht dick werden. Als Belohnung ist ein Leckerli aber wichtig. Hunde müssen kauen, für sie sind Kauknochen geeignet. Katzen schlucken eher als zu kauen. Um sie zum Kauen zu bringen, kann man ihnen beispielsweise auch mal gefrorene Insekten anbieten.

Ist eine vegetarische oder vegane Ernährung für Hunde und Katzen sinnvoll?

Eine junge rot-weiße Katze frisst ihr Katzenfutter aus einem Teller

Eine gute Ernährung ist von Anfang an wichtig

Man kann Hunde und Katzen vegetarisch ernähren, ohne dass sie erkranken, wenn sie genügend tierische Proteine bekommen (evtl. auch Fisch statt Fleisch). Manche Tiere haben auch Allergien und vertragen Rindfleisch nicht. Die Tiere vegan zu ernähren, ist schwieriger. Da muss man genau aufpassen, alle Zutaten so zu kombinieren, dass die Tiere keinen Mangel leiden. Diese spezielle Ernährungsform setzt sehr gute Kenntnisse der Nahrungszusammensetzung voraus und ist in der Regel nicht artgerecht.

Die richtige Ernährung für Meerschweinchen und Kaninchen

Diese Kleintiere sind Veganer und vertragen kein Fleisch. Sie brauchen vor allem ballaststoffreiche Frischnahrung, wie  bzw. Heu. Dazu Frischkost. Nager haben einen Stopfdarm. Sie müssen ständig fressen, damit die Verdauung funktioniert. Am besten kein Trockenfutter, denn das verschlingen sie zu schnell, fressen zu viel davon und werden dick. Fertige Kaustangen und Spielfutter haben oft zu viele Zusatzstoffe, deshalb sind sie nicht gut geeignet. Kaninchen und Meerschweinchen sollten auch nicht zu viel Obst bekommen.

Ernährung für Vögel

Fünf Wellensittiche auf einem Ast

Für Wellensittiche eignet sich ab und zu auch Obst und Gemüse

Es gibt reine Körnerfresser wie Wellensittiche und Weichfresser wie Papageien. Wellensittiche fressen in der Natur auch gerne unreife Körner, deshalb können sie auch ab und zu Gemüse und Obst geben. Papageien stehen auf gekochte Spaghetti oder auch mal einen Knochen zum Knabbern.

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