Tomaten

Tomatenpracht für Garten und Balkon

Stand: 20.04.2023, 06:00 Uhr

Garten-Expertin Uta Grünwald zeigt, welche Tomatensorten es gibt und wo sie am besten gedeihen. Mit ihren Tipps können auch Sie sich über üppige Pracht in Beet und Topf und eine leckere Ernte freuen.

Tomatenvielfalt

Grundsätzlich wird zwischen Stab- und Buschtomaten unterschieden.

Stabtomaten werden sehr hoch, sie wachsen während der gesamten Vegetationsperiode und müssen gestützt und fixiert werden.

Ausgeizen

Damit die Pflanzen nicht all ihre Kraft ins Wachstum stecken, sondern üppige Früchte ausbilden, müssen sie unbedingt regelmäßig „ausgegeizt“ werden. Dabei einfach die sogenannten Geiztriebe, sie liegen in der Achsel zwischen dem Haupttrieb und dem früchtetragenden Seitentrieb, regelmäßig entfernen. Die jungen Triebe einfach mit den Fingern abknipsen.

Viele Tomaten an einem Strauch

Buschtomaten wachsen in die Breite.

Buschtomaten werden auch Strauchtomaten genannt. Haben sich die ersten Blütenstände ausgebildet, wächst die Pflanze nur noch in die Breite und sieht schließlich aus wie ein kleiner Busch. Vorteil: Bei den Buschtomaten ist kein Ausgeizen nötig.

Tomatensorten - eine Auswahl

Tomaten gibt es in vielen Formen, Größen und auch Farben. Auch geschmacklich gibt es eine große Varianz.

Gourmandise Yellow (Buschtomate). Die ideale Balkontomate wird maximal 50 cm hoch. Die Cocktailtomate trägt früh viele gelbe Früchte, schmeckt süß und saftig.

Violet Jasper (Stabtomate). Die saftige Fleischtomate gibt es in sattem Violett mit Tigermuster (grüne Streifen). Die Pflanze ist widerstandsfähig gegenüber der Braunfäule. Die Sorte ist nicht nur schön, sondern punktet mit wenig Säure.

Brandywine Yellow (Stabtomate). Sind die Tomaten reif, werden sie wunderschön orangegelb. Sie schmecken würzig und nicht mehlig.

Pflegetipp

Tomaten sind Starkzehrer, sie müssen regelmäßig gegossen werden und brauchen gute Erde.

Tomaten - 12 Fakten für Besser-Wisser

Die Deutschen lieben Tomaten: Kein anderes Gemüse kommt so oft und in so vielen Varianten bei uns auf den Tisch. Dabei begann die innige Beziehung mit einem ganz großen Missverständnis. Einer von 12 Fakten rund um die Tomate!

Die Herkunft

Afrika, Amerika, Asien: Tomaten werden auf der ganzen Welt produziert. Unangefochten an der Spitze: China. 62 Millionen Tonnen wurden dort 2018 angebaut. Die gesamte EU kam gerade mal auf ein gutes Drittel, nämlich 23 Millionen Tonnen - und Deutschland auf 103.000 Tonnen. Nicht genug für den deutschen Tomaten-Hunger: 27 Kilo pro Kopf und Jahr kamen hier auf den Tisch. Mit der hiesigen Produktion könnten nur knapp 4 Millionen Verbraucher versorgt werden.

Der Ursprung

Die Tomate stammt ursprünglich aus Mittelamerika. Die Maya und Azteken nannten sie "Xictomatl", was "Schwellfrucht" heißt. Rein äußerlich hatten die ersten Tomaten, die mit Christoph Kolumbus nach Europa kamen, wenig mit unseren Supermarkt-Tomaten zu tun. Sie waren klein und hatten eine gelbe Schale - daran erinnert die italienische Bezeichnung "pomodoro" (Goldapfel).

Botanik

Obst? Gemüse? Fruchtgemüse! Wer es ganz genau wissen will: Die Tomate ist ein Mittelding, weil sie jedes Jahr neu gepflanzt werden muss - wie Gemüse. Aber ihre Frucht entsteht aus der Blüte - wie bei Obst. Auch Paprika, Zucchini und Melonen sind Fruchtgemüse. Außerdem ist sie ein Nachtschattengewächs: Sie enthält wie die Kartoffel giftige Stoffe.

Wer war Margherita?

So vielfältig die Frucht, so zahlreich die Mythen: Die Pizza Margherita mit ihren rot-weiß-grünen Zutaten zum Beispiel wurde wohl nicht zu Ehren der italienischen Königin und der Einigung Italiens kreiert. Eine solche Pizza haben die Napolitaner schon lange vorher gegessen und mit weißer Mozarella und grünen Basilikum in Blumenform belegt - eben wie bei einer Margerite.

Mückenschutz

Tomatenpflanzen riechen so intensiv, dass die nervigen Tierchen einen großen Bogen um sie machen. Ein paar Pflanzen im Blumenkasten oder auf der Terrasse sind eine gute Alternative zur Spraydose.

Tomaten-Schlachten

Manchmal landen die Tomaten nicht auf dem Teller, sondern im Gesicht. Tomaten-Schlachten haben Tradition - in Spanien bei der "Tomatina"...

