Aus dem Gästebuch zum WDR-Check

Viele Fragen - hier die Antworten - Teil 9

Stand: 30.10.2013, 16:57 Uhr

In unserem Gästebuch gab es sehr viele Anregungen, Fragen und Kritik. Wir haben uns bemüht, so schnell und umfassend wie möglich darauf zu reagieren. Hier die Antworten auf Ihre Fragen.

Anonym (01.10.2013, 13:07 Uhr) zu Kritik Infowelle:

Wenn die anderen das schon haben, kann man die ja einschalten, was soll eine WDR Info welle analog inforadio bewirken? Gleiche themen, evtl andere Kommentare zu viele Kosten.... Übrigens hat der WDR wohl das Hauptstadtstudio noch immer unter seiner Fuchtel und Brüssel, Washington, Moskau.... also Schuster bleib bei Deinen Leisten, übrigens gibts immer noch den DLF (wenn man das hier so schreiben muss, darf ich die Nachbarn vom Raderberggürtel erwähnen, lieber WDR?)

WDR: Der WDR hat sich vor einigen Jahren bewusst gegen ein Inforadio entschieden und setzt weiterhin auf Programmkonzept für WDR 5. Diese Welle ist im Kern ein Info-Radio: Zu den Tageszeiten, an denen das Informations­bedürfnis der Menschen am höchsten ist, läuft Zeitfunk. Dabei wird WDR 5 der für öffentlich-rechtliches Radio immer wichtigeren Aufgabe von Einordnung und Orientierung in besonderer Weise gerecht.

Anonym (01.10.2013, 13:05 Uhr) zu TB im Presseclub:

Ihre Vorgänger Pleitgen und Piel moderierten auch den Presseclub, werden Sie diese Intendantentraditon fortsetzen? Ein schöner Brauch... Verwaltungskram können auch andere, Sie Herr Buhrow, sind der erste Journalist des WDR und Herr Schönenborn etwas unterm Boss.

WDR: Danke für das Lob für Tom Buhrow und Jörg Schönenborn! Ob Tom Buhrow künftig auch den "Presseclub" moderieren wird, steht nicht fest.

Presseclub (01.10.2013, 13:02 Uhr) zu Mundart im Programm:

Wann wird beim WDR die - wahrscheinlich nicht nur in Köln - boomende Mundart wieder eingeführt? Früher gab es dafür eine eigene Redaktion mit Lesungen, Hörspielen und Übertragungen (z. B. aus dem KUMEDE-Theater). Alles weg. Nur das Colonia-Duett, Millowitsch und Karneval. Dabei hat das mit Mundart und Anspruch gar nichts mehr zu tun. Während in einigen Schulen, Amateurtheatern und der Kölsch-Akademie Mundart gepflegt wird, geht sie im WDR gegen null. Ich hoffe, daß die Mundart des gesamten Sendebereichs wieder gepflegt und gefördert wird. Dem WDR fehlt durch die Mundart das prägende Gesicht der Region. Andere Sendeanstalten haben nach wie vor Mundart-Hörspiele oder sogar Mundart-Talkshows im Programm. Der Verweis, Mundart sei etwas für ältere Menschen, zieht nicht. Im Gegenteil. Das beweisen die vielen Schulen, die die Mundart in ihren Unterricht integrieren. Und viele Künstler, die glauben, Mundart zu beherrschen, könnten noch etwas dazulernen. Das ist besonders im Karneval spürbar.

WDR: Hallo, im WDR Fernsehen wird durchaus Wert darauf gelegt, dieses für unser Bundesland spezifische Kulturgut zu pflegen – deshalb senden wir dort wir regelmäßig Mundartsendungen. Für uns als Programmmacher sind Mundartsendungen immer eine Gratwanderung: Mit der Ausstrahlung von Sendungen in einem speziellen Dialekt besteht auch immer die Gefahr, einen Teil des Publikums auszugrenzen, die diese Mundart nicht verstehen.

Dennoch haben wir mundartliche Sendungen im Angebot: WDR 5 sendet sechsmal im Jahr auf „Land und Leute“ aus. Hier finden die Mundarten und Idiome der Regionen unseres Sendegebietes ihren künstlerischen Ausdruck. Hörspiele, Gedichte und Szenen loten Sprache, Charaktere und Landschaften der unmittelbaren Umgebung aus. Unsere Westfälische Redaktion ist am 26. Januar 2014 von 21 bis 23 Uhr wieder auf Sendung und hat unter anderem ein plattdeutsches Hörspiel vorbereitet.

