Preise und Auszeichnungen 2008

Ausführliche Informationen zu den Preisverleihungen und Preisträgern

Stand: 13.05.2008, 00:00 Uhr

Die story Kindersklaven von Rebecca Gudisch und Tilo Gummel erhält den Deutschen Menschenrechtsfilmpreis 2008. Aus der Begründung der Jury: "Der Film zeigt auf eindringliche Weise, dass das Unrecht nicht nur in fernen Ländern geschieht und wir nicht in der Position des gerührten Zuschauers verharren dürfen, sondern dass die Frage nach Schuld und Verantwortung vor unsere Haustür führt."

Weiter heißt es: "Dem Film gelingt es trotz der bedrückenden Schilderung des Leidens der betroffenen Kinder nicht beim Entsetzen über das Böse in der Welt hängen zu bleiben. Das Filmteam macht sich unter schwierigen Bedingungen mit falschen Identitäten und versteckter Kamera auf den Weg und zeigt damit auch jungen Menschen, dass es sich lohnt, aufzubrechen, um Missstände aufzudecken und zu ändern."

DUH-Umwelt-Medienpreis 2008

Die Deutsche Umwelthilfe vergibt den DUH-Umwelt-Medienpreis 2008 an Sarah Zierul, Johannes Höflich, Klaus Martens und das story-Redaktionsteam in der Kategorie Fernsehen: "Die Rolle der Medien als vierte Macht im Staat, die Skandale aufdeckt sowie Verantwortliche und Bevölkerung zum Handeln motiviert, erfüllen die Autoren und die Redaktion mit ihren Dokumentationsfilmen auf besondere Weise.

Umweltthemen, die sie in den letzten Monaten aufgriffen, waren die Unfälle in deutschen Atomkraftwerken („Der Störfall“, Klaus Martens), die Plünderung von Korallenriffen durch deutsche Tauchtouristen („Letzte Tage im Paradies“, Johannes Höflich) und die Gefährdung der Meere („Wem gehört das Meer“, Sarah Zierul). Das Team „die story“ scheut sich dabei nicht, radikale Verhaltensänderungen einzufordern."

TV3 International Award für "Kindersklaven"

die story „Kindersklaven“ von Rebecca Gudisch und Tilo Gummel hat den mit 10.000 Euro dotierten 1. Preis beim „TV3 International Award“ erhalten.

In der Begründug der Jury heißt es, der Film erfülle die Ziele des Preises aufs Beste, er zeige Verletzungen der Menschenrechte auf und sei ein Plädoyer für die Verteidigung der Rechte des Einzelnen und der demokratischen Werte.

Hessischer Filmpreis für „Lawine – Leben und Sterben des Werner Koenig“

Mit dem zweiten Preis in der Sparte Dokumentarfilm ist die story „Lawine – Leben und Sterben des Werner Koenig“ von Klaus Stern (Redaktion Heribert Blondiau) im Rahmen des Hessischen Filmpreises ausgezeichnet

"Autor Klaus Stern entwickelt das Porträt einer schillernd-irritierenden Persönlichkeit: Werner Koenig, selbstbewusster Wirtschaftsheld der 'New Economy', Global Player mit der Filmhandelsfirma Helkon, talentierter Skifahrer und Segeleuropameister, geht beruflich wie privat jedes Risiko ein, jongliert mit Millionen, überlebt ein Lawinenunglück – und stirbt Jahre danach beim Tiefschneefahren. Stern erzählt die 'Geschichte einer Sucht und eines Süchtigen, eines Lebenssüchtigen, der die Nähe zum Tod sucht'. Geschickt verschachtelt er das Psychogramm einer Seelenlandschaft mit dem Bild der 'New Economy'-Generation im Rausch des Börsenfiebers - und umschreibt subtil einen exemplarischen Wirklichkeitsverlust," so die Begründung der Jury.

