So kommunizieren Sie bei Stromausfall

Stand: 11.10.2016, 17:45 Uhr

Ein Stromausfall hat weite Teile der Stadt Hagen lahmgelegt. Die Ursache war ein Feuer in einem Umspannwerk. 30.000 Haushalte konnten deshalb nicht telefonieren oder ins Internet und das Handynetz war überlastet. Vier Tipps, wie Sie dennoch in solchen Notfällen kommunizieren können.

Von Laura Waßermann

Ein Feuer in einem Umspannwerk hat die Stadt Hagen lahmgelegt: In Folge des Brands gab es einen umfangreichen Stromausfall, der in vielen Stadtteilen erst am Nachmittag behoben werden konnte. Prekär war vor allem, dass rund 30.000 Hagener Privathaushalte für mehrere Stunden von der Stromversorgung abgeschnitten waren, weshalb die Bewohner via Festnetz nicht telefonieren oder fernsehen konnten.

Nachdem die Betroffenen also mit dem Smartphone oder Handy den Notruf gewählt haben, ist schließlich das Handynetz zusammen gebrochen - laut der Polizei Hagen eine indirekte Folge des Stromausfalls, da die Handymasten eigentlich an eine eigene Stromversorgung angeschlossen sind.

Wie kann man sich also bei einem Stromausfall helfen, um mit der Außenwelt in Kontakt zu bleiben? Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe nennt vier Tipps.

1. Vor die Tür gehen


Fragen wie "Ist nur mein Haus vom Stromausfall betroffen?" oder "Funktionieren andere Handynetze ebenfalls nicht?" lassen sich leicht durch ein Gespräch mit dem Nachbarn beantworten, meint Angela Clemens-Mitschke, Leiterin des Referates für Grundsatzangelegenheiten des Bevölkerungsschutzes: "Auf die Straße zu gehen und mündlich nachzufragen, ist hier die beste Möglichkeit, schnell an Informationen zu gelangen".

2. In soziale Netzwerke gucken


Selbst bei schweren Bränden wie dem Schwelbrand in Hagen, funktioniert das Handynetz für kurze Zeit immer mal wieder. Deshalb habe die Polizei Hagen regelmäßig getwittert und bei Facebook über die Lage informiert. "Darauf haben viele Hagener reagiert, deshalb weiß ich, dass das Handynetz nicht durchgängig weg war", sagt Polizeihauptkommissar Tino Schäfer zur Kommunikation während des Stromausfalls.

Auch die Katastrophenhilfe rät dazu, in den sozialen Netzwerken nach News zu suchen. "Gibt es eine Internetverbindung, sollte man sich unbedingt bei Twitter oder Facebook mit anderen Betroffenen austauschen und dort um Rat bitten", sagt Clemens-Mitschke. Dafür sei Social Media sehr gut geeignet.

3. (Oldschool) Radio hören


Ohne Strom ist man heutzutage aufgeschmissen: Weder der Fernseher noch der Internetrouter funktionieren und sobald der Handyakku leer gesaugt ist, erübrigt sich auch dieser Weg in die Außenwelt. Polizei und Kastrophenschutz raten deshalb, den Hörfunk zu nutzen.

Gerrit Möws, Leiter des Referates Warnung der Bevölkerung: "Die meisten Menschen haben ein vierrädiges Radio vor ihrer Haustür stehen: das Autoradio." Das könne man immer nutzen, ohne Strom und ohne Internet, um zu hören, wann der Stromversorger die elektrische Versorgung wieder herstellen kann. Genauso wie ein Radio mit Batterie- oder (ganz oldschool) Kurbelbetrieb. An dieser Stelle rät Möws, sich zusätzlich zum Radio einen ausreichenden Vorrat an Batterien zuzulegen.

Laut Polizeihauptkommissar Schäfer hätten Feuerwehr und Polizei die ganze Zeit in Kontakt mit dem Radio gestanden und Neuigkeiten wie dass keine Gesundheitsgefährdung durch den Brand besteht weitergegeben. Der Rundfunksender hat das anschließend im Radio durchgesagt und über seine Netzwerkkanäle geteilt.

4. Stromversorger oder Feuerwehr kontaktieren


Wenn eine Stromversorgung unbedingt benötigt wird - beispielsweise für medizinische Geräte - soll man laut den Experten des Katastrophenschutzes versuchen, seinen Stromversorger zu erreichen und sich erkundigen, wann der Strom wieder funktioniert. Falls die telefonische Kommunikation noch nicht wieder intakt ist, könne man auch direkt vor Ort nachfragen oder die Leitstellen von Polizei und Feuerwehr aufsuchen.

"Manchmal sind es die klassischen Dinge, die am hilfreichsten sind", sagt der Hagener Polizeihauptkommissar Tino Schäfer. Übrigens: Es gibt auch Kurbelradios, mit denen man via USB-Anschluss sein Smartphone laden kann. Damit hätte man dem Stromausfall ein Schnippchen geschlagen.