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Bochum - Westpark auf dem Gelände der Jahrhunderthalle abends

Heimatabend Bochum - Die Malocherstadt

Stand: 06.03.2019, 17:00 Uhr

Bochum ist seit jeher eine Malocherstadt. Kohle und Eisen bildeten viele Jahrzehnte lang die entscheidenden Träger der Bochumer Wirtschaft. Anfang der 1950er Jahre bietet der Bergbau Arbeit, und die Einwohnerzahl steigt rasant. Gleichzeitig feiern die Bochumer gern - zu großen Stadtparkfesten kommen 250.000 Besucher.

Bochum

Seit jeher hat der Bergbau die Stadt geprägt: Der Fördertum des Deutschen Bergbaumuseums war ursprünglich Teil der Zeche Germania in Dortmund.

Die große Bergbaukrise im Ruhrgebiet trifft auch Bochum. Aber die Stadt reagiert schnell. Schon Ende des Jahres 1959 beschließt man die Stilllegung der Schachtanlagen und schafft neue Arbeitsplätze. Damit sind sie in Bochum schon weiter als in vielen Nachbarstädten mit vergleichbaren Umbrüchen.

Aufschwung durch Autos

Die Bochumer schätzen die schnelle Wandelbarkeit ihres Wohnortes. Bochum – die flexible Stadt: Während der Horizont des Ruhrgebiets noch von Fördertürmen gesäumt ist, stellt sich Bochum dem Strukturwandel und sucht neue Möglichkeiten, um Arbeitsplätze zu schaffen. Und das mit Erfolg. Der Opel-Konzern entscheidet sich für Bochum - als Standort für ein neues Werk.

Bochum kann auch anders

Ruhr-Universität

Die 1965 erbaute Bochumer Ruhr-Universität in Querenburg kurz vor ihrer Fertigstellung.

Doch damit gibt sich die Stadt nicht zufrieden. Seit 1965 ist Bochum auch Universitätsstadt. Oberbürgermeister Fritz Heinemann ist damals schon klar, dass es mit einem Opelwerk nicht getan ist: "Bochum ist mit dem heutigen Tag Universitätsstadt geworden. Eine Universitätsstadt, in der sich die Welt der Arbeit mit der Welt des Geistes findet." Bochum kann auch anders.

Bermuda-Dreieck und Starlight-Express

Fans VFL Bochum

Über 150 Jahre Sporttradition in Bochum: Der VfL hat heute mehr als 4.000 Mitglieder.

Der Wandel ist in der ganzen Stadt zu spüren, denn es gibt jetzt einen neuen Magneten, der Wissen und Bildung anzieht. Die Ruhr-Universität in Querenburg wächst schnell. 1972 sind es bereits 18.000 Studenten. Die Stadt zeigt sich fortschrittlich und verliert nach und nach ihr Image einer grauen Kohlestadt. Man fördert die Kultur, feiert im Schauspielhaus unter Peter Zadek, in der Innenstadt im Kneipen- und Ausgehviertel Bermuda-Dreieck und bei "Starlight Express".

"Heimatabend Bochum" führt den Zuschauer an zeitgeschichtlich bedeutende Orte Bochums. Über Bergbausiedlungen, Deutschlands damals modernstes Stadtbad, vorbei an Opelwerk, Planetarium und Universität. Für ein Konzert hinein in die Ruhrlandhalle und zum Fußballgucken ins Stadion des VfL Bochum. Mit vielen persönlichen Erinnerungen erzählt der Film die Geschichte der wandlungsfähigsten Stadt des Ruhrgebiets.

Ein Film von Jens Tampier und Frank Bürgin
Redaktion: Christiane Mausbach und Adrian Lehnigk