MONITOR vom 01.02.2018

Operation Olivenzweig: Krieg gegen die Kurden – Made in Germany

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Bericht: Stephan Stuchlik, Andreas Maus, Andreas Josef, Otfried Nassauer, Baysal Marti

Operation Olivenzweig: Krieg gegen die Kurden – Made in Germany

Monitor 01.02.2018 09:15 Min. Verfügbar bis 30.12.2099 Das Erste

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Georg Restle: „Und jetzt zum Krieg der Türkei gegen Syrien. Laut türkischer Regierung ein Krieg gegen kurdische Terroristen. Laut Experten ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg, in dem offensichtlich keinerlei Rücksicht auf Zivilisten genommen wird. Das legen auch die Bilder nahe, die wir aus dem unmittelbaren Kriegsgebiet exklusiv erhalten haben. Und noch etwas zeigen diese Bilder. Dass die Türkei mit weitaus mehr deutschen Waffen im Einsatz ist, als bisher bekannt. Dass von diesen Waffen jetzt ausgerechnet islamistische Terroristen profitieren können, zeigt, wie wenig der Krieg in Syrien tatsächlich mit Antiterrorkampf zu tun hat. Recherchen von Stephan Stuchlik, Andreas Maus und Andreas Josef.“

Luftangriffe auf kurdische Provinzen in Nordsyrien, die sogenannte Operation Olivenzweig. Dauerfeuer der türkischen Artillerie. Diese Bilder hat uns eine kurdische Hilfsorganisation aus Afrin geschickt: Und dies: Ein Bewohner läuft mit dem Handy durch seinen Ort. Es soll Dschíndirees in der Nähe von Afrin sein: Trümmer, Zerstörung, Bilder vom Tag 10 des türkischen Angriffes auf Nordsyrien. Die Bilder kommen daher, wo sie einmal gelebt haben: Familie Kasem und ihre Freunde wohnen jetzt in der Nähe von Münster. Sie haben Angst um ihre Angehörigen.

Gahila Kasem: „Seit sieben Tagen ich habe keine Stimme gehört von meiner Schwester und meinem Bruder, gar nichts. Ich weiß nicht, was passiert.“

Hasib Kasem: „Wir schlafen, unser Telefon ist immer am Ohr. Weil irgendwas, wir wissen nicht, was passiert in Afrin.“

Plötzlich ein Anruf aus Afrin. Ein Verwandter, Arzt in einem Krankenhaus, berichtet aus der Stadt. Erzählt von immensen Zerstörungen, Toten und Verletzten.

Hasib Kasem: „Er sagt jetzt, wir  haben zurzeit 15 Kinder, gekommen mit einem Krankenwagen. Alle sind gestorben, unter sechs, sieben Jahren alles. Und auf der anderen Seiten wieder kommen sieben Leute, und 16 Frauen und 16 Männer auch dort. Über 70 Leute heute, die im Krankenhaus in Afrin. Und die liegt zurzeit Leichen rum.“

Sie fühlen sich hilflos, sagen sie uns. Und sind empört darüber, dass Deutschland die Türkei mit Waffen unterstützt. Diese Aufnahmen entstanden exklusiv für Monitor. Sie zeigen die türkische Armee und ihre Verbündeten nach der Eroberung der Barzaya-Höhe vor Afrin am 28. Januar. Gefangene der kurdischen YPG werden abgeführt, bis dato wichtige Verbündete des Westens im Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat. Auf den Aufnahmen sieht man eindeutig Leopard-2-Panzer im Einsatz. Aber nicht nur das: türkische Soldaten tragen Heckler & Koch-Gewehre. Auch bei den Siegerposen mit der Fahne des Gegners dabei, Sturmgewehre von Heckler & Koch, eine deutsche Entwicklung, die in der Türkei in Lizenz hergestellt wird. Auf Agenturbildern sieht man Mercedes-LKW, die deutsche Panzer zur Front transportieren. Und immer wieder deutsche Leopard-Panzer oder Unimogs, eine weitere Entwicklung des Stuttgarter Konzerns. Deutsche Technologie überall. Das türkische Fernsehen zeigt im Aufmarschgebiet einen alten Bundeswehr-Bergepanzer, und wo nicht Deutschland draufsteht, ist doch oft Deutschland drin: In den amerikanischen M60-Sabra-Panzern stecken Motoren von MTU und Getriebe von Renk, in diesen Haubitzen an der syrischen Grenze ebenfalls ein deutscher Hochleistungsantrieb von MTU.

