Einmachen, Einlegen, Einfrieren – Konservierungsmethoden im Check

Der Haushaltscheck 04.08.2021 43:41 Min. Verfügbar bis 06.07.2023 WDR

Der Haushalts-Check mit Yvonne Willicks

Einmachen, Einlegen, Einfrieren – Konservierungsmethoden im Check

Stand: 04.07.2022, 14:40 Uhr

Teil 2/3 - Tipps und Rezepte zum Einkochen und Fermentieren

Von Simone Mandt

Das Große (Ein-)Kochen: Wie es funktioniert und was zu beachten ist

Das Bild viele Gläser mit eingekochten Lebensmitteln.

Das Einkochen gehört zu den physikalischen Konservierungsmethoden im Haushalt. Hierfür werden Obst, Gemüse und Fleisch zunächst verarbeitet oder unverarbeitet in sterile Gläser gefüllt, je nach Rezept mit Wasser, Essig oder Sud aufgefüllt und abschließend in kochendem Wasser eingekocht.

Bestsellerautor und studierter Ökotrophologe Alex Dölle gibt nicht nur seine Expertise preis, sondern verrät außerdem seine liebsten Rezepte rund ums Konservieren.

  • Zu allererst unbedingt die Gläser, Deckel und Abdichtungen in einem kochenden Wasserbad sterilisieren. Tipp vom Profi: Um Glasschäden zu verhindern, vor dem Abkochen ein Küchenhandtuch in das kochende Wasser legen und erst dann die Gläser in den Topf legen.
  • Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich unbedingt an eine lange Einkochzeit halten. Bei Obst sind es 30 Minuten Einkochzeit. Gemüse und Fleisch sollten 60 Minuten in kochendem Wasser einkochen, um bestehende Mikroorganismen abzutöten und die Luft komplett aus dem Glas und deren Inhalt zu ziehen.
  • Ein wenig Vorsicht ist dennoch geboten: Das BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) rät, Fleisch oder Gemüse wie Bohnen zum Einwecken innerhalb von ein bis zwei Tagen doppelt auf 100 °C (kochendes Wasser) zu erhitzen, um einem Lebensmittel-Botulismus vorzubeugen.

Lebensmittel-Botulismus

Lebensmittel-Botulismus ist in Deutschland sehr selten, kommt aber dennoch vor. Laut des BfR wurden dem Robert-Koch-Institut zwischen 2001 und 2018 0-24 Fälle pro Jahr gemeldet. Dennoch ist der Botulismus aufgrund des schweren Krankheitsverlaufes ernst zu nehmen.

  • Beim korrekten Einkochen halten sich die Speisen dann bis zu 12 Monate. Am besten vor direkter Sonneneinstrahlung schützen und bei Zimmertemperatur lagern.

Der Fermentations-Trend

Während der Milchsäuregärung wandeln hauptsächlich Milchsäurebakterien Kohlenhydrate, also den Zucker in Lebensmitteln, in Milchsäure um. Diese Milchsäure verleiht dem Lebensmittel einen neuen Geschmack und macht es besonders bekömmlich.

Das Bild zeigt verschiedene fermentierte Lebensmittel in Gläsern.

Ob Sauerkraut und Bier, Käse oder Hefebrot, fermentierte Lebensmittel verzehrt die Menschheit schon seit einigen 1000 Jahren und auch unser Experte Alex Dölle weiß diese Haltbarmach-Methode kulinarisch umzusetzen. Gerade zur kühlen Jahreszeit kommt häufig der Appetit nach deftigem Kohlgemüse auf. Wie wäre es mit einem weihnachtlichen, roten Sauerkraut mit Zimt und Anis?

Zum Sauerkraut-Rezept und ein paar weiteren Inspirationen von Alex Dölle geht's hier:

Weitere spannende Informationen rund um fermentierte Lebensmittel finden Sie unter: