Was können Einkaufs-Apps wie Kaufda, MarktGuru und YouPickIt?

Der Trend geht auch beim Einkauf in Richtung Digitalisierung.
Die Zeit der wöchentlichen Werbung im Briefkasten mit aktuellen Sonderangeboten und Schnäppchen scheint langsam aber sicher zu Ende zu gehen: „Nach Obi und Ikea stellt nun auch Rewe als erste Supermarkt-Kette den wöchentlichen Prospekt ein“, erklärt Handelsforscherin Eva Stüber. Und vermutlich werden andere bald folgen. Denn die Entwicklung geht ganz klar in Richtung Digitalisierung. Einkaufs-Apps wie "Kaufda", "MarktGuru" und "YouPickIt" wollen sich das zunutze machen. „Dort gibt es im Grunde die Werbeprospekte in digitaler Form“, sagt Stüber.
Einkaufs-Apps: Wie funktioniert das?
Hier und heute. 08.02.2023. 07:43 Min.. Verfügbar bis 08.02.2024. WDR.
Angebote personalisieren
„Ich kann mir mit diesen Apps zusammenstellen, welche Angebote und Produkte ich angezeigt bekommen möchte“ , sagt Stüber. Außerdem lässt sich einstellen, in welchem Umfang man Angebote bekommen möchte. „Wenn ich zum Beispiel in den Urlaub fahren möchte, dann kann ich mir für einen bestimmten Zeitraum gezielt Reiseangebote anzeigen lassen“, sagt Stüber. „Ich kann aber auch einzelnen Händlern folgen und dann einmal wöchentlich eine Angebotsübersicht bekommen – wie sie sonst einmal pro Woche im Briefkasten liegt.“ Ob sich mit diesen Apps tatsächlich sparen lässt, hängt wiederum vom Einzelfall ab: „Mal spart man bei diesen Angeboten mal mehr, mal weniger“, sagt Stüber. Allerdings: „Diese Apps schaffen eine neue Art der Transparenz, weil man mit wenigem Aufwand unterschiedliche Händler und unterschiedliche Angebote miteinander vergleichen kann.“
Was bringen die Apps der Supermärkte und Discounter?

Für die Unternehmen haben die Apps ähnliche Vorteile wie eine Kundenkarte.
Ob Aldi, Lidl, Edeka oder Rewe – auch die Supermärkte und Discounter haben eigene Apps. Die Anbieter bieten Rabatte und günstigere Preise. Und das kann sich lohnen: „Wer Produkte über diese Apps kauft, kann schon sparen“, sagt Eva Stüber. „Zumindest in der aktuellen Phase.“ Denn: „Wenn Kunden diese Apps nutzen, dann hat das für die Unternehmen viele Vorteile“, erklärt Stüber. Zum einen sind es die Daten, die man dadurch preisgibt: Welche Produkte man kauft, wann und zu welchem Preis. „Das ist letztendlich das gleiche Prinzip wie bei der Kundenkarte.“
Außerdem gibt die App dem Unternehmen die Möglichkeit, direkt mit den Kundinnen und Kunden in Kontakt zu treten – und etwa Push-Nachrichten zu schicken und gezielt bestimmte Angebote zu machen. Jemanden dazu zu bringen, eine solche App auch tatsächlich zu nutzen, das sei allerdings schwer, sagt Stüber. „Und um einen Anreiz zu schaffen, die App runterzuladen, geben die Unternehmen derzeit häufig Preisvorteile.“
Wie funktionieren die Apps?
Wie genau das Einkaufen per App im Supermarkt oder Discounter funktioniert, ist unterschiedlich. „Die Unternehmen testen derzeit ganz unterschiedliche Dinge aus“, sagt Stüber. Vom Rabatt bei Zeigen der App an der Kasse, über Ware, die man günstiger über die App kauft und dann im Laden selbst einscannt bis hin zur Bestellung per App und anschließender Lieferung. Und auch mit Newslettern per WhatsApp wird derzeit gearbeitet. „Letztendlich müssen die Konsumenten schauen, was für sie das Richtige ist“, sagt Stüber. Bei den einen sei es der Preis, bei anderen bestimmte Produkte, bei wieder anderen die Bequemlichkeit. Und dass dort Daten gesammelt werden, hat letztendlich nicht nur Vorteile für die Unternehmen. „Die Kunden können darüber auch selbst ihre letzten Einkäufe einsehen und erhalten dadurch einen guten Überblick über ihr Einkaufsverhalten“, sagt Stüber. Und auch das kann schließlich beim Sparen helfen.