Natur-Moosgarten in Staudernheim

Garten & Lecker Staffel 5, Folge 2 23.03.2024 44:29 Min. UT Verfügbar bis 23.03.2026 WDR Von Christina König

Garten & Lecker 2023

Natur-Moosgarten in Staudernheim

Stand: 22.01.2024, 16:28 Uhr

Ein ehemaliger Sandsteinbruch an der Nahe in Rheinland-Pfalz ist das Ziel der zweiten „Garten & Lecker“-Reise. Das einst zugewucherte und unwegsame Gelände von acht Hektar haben Ursula Altmoos und ihr Mann Michael in 13 Jahren harter Arbeit in ein faszinierendes Moos- und Schmetterlingsparadies verwandelt.

Ursula hat eine Garten-Vision – die Natur soll sich möglichts selbst überlassen bleiben, der Mensch greift nur lenkend ein. Im schattigen Teil, am Steinhang, gedeihen auf rund 1.000 Quadratmetern verschiedenste Moose und Farne. Die verschiedenen Grüntöne erzeugen eine ganz besondere, zauberhafte Atmosphäre.

Im sonnigen Teil des Geländes ist ein wahres Schmetterlingsparadies entstanden, in dem mehr als 100 Falterarten leben. Angelockt werden die Schmetterlinge durch Pflanzen wie Blutweiderich, wilde Kleearten, Thymian und Oregano, Storchschnabel und Beinwell. „Das alles ist Futter für die Schmetterlingsraupen“, erklärt Ursula, „nur einheimische Pflanzen dürfen hier wachsen.“

Um die angelegten Gartenbereiche wächst der Wald, so wie es ihm gefällt. Ursula und Michael haben nur einen Entdeckungspfad angelegt, so dass Besucher ihn erkunden können. Das ehemalige Steinbruchhaus ist heute Hofcafé und das Mitmach-Museum ‚Nahe der Natur‘. Das war viel Arbeit, doch entstanden ist ein ganz besonderer Ort.

„Zwischen Moos und Flügelschlag“

Ursula Altmoos  empfängt die Gäste in ihrem großen Wild- und Naturgarten. Das große Gelände eines ehemaligen Sandsteinbruches wird von ihr behutsam gestaltet. „Wildnis“ ist hier das zentrale Konzept.

Ursula und ihr Mann Michael begreifen sich als Naturgärtner: „Wir versöhnen Kultur und Natur, das ist unser Ding, unsere Botschaft.“ Ihr Garten soll nicht nur die Sinne erfreuen, sondern auch Lebensraum für heimische Wildtiere und Pflanzen sein. Die beiden Biologen greifen daher nur wenig in die Natur ein.

Ursula gärtnert seit 2009 rund um den historischen Steinbruch. Sie und ihr Mann haben das große Grundstück durch Zufall gefunden. Gesucht hatten sie eigentlich nur eine kleine Mietwohnung. Doch beide haben sich sofort in diesen verwunschenen Ort verliebt und beschlossen: Das wird unser neues Zuhause. Ihre beiden Töchter sind hier großgeworden und heute kann sich die Familie kein anderes Zuhause mehr vorstellen.

Fast ohne fremde Hilfe haben sie dann das verwilderte Gelände „gezähmt“ und die verfallenen Gebäude restauriert. Der Moosgarten zählt heute zu den größten angelegten Deutschlands. Und der Schmetterlingsgarten lässt das Herz jedes Insektenliebhabers höherschlagen.

Der Naturgarten und die historischen Gebäude des ehemaligen Steinbruches stehen Besuchern ganzjährig offen. Es gibt hier seit 2012 auch ein Mitmach-Museum für Naturschutz, das sich – wie die Natur – ständig verändert und entwickelt.

Moos - was für viele Gärtner „unliebsames Grün“ ist, ist für Ursula ein willkommenes Gewächs. Rund 25 verschiedene Sorten wachsen hier im Moosgarten. „Die intensiven Grüntöne beruhigen den Menschen. Hier kann man wunderbar zur Ruhe kommen“, begeistert sich die studierte Biologin. Außerdem sorgt Moos auch für klare Luft, denn die Pflanzen filtern Schadstoffe wie Feinstaub aus der Luft.

Im 1.000 Quadratmeter großen sonnigen Teil des Geländes wachsen viele Stauden, Kräuter und Blumen. Alles heimische Pflanzen, die viele Insekten und Schmetterlinge anziehen. Mehr als 1.000 Schmetterlinge flattern hier in den warmen Monaten.

Den größten Anteil von Ursulas Paradies macht aber der große Steinbruch-Wald aus. Er wird sich selbst überlassen. Und das absichtlich. Michael und Ursula haben auf vier Kilometern nur einen schmalen Pfad durch die „Wildnis“ angelegt. Dieser lenkt die Besucher sanft zu den schönsten Orten, ohne zu stören. Beobachten und Kraft sammeln – das soll für die Besucher hier möglich sein.

Ein kleines bisschen "Aufräumen" muss auch in der Wildnis manchmal sein: Die Wege werden regelmäßig kontrolliert und frei gehalten. Und für die Tisch-Deko findet Ursula im Wald auch reichlich Material.

Ihr Garten-Fest-Motto lautet: „Zwischen Moos und Flügelschlag“. Als Vorspeise gibt es Zucchiniröllchen und Mangoldtaschen mit Ziegenkäse gefüllt, dazu gegrillte Tomaten. Zum Hauptgang serviert Ursula einen Salat aus dem eigenen Garten, dazu eine Knoblauchsrauken-Bärlauch-Quiche. Und zum Nachtisch wird Ursula ihr Desserthighlight kredenzen: eine Holunder-Frischkäse-Torte.

Für jedes Motto die passende Deko!

Björn Kroner

Björn Kroner

Für ihre Feste können die Gastgeber:innen auf die Unterstützung vom „Schönmacher“ Björn Kroner zählen. Gemeinsam mit den Gärtner:innen kreiert der Floristmeister das perfekte Party-Motto und die dazu passende Dekoration für den jeweiligen Garten.

Der Garten deckt den Tisch!
Grün, wild und visionär - sechs Gastgeber:innen zeigen in der Gemeinschaftsproduktion von WDR und SWR ihre besonderen Gärten und teilen ihre gemeinsame Leidenschaft.

Die Teilnehmer:innen 2023: Alexandra Straßburger, Caro Schulte-Bisping, Bruder Bernd, Nabila Pelz, Ursula Altmoos, Frank Fröhlich (v.l.n.r.)

Alexandra Straßburger, Caro Schulte-Bisping, Bruder Bernd, Nabila Pelz, Ursula Altmoos, Frank Fröhlich (v.l.n.r.)

Die Hobbygärtner:innen aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg laden sich gegenseitig in ihre grünen Oasen ein. Dabei kommt alles auf den Teller, was das eigene Reich zu bieten hat.
Nach jeder Party ziehen die Gartenbegeisterten Bilanz und vergeben Punkte. Wer hat den schönsten Garten, die kreativsten Ideen, das leckerste Essen – auf der Suche nach der besten Gartenparty im Westen. Am Ende der Staffel wird die Siegerin oder der Sieger gekürt - und gewinnt eine Gartenreise für zwei Personen.

Garten & Lecker: die außergewöhnliche Sommerreise geht weiter!

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