Bärlauch: Tipps zur Verwendung
Hier und heute. 11.04.2022. 07:01 Min.. Verfügbar bis 11.04.2023. WDR.
Bärlauch – Tipps zur Verwendung
Stand: 11.04.2022, 06:00 Uhr
Wenn der Frühling vor der Tür steht, ist der Bärlauch auch nicht weit. Er enthält viele gesunde Inhaltsstoffe und hat einen knoblauchähnlichen Geschmack. Ernährungswissenschaftler Dr. Stephan Lück gibt Tipps zur Verwendung und worauf man beim Bärlauch-Sammeln achten muss.
Bärlauch ist ein typisches Frühlingskraut, das von Mitte März bis in den Mai hinein Saison hat. Er lässt er sich gut auf Balkon und Terrasse ziehen, kann sich aber sehr stark vermehren und andere Pflanzen im Garten verdrängen.
Sein Geschmack ähnelt dem von Knoblauch, unter anderem sind Schnittlauch, Zwiebel, Lauch und Knoblauch mit ihm verwandt. Doch Bärlauch hat weniger Einfluss auf den Körpergeruch. Gegen die „Lauch-Fahne“ hilft meist ein Kaffee oder Espresso nach dem Essen.
Verwechslungsgefahr
Es gibt zwei bedeutende Doppelgänger des Bärlauchs. Die Herbstzeitlose und Maiglöckchen.
Der Bärlauch hat drei wichtige Alleinstellungsmerkmale:
- Er riecht nach Knoblauch
- Er hat nur ein Blatt mit einem Stiel
- Er hat eine matte Unterseite am Blatt
Tipps zum Kauf von Bärlauch

Aromatischer Bärlauch sieht frisch aus und hat kaum Blüten.
Frische Bärlauchblätter gibt es vor allem in den Frühjahrsmonaten häufig auf Märkten oder im Supermarkt zu kaufen. Die Blätter sollten saftig grün sein und eine gewisse Festigkeit aufweisen. Schlaffe oder angegilbte Bärlauchblätter sind weniger aromatisch. Zudem sollten in einem Bund keine, oder nur wenige Blüten vorhanden sein, da mit dem Einsetzen der Bärlauchblüte das Aroma nachlässt.
Getrockneter Bärlauch sollte unbedingt in luftdichten, beziehungsweise aromageschützten Verpackungen aufbewahrt werden. Nach Möglichkeit sollten die Bärlauchblätter gefriergetrocknet sein.
Ein Kraut voller Vitamine und Mineralstoffe
Bärlauch enthält Vitamin C, Provitamin A, Eisen und Kalium. Damit unterstützt er das Immunsystem und den Zellschutz.
Er wirkt blutdrucksenkend und verdauungsfördernd. Man vermutet eine vorbeugende Wirkung gegen Magen- und Brustkrebs, was Gegenstand der Forschung ist. In anderen Studien konnte zusätzlich eine Wirkung gegen die Vermehrung von Viren und Pilzen gezeigt werden. Eine heilende Wirkung von Kräutern darf man aber erst einmal nicht erwarten. Aber sie unterstützen eine Selbstheilung.
Wie wirkt Bärlauch am besten?

Bärlauch wirkt und schmeckt am besten frisch.
Bärlauch wirkt am besten frisch und ist nicht zur Frische-Lagerung geeignet, daher eignen sich auch Kapseln nicht so gut. Bis zu 100 g Bärlauch kann man am Tag essen - mehr könnte die Darmschleimhaut reizen.
Drei Lagermethoden für gewaschenen Bärlauch
- Zusammen mit Salz im Mörser kleinreiben und als Würz-Salz verwenden. Dazu kann man auch etwas Olivenöl geben. Hält sich ein bis zwei Monate im Kühlschrank
- Olivenöl zu dem Bärlauch geben und kühl stellen. Hält sich circa einen Monat
- Einfrieren: als gewaschenes Kraut oder portionsweise in Eiswürfelformen -entweder nur mit Wasser oder mit Rapsöl
Bärlauch für Salate und Dips
Der Bärlauch sollte unerhitzt genossen werden, denn sonst verflüchtigen sich die Inhaltsstoffe. Er ist perfekt für einen Salat, im Quark oder im frischen Kartoffelstampf. Als Garnitur zum frisch gebratenen oder gedünstetem Fisch ist er ein guter Begleiter.
Bärlauch-Dip
Schmand mit etwas Zitronenabrieb (Biozitrone), ein wenig Zitronensaft und reichlich gewaschenen, feingeschnittenen Bärlauch vermengen und mit Salz und Honig abschmecken. Diese Creme kann zu allem Herzhaften gereicht werden und schmeckt gut als Brotaufstrich.