Max Mutschler, Friedensforschungsinstitut BICC: „Wir dürfen uns eigentlich nicht groß wundern, dass wir bei der Operation Olivenzweig eben jetzt auch gesehen haben, dass hier auch Waffen aus Deutschland zum Einsatz kommen. Ich meine, wir haben die Türkei quasi auch als NATO-Partner über viele Jahre und Jahrzehnte hinweg mit deutscher Rüstungstechnologie beliefert, also sowohl in Form von direkten Waffenexporten, also kompletten Waffensystemen so wie eben dem Leopard 2-Panzer, aber auch durch die Zulieferung von Komponenten. Zum Beispiel Dieselmotoren, wie wir sie auch in türkischen M60-Panzern verbaut haben, oder eben auch die Lizenzproduktion für Kleinwaffen deutscher Bauart.“

Die Bundesregierung will die Nachrüstung von Leopard-Panzern für die Türkei vorerst stoppen, die Exportgenehmigungen habe man 2017 gegenüber 2016 halbiert. Tatsache aber ist: Bei den tatsächlich exportierten Kriegswaffen erhöhten sich in den letzten fünf Jahren die Zahlen von 18,2 Millionen auf über 59 Millionen Euro. Nur über Kriegswaffen führt die Regierung Statistik. Den Wert aller sonstigen exportierten Rüstungsgüter schätzen Experten auf ein Vielfaches.

Wir treffen Aldar Xelil, eine der wichtigsten Stimmen der syrischen Kurden. In den Augen der Türkei vertritt er Terroristen. Er kommt direkt aus den umkämpften Gebieten, um in Brüssel mit EU-Vertretern zu sprechen. Und erhebt schwere Vorwürfe gegen die Bundesregierung.

Aldar Xelil, Kurdische Autonomiebehörde in Syrien (Übersetzung Monitor):„Seit Jahren erfahren wir aus den Medien, dass das türkische Militär immer wieder deutsche Waffen auch gegen die Kurden in der Türkei eingesetzt hat. Jetzt werden diese Waffen auch gegen uns gerichtet, etwa auf syrischem Gebiet. Es sind keine Bilder mehr, es ist die Wirklichkeit. Diesmal erleben wir selber hautnah mit, wie das türkische Militär uns damit tagtäglich angreift. Wir erleben, wie unsere Zivilbevölkerung mit diesen Waffen umgebracht wird.“

Die Bundesregierung aber weigert sich, den Angriff der Türkei zu verurteilen. Die Sprecherin des Auswärtigen Amts tut sich schon sichtlich schwer damit, ihn überhaupt völkerrechtlich einzuordnen.

Maria Ahdebar, Sprecherin Auswärtiges Amt , 22.01.2018: „Für die Bundesregierung ist das eine fluide Lage. Und um zu beurteilen, wie man eine völkerrechtliche Einnehmung/Einordnung vornehmen würde, ist im Moment dort nicht möglich, weil die Lage … weil unsere Lagebild einfach nicht dieser komplexen Lage und dieser fluiden Lage nicht vollständig ist.

Völkerrechtler sehen den Fall dagegen ganz eindeutig.

Prof. Stefan Talmon, Universität Bonn: „Der Angriff der Türkei auf Syrien stellt sich meines Erachtens als ein Völkerrechtsbruch dar, da hier keine völkerrechtliche Ermächtigungsgrundlage vorliegt. Weder liegt ein Mandat des UN-Sicherheitsrats vor, noch liegt hier ein Fall der Selbstverteidigung vor. Dass die Bundesregierung hier vermeidet, eine klare völkerrechtliche Einschätzung vorzunehmen, ist verständlich, da es sich bei der Türkei um einen Bündnispartner, um einen NATO-Verbündeten handelt, den man völkerrechtlich nicht an den Pranger stellen möchte. Das ändert aber nichts daran, dass die Operation der Türkei in Syrien einen Völkerrechtsbruch darstellt.“

Aber es gibt noch ein ganz anderes Risiko. Denn die Türkei kämpft nicht allein gegen die Kurden. Auf unseren Bildern sieht man neben und zwischen den regulären türkischen Soldaten Männer mit roten Bändern. Die Abzeichen auf Ihren Uniformen bedeuten „Freie Syrische Armee“, FSA. Das klingt nach demokratischen Widerstandskämpfern. Doch wer verbirgt sich tatsächlich dahinter? Thomas Schmidinger von der Uni Wien gilt als der Experte für Nordsyrien, war mehrfach selbst dort. Wir können ihn per Skype im Nahen Osten befragen. Seine Einschätzung der türkischen Offensive ist eindeutig.