Ralf Fahnenschmidt (01.10.2013, 12:41 Uhr) zu Zahl ARD-Sender / Sparen:

Warum muss mehr oder weniger jedes Bundesland seinen eigenen Sender unterhalten? Könnten wir nicht eine deutliche Zahl von Intendanten und weiteren Hierarchen einsparen und damit die Gebühren snken oder zumindest konstant halten, zumal ohnehin die Beiträge schon in bterächtlichem Umfang ausgetauscht und wiederholt werden?

WDR: Die föderale Struktur der ARD ist gewollt und hat historische Gründe: Sie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg ganz bewusst von den Alliierten geschaffen - aufgrund der Erfahrung mit dem Missbrauch des Rundfunks durch die Nationalsozialisten. Es stimmt, dass das föderale Prinzip teurer ist als zentrale Einrichtungen. Auf der anderen Seite haben mehrere dezentrale, voneinander unabhängige Rundfunkanbieter mit verschiedenen Programmen den Vorteil, dass man sich aus mehreren Quellen, gegebenenfalls aus unterschiedlichen Sichtweisen, informieren kann. Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass unser Publikum gerade die regionale Ausrichtung der Programme sehr schätzt - weil diese ihre Lebenswirklichkeit am besten abbilden.

Ulrich Krell (01.10.2013, 11:28 Uhr) zu AKS / mehr Regionalität:

Thema WDR Fernsehen/Aktuelle Stunde/Westpol: Warum berichtet die AKS auch über das weltpolitische Geschehen (wie unzählige andere Nachrichtensendungen), statt das Alleinstellungsmerkmal Nachrichten aus NRW herauszustellen? Wann wird Westpol endlich Mal wirklich ein landespolitisches Magazin? Eine umfassende Nachrichtenberichterstattung über NRW fehlt mir derzeit im WDR Fernsehen. Das finde ich sehr schade und eine verschenkte Chance. Insgesamt finde ich, das WDR Fernsehen sollte den Aspekt "Berichte aus NRW" viel stärker in den Vordergrund stellen. Alles Andere kann ich auch sonst wo sehen.

WDR: Die Aktuelle Stunde greift gezielt Themen auf, die auch außerhalb von NRW verortet sind und trotzdem Einfluss auf die Menschen im Land haben. Damit sieht sich die Redaktion nicht in Konkurrenz zur Tagesschau, sondern bereichert das Informations­angebot innerhalb der Sendung Aktuelle Stunde. Wir bemühen uns tagtäglich, unser Fernsehprogramm so vielfältig, unterhaltsam und informativ wie möglich zu gestalten.

Dirk (01.10.2013, 10:28 Uhr) zu WDR 5 / Lob für keine Musik:

Betreff: Musik auf WDR 5 Ich bin froh, dass auf WDR 5 neben journalistisch guten Wortbeiträgen eben NICHT dieser austauschbare Dudel- und Trällerpop wie auf WDR 2 oder- noch schlimmer- auf Radio NRW gespielt wird. WDR 5 ist ein Informationsradio und zum Glück kein Formatradio. Ich hoffe, dass es auch so bleibt.

WDR: Wir freuen uns, dass Ihnen WDR 5 gefällt. Danke!

LiFe (30.09.2013, 21:00 Uhr) zu ÖRR / Informationsauftrag:

Ich wüsste gern, warum es anscheinend fast unmöglich ist, zum Thema "Beamte" objektiv und ausgewogen zu berichten. Öffentlich-rechtliche Sender sollen schließlich informieren, nicht Stimmung machen. Oder ist die Recherche von Fakten und Hintergrundinformationen etwa zu anstrengend?

WDR: Hallo, welchen Beitrag kritisieren Sie konkret? Diese Pauschalkritik können wir so nicht nachvollziehen.

