Ein älteres Ehepaar, eine junge Frau und ein Kind stehen vor einem alten Verkaufswagen.

Die Senfmüller aus der Eifel

Stand: 03.09.2019, 16:08 Uhr

Monschau in der Eifel. Seit mehr als 130 Jahren rattert hier die alte Senfmühle der Familie Breuer, zermahlen Mühlsteine aus Eifler Basalt die Maische aus Senfmehl, Wasser, Essig und Gewürzen - im Kaltmahlverfahren. So arbeiten nur noch wenige Senfmüller in Deutschland. Guido Breuer betreibt das traditionelle Handwerk in vierter Generation.

Spielszene: Ein Mann und eine Frau stehen in einer dunklen Küche

In vierter Generation: Die Senfherstellung ist ein altes Handwerk, das die Breuers seit über 130 Jahren betreiben.

Das Grundrezept hat er von seinem Urgroßvater, der 1882 mit der Senfproduktion begann. Als Guido Breuer die Senfmühle 1981 von seinem Vater übernahm, glaubte kaum jemand, dass sich der kleine Monschauer Familienbetrieb gegen die übermächtige Konkurrenz der Großproduzenten behaupten würde. Doch Guido Breuer hat es geschafft. Mehr als zwanzig Senfsorten hat er entwickelt, von Honigmohn bis Englisch Curry, sein Lebenswerk.

Nun ist er über siebzig Jahre alt. Es wird Zeit, die Verantwortung abzugeben. Seine Tochter Ruth arbeitet seit mehr als zehn Jahren an seiner Seite. Und möchte endlich die Nachfolge des Vaters antreten. Doch loszulassen fällt dem Seniorchef schwer. Neben der Senfherstellung betreiben die Breuers zwei Ladenlokale mit Senfprodukten aller Art, ein Restaurant und eine Weinhandlung.

Zwei frauen stehen an einem Tisch und schauen auf eine Holzkiste.

Die nächste Generation: Tochter Ruth (l) tüftelt an neuen Ideen.

Schon lange versucht Ruth Breuer, ihren Vater mit neuen Geschäftsideen zu überzeugen, hat einen Präsenthandel aufgebaut und diverse neue Produkte entwickelt, von eingelegten „Senffrüchtchen“ bis zum „Senf-Chutney“. Doch jede ihrer Ideen führt zu einem harten Kampf mit dem Vater. Die Zeit drängt. Es geht um die Zukunft des alten Familienerbes.

Ein Film von Martin Buchholz
Redaktion: Thomas Kamp