Thomas Schmidinger: „Hier kämpft eine Nato-Armee, die auch mit deutschen Waffen ausgerüstet worden ist, gemeinsam mit islamistischen und dschihadistischen Milizen. Das sind ehemalige FSA-Kämpfer, aber auch Dschihadisten wie Ahrar Ash-Sham und sogar ehemalige IS-Kämpfer gegen die Kurden in dieser Region.“

Djihadisten an der Seite der Türkei? Ahrar-al-Scham an der Seite eines NATO-Partners? Eine Gruppierung, die der Generalbundesanwalt in Deutschland als terroristische Vereinigung eingestuft hat? Die Opposition spricht von einem Offenbarungseid der Bundesregierung.

Sevim Dagdelen, Die Linke, Auswärtiger Ausschuss: „Die Bundesregierung hat eine völlig verantwortungslose Rüstungsexportpolitik, weil sie den NATO-Partner Türkei weiterhin mit Rüstungsgütern beliefert, wohlweislich, dass die Türkei seit Jahren dschihadistische, islamistische Mörderbanden in Syrien mit Waffen direkt beliefert, sie ausbildet, die Türkei als Rückzugs- und auch als Aufmarschgebiet zur Verfügung stellt. Und man kann nicht ausschließen, dass diese dschihadistischen und islamistischen Mörderbanden deutsche Waffen benutzen in ihrem Djihad.“

Die türkischen Angriffe auf Nordsyrien gehen währenddessen unvermindert weiter. Angriffe, denen täglich zahlreiche Zivilisten zum Opfer fallen. Union und SPD haben angekündigt, die Rüstungsexporte weiter einzuschränken. Es ist nicht das erste Mal, dass dies versprochen wird.

Georg Restle: „Nochmal zusammengefasst: Da führt ein NATO-Partner mithilfe islamistischer Terroristen einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen westliche Bündnispartner - mit jeder Menge deutscher Waffen. Und die Bundesregierung? Spricht von einer „fluiden Lage“, die sie nicht bewerten will. Geht’s eigentlich noch verlogener?“

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Stand: 30.01.2018, 15:08 Uhr

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59 Kommentare

  • 59 ein Zuschauer 13.02.2018, 17:47 Uhr

    danke für ihren Bericht. Leider ist es ja zur Zeit für einen Laien sehr schwer, zuverlässige Informationen über das Vorgehen der türkischen Truppen zu bekommen. Auch schweigen sich, bis auf wenige positive Ausnahmen (!) unsere Leitmedien komplett darüber aus, von den Statements unserer Regierung ganz zu schweigen... danke !

  • 58 Brigitte M. 07.02.2018, 18:34 Uhr

    Investigativer Journalismus klassischer Art! Besser geht es nicht! Merci! So zahlt man gerne GEZ-Gebühren.....

  • 57 Ahmad Ebrahim 07.02.2018, 08:47 Uhr

    Wer ist Terrorist die Kurden oder Ordugan.Ganze Welt weist das die Türkei hat die Terroristen geholfen nach Syrien marschieren um das Land zerstören und Land Bewohner zu Töten.wo ist Menschen Rechte .Warum die ganze Welt schaut zu,warum keine sagt was.Die kurden haben die Terrosten vernichtet und nicht Ordugan.

  • 56 niemand 06.02.2018, 22:18 Uhr

    Es ist nicht zu fassen, dass in diesem System alles verkauft werden kann. Die Demokratie, wo das Geld regiert. Wo Könige mit geerbten politischen Rechten tätig sind. Ein UNO , wo statt Nationen Staaten (also Gewaltorganisationen ) sitzen. Ein "Verteidigungsbündnis" NATO, wo Mitglieder Völkerrechtswidrige Kriege führen. Und so weiter. Die Welt wird durchs stärkere Hund Prinzip regiert und das bedeutet Rechtsstaatlichkeit. Warum haben die Kurden kein Recht auf eigenen Staat? Weil die Stärkeren es nicht erlauben? Die USA mit ca. 800 Stützpunkten in der Welt verteidigt diese Weltdiktatur als Waffenträger. Die Welt geht unter, die Musiker spielen. Und viele Menschen klatschen.

