Funkenflug in einem Stahlwerk

Auf Schicht – Ein Leben für den Stahl

Stand: 18.03.2019, 17:09 Uhr

"Auf Schicht – Ein Leben für den Stahl" erzählt ein Kapitel der Industriegeschichte Nordrhein-Westfalens aus der Sicht derer, die das Land aufgebaut haben. Im Mittelpunkt stehen ehemalige Mitarbeiter von Thyssen und Hoesch, die den Wiederbeginn nach dem Krieg, die Zeit des Wirtschaftswunders und die Stahlkrise erlebt und erlitten haben.

Viele von ihnen haben sich über Generationen mit "ihrem" Unternehmen, "ihrer" Hütte identifiziert, sie waren stolz auf den wirtschaftlichen Erfolg und in Krisenzeiten loyal. Sie haben ein Stück Leben an ihrem Arbeitsplatz verbracht und diese Bindung an Kinder und Enkel weitergegeben.

Dampf und Rauch steigen aus dem Duisburger Stahlwerk Thyssen-Krupp auf.

Hat viele Menschen geprägt: das Duisburger Stahlwerk Thyssen-Krupp.

Sie erzählen von beinharter "Maloche" und von tragischen Unfällen, die man zu Hause lieber verschwiegen hat, um die eigene Familie nicht zu beunruhigen. Seit den glorreichen Tagen der Stahlhütten an Rhein und Ruhr hat sich die Wertschätzung der Arbeit am Hochofen dramatisch verändert.

Dr. Gerhard Cromme zu den demonstrierenden Stahlarbeitern.

Existenzkampf: 1987 kämpften die Menschen um den Erhalt des Stahlwerks Duisburg-Rheinhausen - vergebens.

Die Sorge um den Arbeitsplatz hat das Leben der Stahlarbeiter und ihrer Familien umgekrempelt. In den 80er Jahren traten die Frauen der Hoesch-Stahlkocher sogar in einen Hungerstreik, um für den Erhalt der Dortmunder Hochöfen zu kämpfen. Immerhin mit einem spürbaren Ergebnis: Zwar sind die Arbeitsplätze verschwunden, nicht aber der Stolz auf ein Leben für den Stahl.

Ein Film von Uli Veith
Redaktion: Beate Schlanstein