Flaschengarten – Mini-Gewächshaus im Glas
Bei einem Flaschengarten handelt sich um ein kleines Ökosystem, welches seine eigenen Kreisläufe bildet, so kann es als Biosphäre in Miniaturform lange autark leben. Neu ist die Idee nicht: Bereits vor 150 Jahren entwickelte der englische Botaniker und Arzt Nathaniel Bagshaw Ward den sogenannten "Wardschen Kasten“. Ein geschlossener Holzkasten mit Fenstern, mit dem man tropische Pflanzen lebend über die Weltmeere nach England bringen konnte.
Das benötigen Sie
- geeignetes Gefäß – offen oder geschlossen
- Substrat z.B. Kies, Lavagranulat, Basaltsplitt, ggf. Orchideensubstrat
- torffreie Erde oder Aussaaterde, ggf. Kakteenerde
- ein wenig Sand
- Aktivkohle oder Holzkohle
- Pflanzen z.B. tropische Gewächse, Orchideen oder Sukkulenten
Flaschengärten können in offenen oder geschlossenen Gefäßen angelegt werden. Geeignete Gefäße für beide Varianten gibt es im Gartencenter, oder man sucht auf dem Flohmarkt nach altern Gläsern, Flaschen oder z.B. alten Weinballons.
So geht’s

Durch eine Drainageschicht wie diese kann überschüssiges Wasser versickern.
Ganz unten in das Gefäß wird eine Schicht des Substrats eingefüllt, um den steinigen Untergrund in der Natur zu imitieren, der als Drainagezone dient. Dazu kann einfacher Kies verwendet werden oder ein besonders langlebiges Substrat, wie Lavagranulat oder Basaltsplitt. Etwa 5 cm hoch sollte diese Drainageschicht sein.
Tipp: Die Drainageschicht lässt sich gut mit einer Pappröhre einfüllen, damit es nicht so sehr staubt.
Im nächsten Schritt wird torffreie Erde aufgeschichtet, die mit Sand ein wenig abgemagert wurde. Alternativ kann auch Aussaaterde verwendet werden. Darauf kommt etwas Aktivkohle oder Holzkohle – so kann man Schimmelpilze und Fäulnis unterdrücken.
Flaschengarten – Mini-Gewächshaus im Glas
Hier und heute. 06.02.2023. 15:13 Min.. Verfügbar bis 06.02.2024. WDR.
Welche Pflanzen für den Flaschengarten?

Orchideen sehen in einem Flaschengarten besonders schön aus.
Es gibt eine große Anzahl an Minipflanzen. So eignen sich z.B. viele tropische Pflanzen sehr gut, da sie an hohe Luftfeuchtigkeit gewohnt sind. Gute Beispiele sind: Zierpfeffer, Tradescantia, Fittonia und die Ufopflanze. Mit Mini-Orchideen oder Bromelien kann man tolle Blütenakzente setzen. Orchideen brauchen jedoch einen eigenen kleinen Pflanzbereich mit Orchideensubstrat.
Auch mit Sukkulenten, wie beispielsweise Kakteen, kann man einen Flaschengarten bestücken. Hierfür sollte man auf jeden Fall Kakteenerde nehmen.
Tipp: Gute Hilfsmittel für das Bepflanzen sind Essstäbchen zum Stopfen oder eine lange Pinzette. Mit Löffel und Gabel lässt sich das Substrat gut verteilen.
Den Flaschengarten richtig wässern
Nachdem der Flaschengarten angelegt ist, wird er gewässert und luftdicht verschlossen. Man gießt ihn gerade so viel an, dass die Flasche morgens beschlagen ist, im Lauf des Tages aber abtrocknet. Wenn abends noch immer alles beschlagen ist, hat man zu viel gegossen. In diesem Fall sollte man das Gefäß zwei Tage ohne Deckel lüften.
Bei einem offenen System sollte man entsprechend öfter gießen - aber nicht schwungvoll mit der Gießkanne, sondern behutsam mit der Ballbrause oder einer anderen Dosierhilfe.
Der richtige Standtort
Der Flaschengarten sollte an einem hellen Platz aufgestellt werde, aber nicht in der prallen Mittagssonne. Ideal sind Ost oder West-Fenster.