  • 55 Uwe 06.02.2018, 13:51 Uhr

    Hallo Malcom,kein westliches Land und damit meine ich nicht die Türkei stuft die YPG als T. Organisation ein!Die Kurden in Afrin sind auch keine Kommunisten sondern eindeutig Sozialisten.Assad kämft nicht gegen die Kurden und umgedreht auch nicht.Die kämpfen wenn es den Kurden nutzt sogar mehrfach gemeinsam. Nach Ansicht der USA und anderer westlicher Länder ist die YPG auch nicht die PKK,weil die YPG eigene Strukturen ,Kommandos und Verwaltungen haben.Laut YPG gibt es auch keine direkten Kontakte zur PKK.Es gibt zb. hunderte sozialistische oder kommunistische Parteien,die haben die gleiche Ideologie oder polit. Führer wie Marx, Engels, Lenin oder Stalin sind deshalb noch lange nicht die gleiche Partei. Die gestellten Videos und Bilder zb. der Weißhelme würde ich mit Vorsicht genießen. Die sind für ihre Videofälschungen bekannt und zig mal überführt! Die Beweislage ist mehr als dünn und sehr viel propaganda.Die meisten Toten sind Assads Soldaten und Rebellen sowie ausländische Kämpfer.

  • 54 Manni 05.02.2018, 17:42 Uhr

    Ein sehr verlogener und feiger Beitrag. Genau so glaubwürdig, wenn man el-Quaidia nahe Personen, Presse und Politiker interwievt, die beispielsweise eine Operation der USA bewerten würden.

  • 53 Malcom 05.02.2018, 14:26 Uhr

    Ist ja lustig hier mit den Kommentaren von Kurden, radikal Linken und Trollen, die eine kommunistisch-terroristische Organisation so lieben. Wo seit ihr denn gewesen, als der Diktator Assad Hundert Tausende ermordet hat, darunter zig tausende Kurden? Auch heute hat der Diktator erneut Giftgas gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt, die Bilder gehen gerade um die Welt von verbrannten Kindern...

  • 52 Mats K. 05.02.2018, 14:17 Uhr

    Sehr geehrter Herr " Friedhelm"! Die Türkei bekämpfe nach Ihre Ansicht also in Afrin "Terroristen"? Das nennt man eine klassische selektive Wahrnehmung! Wo war die Türkei als der Islamische Staat - kurz IS an deren Landesgrenzen Grenzen geköpft hat, massenhaft gemordet hat, vergewaltigt hat, Kulturgüter zerstört , Menschen in die leidvolle Flucht getrieben hat, ....??? Warum hat die Türkei nicht den IS- Terror bekämpft? Achja, man wollte ja keinen Terror im eigenen Land haben. Aber eine "PKK-Auseinandersetzung/Terror " wird z.Z geradezu "herbei provoziert "- würde man dieser kruden Logik folgen, dann hätten die Türkei bald innenpolitisch allerhand zu tun! Oder? Achja, die AKP muss schließlich die nächsten Wahlen gewinnen. Oder? Die kurdische Partei HDP u.a ist halt im Weg- Shit! Immer schön das Volk manipulieren und ablenken von den eigentlichen Problemen!!!! Das kennen wir doch schon alles ?! Unsere dt. Geschichte hat uns einiges gelehrt/ lehren müssen....

  • 51 Dersim 04.02.2018, 20:12 Uhr

    Ein sehr aufklärender und mutiger Beitrag. Weiter so....lassen Sie sich bitte nicht von türken einschüchtern...

  • 50 Friedhelm 04.02.2018, 14:40 Uhr

    Ich unterstütze die Jagd gegen Terroristen! Wenigstens hat die Türkei die Stärke dafür und zieht das Ganze durch. In der BRD ist man davon Millionen Kilometer entfernt! !

  • 49 Monika 03.02.2018, 22:01 Uhr

    Danke für den guten Beitrag! das Auftreten und Gestammele der Vertreterin des auswärtigen Amtes ist unglaublich! Statt gegen Demonstrant*innen , die in diesen Tagen gegen den völkerechtswidrigen Angriff demonstrieren mit vollkommen unangemessener Polizeigewalt vorzugehen müssen alle Waffenlieferungen, auch die Ausfuhr der militärischen Fahrzeuge sofort gestoppt werden und der völkerrechtswidrige Angriff von der Bundesregierung verurteilt werden. Es gibt eine Mitverantwortung, dass Kinder ermordet werden, wenn tatenlos zugeschaut wird!

