Christrose und ihre Begleiter

Hier und heute 12.12.2022 11:57 Min. Verfügbar bis 12.12.2023 WDR

Tipps rund um die Christrose

Die Christrose ist einer der edelsten Winterblüher. Ob im Topf neben der Haustür, auf dem Balkon oder im Beet – die Stauden wirken jederzeit elegant und festlich. Gärtner Markus Phlippen hat die Tipps.

Mittlerweile gibt es neue Züchtungen mit wunderbar gefärbten Blüten und einen regelrechten Christrosen-Boom, hat Gärtnermeister Markus Phlippen festgestellt. Der Klassiker ist die weiß blühende Christrose („Helleborus"). Sie steht auf der roten Liste und ist eine geschützte Wildpflanze der Alpen. Dort wächst sie von den Tälern bis hoch hinauf auf fast 2000 Metern. Deshalb wird sie in den Alpenländern auch als Schneerose” bezeichnet.

Sie ist eine der ersten Blüher, die ihre Blüten bereits im Winter durch die Schneedecke streckt und früh fliegende Hummeln, Bienen und Falter mit Pollen und Nektar versorgt. In den Alpen bevorzugt sie kalkhaltige Böden. In unseren Gärten ist der ideale Standort der Gehölzrand mit Übergang zum Steingarten.

Pflegeleicht und robust

Die Christrose ist eine pflegeleichte, sehr robuste Pflanze. Am liebsten ist sie draußen, kann temporär aber auch in Innenräumen stehen. Christrosen werden mit jedem Jahr schöner und gedeihen bei optimalem Standort über Jahrzehnte. Dieser sollte möglichst halbschattig sein mit normaler Erde.

Christrose im Kübel

Blühende Christrosen kauft man im November und Dezember gerne im Topf oder verschenkt sie als Arrangement. Doch die Christrose ist eine wertvolle Pflanze und viel zu schade, um sie nach den Festtagen wegzuwerfen.

Tipp: Am besten jemandem schenken der/die einen Garten oder Balkon besitzt.

Kübel und Töpfe mit Christrosen, die draußen stehen, brauchen ein Loch im Boden. Über das Loch geben Sie zum Beispiel eine etwa fünf Zentimeter hohe Drainageschicht aus Blähton und dann gute Blumenerde. Wichtig ist ein guter Wasserabzug im Topf/Kübel, damit keine Staunässe entsteht. Nach dem Pflanzen braucht die Christrose Wasser.

Danach sollten sie sie nur noch ab und zu gießen. Düngen ist nicht erforderlich. Und der Standort des Kübels spielt auch keine große Rolle mehr, denn die Wintersonne ist nicht mehr stark.

Christrose als Tischdeko

Auch als Tischdekoration macht die Christrose viel her.

Übrigens: Am Ende der Wintersaison finden Sie im Gartencenter stark reduzierte Schnäppchen, falls Sie zum Beispiel einen größeren Bereich bepflanzen möchten.
Nach der Blüte bilden die Christrosen dekorative Fruchtkörper (Balgfrüchte), die Sie stehen lassen können. Mit der Zeit entstehen dann Sämlinge, die meist im dritten Jahr selbst zu blühen beginnen. So können Sie durchaus selbst zur Züchter:in werden. Aber Vorsicht, das macht süchtig", warnt Markus Phlippen augenzwinkernd.

Züchtern ist es in den vergangenen Jahren gelungen, stammbildende Sorten zu züchten, die richtig groß werden – durch Einkreuzung von drei Arten: Helleborus argutifolius", H. foetidus" und H. lividus". Unser Gärtner würde diese Exemplare als Solitäre in Kübel pflanzen, damit sie die ganze Show für sich haben".