
Raus aus der Schuldenfalle
Steigende Energie- und Lebensmittelpreise bringen offenbar immer mehr Menschen an ihre finanziellen Grenzen. Bundesweit ist der Andrang bei den Schuldnerberatungsstellen so groß, dass sie ihn kaum bewältigen können. Was Betroffene tun können und wann man sich Hilfe holen sollte, klären wir mit Petra Köpping, Schuldner- und Insolvenzberatung der Diakonie Rheinland Westfalen Lippe.
Mehr als die Hälfte der befragten Beratungsstellen nannte demnach zwischen zehn und 30 Prozent mehr Anfragen im Vergleich zum Sommer 2021.
Und Expert:innen gehen davon aus, dass die Zahl der überschuldeten Privathaushalte weiter steigen wird.
Immer mehr Privatinsolvenzen: Hermann-Josef Tenhagen hat Tipps
Hier und heute. 06.07.2022. 07:42 Min.. Verfügbar bis 06.07.2023. WDR.
Frauen und ältere Menschen besonders betroffen
Besonders stark von der Schuldenspirale bedroht sind, laut Simone Weinke von der Verbraucherzentrale NRW, grundsätzlich ältere Menschen und Frauen. Frauen verdienen nach wie vor durchschnittlich weniger als Männer und kümmern sich noch immer vermehrt um die Kinder.
Schuldnerberatungen am Limit
Hier und heute. 07.11.2022. 06:15 Min.. Verfügbar bis 07.11.2023. WDR.
Private Überschuldung

Vorsicht Schuldenfalle: Schulden können viele Gründe haben!
Gründe für die private Überschuldung gibt es viele: „Jobverlust ist aber Untersuchungen zufolge Auslöser Nummer eins, gefolgt von Scheidung beziehungsweise Trennung und Krankheit. Erst dann kommt unwirtschaftliches Konsumverhalten“, sagt die Schuldnerberaterin.
Privatinsolvenz
„Privatinsolvenz ist ein Instrument, dass Menschen helfen kann, aus der Schuldenspirale zu kommen und es ist, wenn man sich beraten lässt, weniger kompliziert, als man vielleicht denkt“, sagt Simone Weinke von der Verbraucherzentrale. Mit der passenden Unterstützung, z. B. durch die Verbraucherzentrale, sei es zu schaffen.

Letzter Ausweg: Privatinsolvenz
Privatinsolvenz anzumelden bedeutet meistens, dass man über einen gewissen Zeitraum keine weiteren Schulden machen darf und eine vom Einkommen abhängige Summe gepfändet wird. „Das ist aber sehr verhältnismäßig“, so Weinke. Was am Ende bleibt, ist der Schufa-Eintrag. Aber das, findet Weinke, sei womöglich das kleinere Übel.
Hohe Nachzahlungen für 2023 befürchtet
Experte befürchtet hohe Nebenkosten-Nachzahlungen 2023
Hier und heute. 02.06.2022. 06:55 Min.. Verfügbar bis 02.06.2023. WDR.
Tipps in Sachen private Finanzen
Es gibt ein paar Dinge, die helfen, Schulden vorzubeugen.
- „Nehmen Sie das Thema ernst“, rät Simone Weinke. „Das geht ganz einfach mit einem Haushaltsbuch.“ (siehe Link zum PDF unten)
- Seien Sie ehrlich zu sich selbst und überlegen Sie: Was kann ich mir leisten und was nicht?
- Es ist nie zu spät, sich dem Thema zu widmen. Wichtig ist: Je früher einem Unstimmigkeiten auffallen, desto besser. Man könne zu jeder Zeit zu den Beratungsstellen kommen, nicht erst, wenn es zu spät ist und aus Mahnungen Vollstreckungsankündigungen werden.