  • 48 Seven K. 03.02.2018, 18:20 Uhr

    Hallo Heiko, erstmal vielen Dank für Deine Antwort. Leider sehe ich dies nach wie vor anders. PKK und YPG haben sowohl die selbe ideologische Grundlage als auch den selben politischen Führer und sind quasi nur durch den Namen und die Region voneinander zu unterscheiden. Auch habe ich deutlich gesagt, dass die Türkei sicher nicht alles richtig macht und gerade die Kooperation mit terroristen kritisch zu betrachten ist. Dennoch wird in diesem Artikel und auch von Ihnen die Türkei als alleiniger Agressor dargestellt. Es gibt keinen Konflikt zwischen Türken und Kurden sondern zwischen militanten auf beiden Seiten. Durch diese Berichterstattung wird dieser Konflikt ausgeweitet und eine Lösung unmöglich. Weder sollten Türken noch Kurden verteufelt werden, da ist keine Seite besser oder schlechter als die andere. Wer das nicht einsieht, ist leider durch die Propaganda einer Seite beeinflusst. Bei den 40.000 Toten muss ich mich korrigieren, dies sind die Toten auf beiden Seiten.

  • 47 Schmidt 03.02.2018, 11:31 Uhr

    Hallo Gerhard, auch wenn Sie es hier dreimal eingegeben haben, mich überzeugt Ihre Denkweise nicht. Der Krieg gegen Syrien, gegen die syrische Bevölkerung, ist meiner Meinung nach nicht legitim, auch unter der Begründung einer Selbstverteidigung nicht. Hätte die syrische Regierung die türkische Regierung um militärische Unterstützung gebeten wäre die Begründung für den militärischen Übertritt nach Syrien anders. Diese durch US-Politiker beständig genutzte Begründung einer Selbstverteidigung für völkerrechtswidrig militärische Übergriffe in andere Länder entsprachen in vielen Kriegen der USA nicht einer „Selbstverteidigung“. Auch der US-geführte Krieg gegen Syrien entspricht nicht einem Selbstverteidigungsrecht. Es ist denkwürdig dass eine Selbstverteidigung bei uns nur dann zählt wenn es US-Politiker so bestimmt haben. Wäre der heutige Krieg der Türkei gegen Syrien eine Selbstvertreidigung so könnte der deutsche Krieg gegen Polen auch als Selbstverteidigungskrieg begründet werden.

  • 46 heiko 03.02.2018, 09:22 Uhr

    Hallo Sven,Sie bringen da so einiges durcheinander.Nur die Türkei stuft die YPG als T. Organisation ein,kein westliches Land ist der bitte der Türkei gefolgt ebenfalls diese Einstufung zu machen.Die YPG ist auch nicht die PKK!.Die 40.000 Toten sind doch überwiegend Kurden gewesen getötet von Türken zb. bei Säuberungsaktionen.Nicht türkischer Propaganda glauben.Es gibt praktisch keine moderaten Rebellen und mit der FSA haben hat diese Truppe schon gar nichts zu tun.Die gibt es praktisch schon lange nicht mehr. Der Name wird durch diese Extremisten nur missbraucht.Die meisten waren mind. mit T.Organisationen verbündet und haben für diese gekämpft!Viele kommen sogar von diesen. Ihre Sichtweise teilt nur die Türkei?Ich hoffe Sie sind nicht auf der Seite dieser Mördertruppe? Die YPG wird auch nicht nur von den Amis ausgebildet ,da sind auch andere westliche Nationen beteiligt nur nicht so offen!

  • 45 D. 02.02.2018, 23:13 Uhr

    Gerade der letzte Absatz in diesem Leitbeitrag spricht die Verwerflichkeit auch dieses Krieges noch einmal deutlich an. Wann werden Menschen endlich vernünftiger? Wir Menschen brauchen keine Unruhen, keine Randale-Demonstrationen, keine Intrigen, keine Inszenierungen von Regierungsstürze und erst recht keine Kriege. Wir brauchen Frieden. Wir brauchen auch nicht Sanktionen gegen andere Länder um diese auf eigene Linien zu erpressen. Unsere Politiker haben sich einfach aus den Angelegenheiten anderer Länder herauszuhalten. Für Streitigkeiten zwischen den Nationen, dafür ist die UNO zuständig. Die UNO sollte sich eine international gemischte eigene Fremdenlegion zulegen welche sich im Auftrag der UNO für Verbrechensbekämpfung und Streitigkeiten einsetzt. Es darf nicht erkennbar sein aus welchem Land der einzelne Soldat und von welchem Land die Waffen für die UNO-Armee stammen. Politiker wie auch deren Propagandisten, die Journalisten, sollten sich endlich in Toleranz und Akzeptanz üben.