.... und in Indonesien wie hier in Lembang. Da werden aber nur faule Tomaten geworfen - und später als Kompost weiterverwendet.

Treulos und blind dazu

Wer seine Freunde versetzt, ist eine "treulose Tomate". Und ein Schussel, der den Autoschlüssel nicht findet, obwohl er ganz offensichtlich auf dem Schrank liegt, hat "Tomaten auf den Augen". Es gibt mehrere Theorien, wie die Redewendungen entstanden sind. Bei der "treulosen Tomate" spielte wohl eine Rolle, dass der Anbau früher oft schief ging. Außerdem sollen die Deutschen im Ersten Weltkrieg die Italiener "Tomate" genannt haben. Und als die ihre Neutralität aufgaben, waren sie "treulos" geworden. Zu den "Tomaten auf den Augen" - das könnte eine Anspielung auf die roten, geschwollenen Augen eines sehr müden Menschen sein. Aber vielleicht geht der Ausdruck auch auf eine alte Bestrafung in Spanien zurück. Da galten die roten Früchte als "Frucht der Sünde" - und wer das Gesetz oder die Ehe gebrochen hatte, musste mit vor den Augen verbundenen Tomaten herumlaufen.

Typische Tomatenkrankheiten

Braunfäule/Krautfäule
Die Braunfäule ist für Tomatenpflanzen eine große Gefahr. Sie breitet sich vor allem bei Feuchtigkeit aus. Temperaturen um die 15 Grad und regnerisches Wetter begünstigen die Ausbreitung. Erst bilden sich braune Flecken an den Blättern und Stängeln, später werden die Blätter sogar schwarz. Sie vertrocknen und sterben ab. Vorsicht: Auch die Früchte können befallen sein. Sie werden ebenfalls braun oder bekommen schwarze Flecken. Die Tomaten faulen dann ab und sind nicht mehr genießbar.

Tomaten für Beet und Balkon

Hier und heute 20.04.2023 16:16 Min. Verfügbar bis 20.04.2024 WDR

Reife und unreife Tomaten an der Pflanze

Die Tomaten sollten gut beobachtet werden, um Kraut- und Braunfäule zu vermeiden.


Bei der Braunfäule handelt es sich um Pilzsporen, die sich im Erdreich befinden. Durch Regen und Gießen spritzt das Wasser hoch und befördert die Pilzsporen auf die unteren Blätter. Da die Pilzsporen überwintern, sollten Kübel und Rankhilfen vor dem erneutem Einsatz mit heißem Wasser übergossen werden.

Es gibt Tomatensorten, die gegenüber der Braunfäule widerstandsfähiger sind. Das sind beispielsweise Philovita (Cherrytomate), De Berao (russische Freilandtomate), und Phantasia (Stabtomate für Freiland und Gewächshaus).

Der Braunfäule kann man vorbeugen

  • Pflanzen nie zu dicht nebeneinander pflanzen. Es sollten immer mindestens 50 cm Abstand bleiben
  • Befallene Blätter und Tomaten sofort entfernen und entsorgen und nicht für den Kompost verwenden
  • Regelmäßiges Gießen ist wichtig, aber bitte nur an der Wurzel, nicht von oben. Dabei Spritzwasser vermeiden
  • Die Tomatenpflanze sollte vor Regen geschützt werden. Am besten unter einen Dachvorsprung oder ein Foliendach stellen
  • Die untersten Blätter und Triebe regelmäßig ausbrechen
  • 3 x wöchentlich mit Ackerschachtelhalmtee besprühen. Dafür in einen Liter Wasser 5g Ackerschachtelhalm getrocknet, oder 150 g frisch, in einem Teesieb 5 bis 10 Minuten ziehen lassen. Den Sud abkühlen lassen und in eine Sprühflasche geben
  • Ein Bestäuben der Pflanze mit Algenkalk oder Gesteinsmehl aus dem Gartencenter kann das Eindringen des Pilzes in das Blatt verhindern.

Vorsicht bei der Beetplanung: Kartoffeln erkranken auch an der Braunfäule. Bitte nie direkt nebeneinander anbauen.

Blütenendfäule

Die Tomaten selbst bekommen kreisförmige braune Stellen im unteren Bereich. Die Früchte trocknen am Blütenansatz aus. Befallene Früchte sind nicht mehr genießbar.

Pflanzen gießen

Regelmäßiges Gießen beugt einen Kalziummangel der Pflanze vor.


Der Grund dafür ist Kalziummangel. Wird die Pflanze unregelmäßig gegossen, bekommt sie nicht genügend Nährstoffe aus dem Boden. Der Gartenboden bietet ausreichend Kalzium, die Pflanze zieht Wasser aus dem Boden und nimmt dabei die Nährstoffe auf. Ausreichendes und regelmäßiges Gießen reicht normalerweise aus, um die Pflanze mit genügend Kalzium zu versorgen.
Tipp: Die unteren Tomatenblätter abbrechen, damit die Versorgung nach oben hin gewährleistet ist.

Dieses Element beinhaltet Daten von Facebook. Sie können die Einbettung auf unserer Datenschutzseite deaktivieren.