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Titel-Collage: Wir sind achtzehn Millionen und so wohnen wir

Wir sind 18 Millionen - Und so machen wir frei

Stand: 28.02.2017, 12:50 Uhr

Wir sind 18 Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen. Und wir haben im Schnitt jeden Tag 5 Stunden und 40 Minuten frei. Frauen zwar eine halbe Stunde weniger als Männer, aber trotzdem eine Menge Zeit um das zu tun, was wir gerne tun. Wir lesen oder sehen fern. Wir feiern gern, liegen aber noch lieber auf der Couch.

So machen wir frei - die Zahlen

Im Schnitt haben wir jeden Tag 5 Stunden und 40 Minuten zur freien Verfügung. Und: Wir werden immer sportlicher.

Mehr als jeder Dritte treibt regelmäßig Sport. Immer mehr nicht im Team sondern ohne Terminabsprachen und Verpflichtungen alleine. Der Umsatz in den Fitness-Studios ist in den letzten Jahren um 100 Millionen Euro gewachsen und ohne Fitness-App am Handgelenk geht kaum noch jemand auf die Piste.

Fast jeder Fünfte betätigt sich sogar mehrmals in der Woche sportlich.

Im Schnitt haben wir jeden Tag 5 Stunden und 40 Minuten zur freien Verfügung. Allerdings haben Männer rund eine halbe Stunde mehr Freizeit als Frauen. (Zeitfresser Nummer 1 ist das Internet: Mehr als zwei Stunden am Tag sind wir im Schnitt online)

Es ist einiges los in NRW: Aber nicht mal ein Drittel der Freizeit-Einrichtungen gibt es in den Städten. In Duisburg und Mönchengladbach kommen auf 100.0000 Einwohner gerade mal 7. Und Remscheid hat noch nicht mal mehr ein Kino. Auf dem Land dagegen sieht es besser aus: Paradebeispiel: Kreis Höxter. Auf 100.000 Einwohner kommen stolze 42 Freizeitangebote.

Natur genießen – draußen sein – frische Luft schnappen: Ohne geht’s nicht in der Freizeit. Das finden die meisten Menschen im Land. Und Natur gibt es reichlich in NRW! In der Eifel zum Beispiel, im Rothaargebirge oder im Teutoburger Wald. Zwölf große Naturparks liegen in NRW.

Insgesamt ist ein Viertel  des Landes mit Wald bedeckt. Und wer viel Zeit hat, kann  60.000 Kilometer weit wandern – so viele Wanderwege gibt es in Nordrhein-Westfalen.

Sportlich im Westen?

Die Sportvereine im Land haben rund fünf Millionen Mitglieder – also fast jeder Dritte ist Mitglied in einem Sportverein. Darunter deutlich mehr Männer als Frauen. 200.000 davon sind Leichtathleten. Über 600.000 sind Mitglieder im Turnverein. Das alles aber ist gar nichts im Vergleich zum Fußballverein mit mehr als 1,5 Millionen Mitgliedern. Und es werden immer mehr – seit 2006 explodieren die Mitgliederzahlen. Allerdings gilt das in erster Linie für die Bundesliga-Clubs. Sie haben aber vor allem passive Mitglieder, die im Stadion eher mit Bratwurst und Bier unterwegs sind als mit dem Ball. Lässt man sie außen vor, sieht das Bild anders aus: In den letzten zehn Jahren haben die Fußballvereine weit über 100.000 aktive Spieler verloren.

Männer in Trokots mit Besen auf einem Spielfeld aus Gras

Auf die Besen! - der neue Trendsport "Quidditch" ist auch in NRW im Kommen: 12 Spieler, sechs Tore, fünf Bälle. Mittlerweile gibt es neun Teams im Westen.

Wer arbeitet am meisten?

Wieviel Freizeit wir haben, das hängt davon ab, wie lang wir arbeiten. Denn laut Definition ist Freizeit zunächst das, was nach Feierabend noch übrig bleibt. Eine einfache Rechnung, aber mit regionalen Unterschieden: Auf dem Land wird laut Statistik weniger gearbeitet als in der Stadt. Am wenigsten im Kreis Wesel - durchschnittlich 5 Stunden und 5 Minuten pro Tag. Teilzeit und Kurzarbeit miteingerechnet. Entlang der Rheinschiene wird länger gearbeitet – fast eine halbe Stunde mehr pro Tag. Spitzenreiter hier: Düsseldorf.

Zwei Jäger von hinten

Ab in den Wald: Jagen liegt im Trend in NRW. In den letzten fünf Jahren stieg die Zahl der Jäger um 20 Prozent - mehr als in anderen Bundesländern.

Zu tief ins Glas geschaut?

Wir feiern gern – und schlagen dabei wohl häufiger über die Stränge als der Rest von Deutschland. Sagt jedenfalls eine Umfrage. Zwei Drittel aller Nordrhein-Westfalen hatten schon mal einen schlimmen Kater. Ein Viertel konnte sich schon mal nicht mehr so richtig an den Heimweg erinnern. Und jeder Zehnte hat bei diesen Bemühungen sogar eines seiner Kleidungsstücke verloren. Zum Vergleich: In Baden-Württemberg passiert das drei Mal weniger – angeblich.

Ein Film von Markus Fitsch
Redaktion: Monika Pohl und Christiane Mausbach