Eine 30-minütige Adaption des story-Beitrages wird in der WDR-Reihe "tag7" am 15. Februar 2009 ausgestrahlt (WDR Fernsehen, 16.25 Uhr, Redaktion: Johanna Holzhauer).

Deutscher Fernsehpreis für "Die Hartz IV-Schule"

Den Förderpreis des Deutschen Fernsehpreises bekam die freie WDR-Journalistin Eva Müller für ihre eindringliche ARD-Reportage "Die Hartz IV-Schule" über das soziale Elend an der Fröbelschule in Wattenscheid. Darin schilderte sie das Schicksal dreier Schülerinnen, die in Armut leben, keine Aussicht auf einen Ausbildungsplatz haben und von ihren Lehrern auf ein Leben in Hartz IV vorbereitet werden. Über die Fröbelschule berichtete Eva Müller in der WDR-Reihe die story, für „ARD-exclusiv“ (Redaktion Jo Angerer, Mathias Werth) und im ARD-Politikmagazin Monitor (Redaktion Sonia Mikich).

Eva Müller war im vergangenen Jahr für ihre Sozialreportagen bereits mit dem Axel-Springer-Preis („Beste Fernsehreportage“) und dem Ludwig-Erhardt-Förderpreis für Wirtschaftspublizistik ausgezeichnet worden.

34. Filmfestival für Umwelt- und Naturfilm in Tschechien

Für ihre Dokumentation die story "Letzte Tage im Paradies" erhielten Regisseur Johannes Höflich und Redakteur Jo Angerer den Hauptpreis für die beste journalistische Leistung. Besonders würdigte die Jury die Gegenüberstellung von eindrucksvollen Naturaufnahmen und den immer deutlicher werdenden Folgen des sich ungehemmt ausbreitenden Massentourismus. In der story wurde auf eindrucksvolle Weise gezeigt, wie durch expandierenden Tauch- und Schnorcheltourismus am Roten Meer in Ägypten Korallenriffe zerstört werden. Die Jury betonte aber auch, dass Alternativen aufgezeigt wurden, wie durch verantwortungsvolles Umweltmanagment die Naturzerstörungen minimiert werden können, ohne dass dabei ganze Regionen für Tauch- und Badegäste gesperrt werden müssen.

"Ekofilm ist das älteste und eins der renommiertesten internationalen Filmfestivals für Umwelt- und Naturfilme. Die story konnte sich gegen starke Konkurrenz aus 36 verschiedenen Ländern durchsetzen.

"Kindersklaven" nominiert für den Deutschen Fernsehpreis

Der Film "Kindersklaven" aus der story-Redaktion ist für den Deutschen Fernsehpreis 2008 in der Kategorie beste Reportage nominiert. Die Bekanntgabe der Preisträger und die Preisverleihung finden am 11. Oktober 2008 statt. Die Reportage von Rebecca Gudisch und Tilo Gummel lief in der nominierten 30-Minuten-Version am 30. Juli 2008 in der Reihe ARD-Exclusiv. Die Langfassung von 45 Minuten wurde am 25. August 2008 im WDR-Fernsehen gezeigt (Redaktion: Mathias Werth).

Europäischer CIVIS Fernsehpreis 2008

Der Europäische CIVIS Fernsehpreis 2008 in der Kategorie Information ging an die story "Todesfahrt im Fischerboot - Afrikas Flüchtlinge und Europas Interessen" von Michael Grytz und Klaus Martens.

Aus der Begründung der Jury: "Michael Grytz und Klaus Martens konfrontieren in ihrem Fernsehfilm mit einem hochbrisanten europäischen Thema: Seit Jahrzehnten fischen europäische Trawler vor der Küste Westafrikas. Sie tragen dazu bei, dass den Menschen dort ihre Lebensgrundlage entzogen wird.

Der Film zeigt in dramatischen Bildern die Folgen der Entwicklung. Ein erschütternder Film über Flüchtlinge und Europas Fischereipolitik. Analytisch, beeindruckend, bildstark - formal wie inhaltlich herausragend."