Angeklickt: Navigieren mit dem Smartphone

Stand: 12.08.2016, 10:23 Uhr

Wer heute irgendwo hinfährt, der füttert sein Navisystem mit der Adresse – und lässt sich leiten. Doch auch einem Navi sollte man nicht blind vertrauen. Worauf man bei Navigationssystemen im Smartphone achten sollte, das erklärt uns nun unser Netzkenner Jörg Schieb.

Die schnellste Route von hier nach da: In den Onlinekarten von Google, Apple und Microsoft ist die Strecke schnell und kostenlos berechnet. Es wird sogar gefragt, ob man mit dem Auto, auf dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs ist. Auch Restaurants, Kinos oder Schwimmbäder lassen sich kinderleicht finden.

Die Onlinekarten der großen Anbieter sind eine große Hilfe: Sie sind leicht zu bedienen und können eine ganze Menge. Vor allem die Maps von Google und Apple sind sehr gut gelungen.

Braucht man überhaupt noch kostenpflichtige Navigationssysteme?

Nicht leicht zu beantworten. Es gibt Dutzende von Onlinekarten und Navigationssysteme als App. Die guten Apps bieten hervorragenden Bedienkomfort und Kartenmaterial aus der ganzen Welt.

Die kostenpflichtigen Apps haben besonders aktuelle Karten und manchmal auch Extras wie Blitzer-Warnungen. Preislich liegen die guten Navisysteme-Apps zwischen 30 und 80 Euro.

Ein großer Vorteil ist, dass man die Karten komplett im Smartphone hat. Es werden also unterwegs keine Daten nachgeladen, was in entlegenen Ecken schwierig und im Ausland immer noch richtig teuer werden kann.

Deshalb mein Tipp:

Probieren Sie mal die App Here aus. Die kommt von Nokia und gehört mittlerweile einigen deutschen Autoherstellern. Man kann die App komplett kostenlos laden und benutzen. Diese App kann eine ganze Menge: Fast die ganze Welt gibt es als Karten. Mit unzähligen Optionen für die Navigation. Und eine sichere Navigation – ohne Nachladen. Für Autofahrer ein echtes Geschenk.

Es gibt die App für Android und iOS. Besonders praktisch: Man braucht wirklich nur eine App – egal, welches Land man bereist. Man lädt einfach vor der Abfahrt die nötigen Karten herunter und speichert sie im Smartphone. Kostenlos. Unterwegs braucht man nur noch GPS, keine Onlinedaten. Die ideale Lösung für alle, die im Urlaub mit dem Auto unterwegs sind.

Ebenfalls empfehlenswert: Google Maps

Auch Google Maps kann man mittlerweile offline nutzen. Einfach den Kartenausschnitt wählen, der später offline zur Verfügung stehen soll. Danach herunterladen – fertig. Ab sofort kennt sich Google Maps in diesem Gebiet auch ohne WLAN aus. Die Navigation gelingt schneller – und man spart Geld. Praktische Sache. Nach Bedarf die Karten einfach wieder löschen.

Ein bisschen ist es auch eine Geschmacksfrage, welche App einem vom Handling her am besten gefällt, deshalb sollte man einfach mal vergleichen.

So lässt man sich richtig im Ausland navigieren

Wer im Ausland Kosten vermeiden will, weil die Kartendienste womöglich Daten nachladen, der kann einfach das Roaming abschalten. Dann kann man allerdings auch keine E-Mails mehr austauschen oder Webseiten abrufen.

Auf keinen Fall sollte man sein Smartphone in den Flugbetrieb stellen, weil dann auch die GPS-Funktion deaktiviert ist. Nicht gut, wenn man sich navigieren lassen möchte. Auch WLAN sollte man eingeschaltet lassen, da sich über WLAN die Präzision der Standortermittlung erhöht.

Indoor-Navigation

Was ich gelegentlich sehr praktisch finde, ist eine Indoor-Navigation. Das bedeutet: Ich kann mich mit meinem Smartphone in der Hand durch große Gebäude, zum Beispiel ein Einkaufszentrum, ein Museum, einen Flughafen oder einen Bahnhof, führen lassen. Dazu muss man, zum Beispiel in Google Maps, einfach in das Gebäude hinein zoomen.

Dank der Indoor-Funktion kann man sich nicht nur wunderbar orientieren. Durch Tippen kann man die Etagen wechseln, denn noch erkennt das Smartphone nicht perfekt, in welcher Etage man sich gerade aufhält. Besonders praktisch ist aber, dass man sich auch den Weg zeigen lassen kann. Etwa zum Gate oder Bahnsteig, zu einem Kunstwerk oder zur Toilette.

Das funktioniert erstaunlich gut und zuverlässig. Noch ist die Anzahl an Gebäuden, bei denen das in Deutschland funktioniert, recht überschaubar. Aber es werden immer mehr. Und es klappt ja auch im Ausland. Nicht nur Google, auch Apple bietet solche Gebäudepläne in seinen Kartendiensten an. Es lohnt sich, das mal auszuprobieren.

Mein Fazit:

Je besser die Navigationssysteme werden, desto nützlicher sind sie. Dennoch sollte man sich nie blind auf sie verlassen.