Werner (30.09.2013, 18:39 Uhr) zu WDR 5 / Kritik an Musik und Kirche:

Ich höre gerne WDR5, obwohl ich mit 29 Jahren da wohl eine Ausnahme für meine Altersklasse bin. Aber zwei Dinge stören mich: 1) Warum spielen Sie auf WDR5 so nervtötende Musik zwischen den Redebeiträgen? Ich schalte jedesmal auf leise und wieder laut. 2) Wann verzichten Sie endlich auf die penetranten und unzeitgemäßen "Kirchen-Werbesendungen"? Ärgere mich als nicht gläubiger Mensch jedesmal darüber, morgens missioniert zu werden.

WDR: Hallo, danke für Ihr Feedback. Die Musik, die Sie als "nervtötend" empfinden, wird von vielen anderen HörerInnen geschätzt. Der Anteil von "Kirchensendungen" im WDR ist für uns als öffentlich-rechtliche Sendeanstalt gesetzlich geregelt: Laut WDR-Gesetz müssen die Hörfunkwellen "Den Evangelischen Kirchen, der Katholischen Kirche und den jüdischen Kultusgemeinden […] auf ihren Wunsch angemessene Sendezeiten zur Übertragung gottesdienstlicher Handlungen und Feierlichkeiten sowie sonstiger religiöser Sendungen einzuräumen."

Sascha (30.09.2013, 17:01 Uhr) zu Mitternachtsspitzen / Sendezeit:

Warum werden die Mitternachtsspitzen an einem Donnerstag aufgezeichnet und dann Samstags abends gesendet, wenn selbst Wilfried Schmickler selbst fordert, die Sendung Dienstags um 20:15 live zu senden.

WDR: Hallo, danke für Ihre Rückmeldung. Der Sendeplatz am Samstag Abend ist allerdings für ein Format wie die "Mitternachtsspitzen" sehr gut. Erfahrungsgemäß finden solche Programme zu einer spätren Zeit oft mehr Zuschauer als zur so genannten "Prime Time" um 20:15.

Jannis (30.09.2013, 15:44 Uhr) zu Fernsehen / Kritik Trailer-Wiederholungen:

Wenn ich einen Abend mal komplett vor dem WDR-Fernsehprogramm verbringe, frage ich mich warum, auf eine Sendung die z.b. um 21 Uhr gesendet wird, den ganzen Abend, vor Beginn der nächsten Sendung, hingewiesen wird, ich also eine Vorschau 5 mal sehen muss. Kann das nicht anders gemacht werden?

WDR: Hallo, es tut uns leid, wenn Sie die Wiederholung von Programmhinweisen stört. Solche Trailer werden sorgsam platziert – auch daran orientiert, was die üblichen Sehgewohnheiten der ZuschauerInnen sind.  Dabei kann es vorkommen, dass ZuschauerInnen über längere Sehstrecken hinweg mehrmals Programmhinweise sehen.

Walter (30.09.2013, 14:56 Uhr) zu Kritik WDR Fernsehen:

Warum werden Sendungen wie ´Die Story´ erst am 22.00 gezeigt...Warum muss eine Sendung, wie die Aktuelle Stunde von 2 Moderatoren vorgelesen werden? Und so "tolle" Inferwievs mit den "Stars"...peinlich und sicher teuer. Warum sind die Inhalte oft gleich mit den Meldungungen aus den Privatsendern? Warum immer noch mehr Kochsendungen?Quishows? Warum gibt es so Sendung für Selbstdarsteller wie`Kölner Treff`

WDR: Danke für Ihr umfangreihes Feedback. Wir haben einige der Punkte hier bereits ausführlicher beantwortet, deshalb hier in aller Kürze die Antworten auf Ihre Fragen: Zwei ModeratorInnen der „Aktuellen Stunde“ machen aus mehrfacher Hinsicht Sinn: weniger Zeitdruck, bessere Vorbereitung, keine höheren Kosten. Zu „Interviews mit Stars“: Wir haben als öffentlich-rechtlicher Sender nicht nur einen Informations- und einen Bildungs-, sondern auch einen Unterhaltungsauftrag. Ob ein Protagonist sympatisch ist oder nicht, ist letztendlich Geschmackssache. Die Inhalte des WDR-Programms seien „oft gleich mit den Meldungen aus den Privatsendern“. Wir gehen davon aus, dass Sie Nachrichten meinen? Natürlich kommen und neben Regional- und Landesnachrichten auch solche aus Deutschland und der Welt vor. Es gibt Themen, die fallen naheliegend in die Auswahl gut ausgebildeter Nachrichtenredakteure, diese Qualifikation sprechen wir den Privaten nicht ab. „Noch mehr Kochsendungen und Quizshows“ planen wir nicht im Programm, auch wenn Ihnen das so erscheinen mag. Und er „Kölner Treff“ ist bei den meisten unserer ZuschauerInnen sehr beliebt. Schade, dass die Sendung nicht Ihren Geschmack trifft.

