Der ehemaliger Priester ist gegen seine Bewährungsstrafe in Berufung gegangen

Missbrauch: Ehemaliger Priester aus Mülheim geht gegen Urteil vor

Stand: 28.09.2022, 08:28 Uhr

Ein ehemaliger Priester geht seit gestern vor dem Duisburger Landgericht gegen seine Verurteilung vor. Er wurde im Mai wegen sexuellen Missbrauchs eines Jugendlichen verurteilt.

Der ehemalige Priester schwieg am Mittwochmittag (28.09.2022) zu den Vorwürfen. Beim ersten Prozess im Mai hatte der 73-Jährige beteuert: "Ich bin kein Missbrauchstäter". Das Mülheimer Amtsgericht sah das anders und hatte ihn zu einer dreimonatigen Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Er hatte sich etwa anderthalb Jahre lang mit einem jungen Mann aus Essen getroffen und Sex mit ihm gehabt.

Priester wegen Missbrauch-Vorwurf suspendiert

Das sei aber einvernehmlich passiert, sagte das Opfer im Mai selbst vor Gericht. Der Essener machte keine belastenden Aussagen. Allerdings war er zu Beginn der Beziehung noch minderjährig. Der ehemalige Priester sagt, er habe das nicht gewusst. Die beiden kannten sich aus einem Internetportal. Jetzt will das Gericht klären, ob es damals Sex gegen Geld gegeben hatte.

Aussage nach den Herbstferien erwartet

"Die entscheidende Frage ist, ob es tatsächlich einen Tausch gegeben hat - Sex gegen Geld - oder ob es eine Beziehung war, wo man sagt, da hätte es ohnehin Sex gegeben", erklärt Oliver Bielitzki, der Verteidiger des Mannes. Das soll der junge Mann aufklären, der noch aussagen soll. Der Prozess wird nach den Herbstferien fortgesetzt.

Das Bistum Essen hatte ihn wegen der Missbrauchs-Vorwürfe bereits Anfang des Jahres suspendiert.

Über dieses Thema haben wir am 28. September 2022 bei WDR 2 berichtet: Lokalzeit Rhein/Ruhr.