Wollmann (30.09.2013, 12:53 Uhr) zu keine Online-Inhalte / Rundfunkbeitrag:

Ich wüsste gerne, warum der wdr seine onlineinhalte wieder löscht. das habe ich, haben die gebürhenzahler doch bezahlt!!! das wär doch eigentlich aufgabe der öffentlichrechtlichen im internbet ein archiv aufzubauen!

WDR: Hallo, danke für Ihr Feedback. Bei unseren Online-Inhalten sind wir an die Regelungen des Rundfunkstaatsvertrags gebunden. Wir dürfen demnach Online-Inhalte nur zeitlich beschränkt anbieten.  Diese gesetzlichen Begrenzungen gelten nur für die öffentlich-rechtlichen Tele­medienangebote – kein anderer Anbieter unterliegt derartigen Beschränkungen.

Verena (30.09.2013, 12:30 Uhr) zu Wunsch nach Inforadio:

Ich vermisse beim WDR ein Nachrichtenradio wie es viele andere ARD-Sender im Angebot haben (B5 aktuell, hr-info, SWR info, NDR info, MDR info, RBB info). Warum gibt es keines? Wann könnte es eines geben? Wäre das Digitalradio WDR Event nicht ein möglicher Kanal für ein solches Angebot?

WDR: Der WDR hat sich vor einigen Jahren bewusst gegen ein Inforadio entschieden und setzt weiterhin auf Programmkonzept für WDR 5. Diese Welle ist im Kern ein Info-Radio: Zu den Tageszeiten, an denen das Informations­bedürfnis der Menschen am höchsten ist, läuft Zeitfunk. Dabei wird WDR 5 der für öffentlich-rechtliches Radio immer wichtigeren Aufgabe von Einordnung und Orientierung in besonderer Weise gerecht.

Michael Schneider (29.09.2013, 13:45 Uhr) zu Radio / mehr Regionalität:

Auch ich würde mir mehr regionalen Bezug wünschen. Bei 1 Live wird dauernd nur von den Clubs und Events im Rheinland geredet, wenns hoch kommt dann auch mal in Bielefeld. Aber übers restliche Westfalen hört man eher wenig, genau so wenn man sich z.B. die Aktuelle Stunde oder auch daheim und unterwegs anguckt, ist es viel stärker auf Köln, Düsseldorf und Umgebung bezogen. Wenn, dann wird ein Beitrag aus der Lokalzeit recycled, den man ein paar Minuten später dann noch mal sehen darf... Und die unregelmäßigen 2- Minuten-Schnipsel auf WDR2 sind auch nicht gerade bombe. Und zuletzt, wie Anette Müller schon beschrieb, wäre ja eine Aufteilung für die Monster-Gebiete Südwestfalen und Ostwestfalen auch nicht schlecht - von zwei in vier. Aber das wird wohl eher nicht passieren...

WDR: Hallo, der WDR ist der Sender für ganz NRW. Das Fernsehen und die Radioprogramme bemühen sich ständig darum, alle Regionen im Land zu berücksichtigen – dazu gehört selbstverständlich auch OWL. Unzweifelhaft liegen allerdings die größte Stadt des Landes und die Landeshauptstadt im Rheinland. Beides sind geographische Fakten, die sich nicht ausblenden lassen.

Dennoch versucht der WDR kontinuierlich, diese Asymmetrie auszugleichen. In der Sportberichterstattung gibt es zwei Schwerpunkte, die sehr stark nach Westfalen weisen: Der Reitsport mit Championat und Großem Preis aus Münster, das Internationale Hallenturnier aus Dortmund sowie die Warendorfer Hengstparade. Auch bei der NDR-/WDR-Koproduktion „Liga 1“ haben wir stark an Westfalen gedacht: Immerhin drei der fünf westdeutschen Vereine kommen aus Ostwestfalen.

Sie können daran ablesen, dass es häufig nur eine Frage des Blickwinkels ist, ob wir einen Landesteil bevorteilen oder benachteiligen.