  • 44 Julia 02.02.2018, 19:21 Uhr

    Der militärische Angriff auf Polen wurde laut Nazis mit dem Argument begründet dass polnische Provokateure immer wieder Deutsche auf deutschem Reichsgebiet überfallen hätten. Folgend wuchs aus dem Kriegskonflikt zwischen Deutschland und Polen, nachdem England dem Deutschen Reich den Krieg erklärte der 2. Weltkrieg. Derzeitig überfällt mit einem vergleichbaren Argument der NATO-Parter Türkei das Nachbarland Syrien durch seine Armee. Andererseits plappern heutige Politiker und Journalisten immer wieder davon dass die Grenzen souveräner Staaten geschützt und nicht verletzt sowie verändert werden dürfen. Nach welchen Regeln handhaben Politiker der NATO-Staaten eigentlich ihr Tun und Handeln hinsichtlich der Grenzen? In Syrien haben Militär anderer Staaten als die syrische Armee nichts zu suchen, es sei denn dass sie von der syrischen Regierung eine Erlaubnis erhalten haben. Die NATO-Staaten führen meiner Meinung nach Krieg gegen die Bevölkerng Syriens. Das muss sofort beendet werden.

  • 43 Bullerbü 02.02.2018, 19:14 Uhr

    an "Gerhard": Seit wann ist es legitim auf Grund einer "gefühlten Gefahr" fremdes Territorium anzugreifen? Welcher Logik folgen die? Vollkommen absurdes Argument! Sie wissen schon das in Syrien Krieg ist/war? Vom IS mal was gehört? Anschläge in Berlin, Nizza, Paris..... Was ist die Alternative für die Kurden ( Jesiden, Christen, Aliviten) in Afrin? Sich von der kurdischen YPG beschützen zu lassen oder von den sunnitischen Dschihadisten??? Wo waren die türkischen Grenzposten als IS-Kämpfer sich vollkommen frei nach Syrien abgesetzt haben? Wo war der türkische Aufschrei als Türken Waffen an den IS geliefert haben?

  • 42 Heinz D. Kappei 02.02.2018, 18:26 Uhr

    Die Sendung war serioes recherchiert ! Guter journalistischer Beitrag alter Schule ! Die Fakten stimmen alle! Erschreckend ist es, wir hier in diesem Forum einige die Position des Despoten Erdogan einnehmen. Fuer diesen voelkerrechtswidrigen Krieg muss Deutschland auch endlich einmal Dinge tuen, die gegenwaertigen tuerkischen Regierung weh tuen: Stopp aller Ruestungsexporte ! Aussetzung aller Hermes-Buergschaften, die fuer Firmen gegeben werden-die mit Tuerkei Geschaefte machen ! Aufhebung aller Sonderbedingungen, die aus einer Zollunion entspringen ! Erst dann kommt Deniz Yuecel frei !

  • 41 schmied 02.02.2018, 18:23 Uhr

    vielen dank für die mutige berichterstattung. in zeiten wie dieser sind mut und gerechtigkeitssinn eine echte rarität.

  • 40 Post für den Tiger 02.02.2018, 18:18 Uhr

    Hui, hier tummeln sich auf dieser Seite einige Erdogan-Jünger! Normalerweise sind deren Informationensquellen die staatlichen türkischen"Erdogan-Sender". Mit zu viel Meinungsfreiheit, Objektivität und Demokratie kommen die anscheinend nicht klar. Den Genozid an der armenischen Bevölkerung soll es ja nicht gegeben haben-lt. türkischer Sicht! Systematische Unterdrückung der Kurden in den letzten Jahrzehnten ebenfalls nicht. In den 80ern hat das Militär im Osten der Türkei gewütet, als Gegenreaktionen ist dort, vermute ich, die PKK entstanden. Das Militär hat das Problem praktisch selbst geschaffen. Die Journalisten bei den Öffentlich-rechtlichen Sendern werden zumindest dafür bezahlt objektiv zu sein, abzuwägen etc. Ich empfand alle genannten Quellen im Beitrag seriös! Quellen wurden genannt, Namen aufgeführt , O/Töne eingebaut . Türkische AKP-Journalisten werden dafür bezahlt, Propaganda zu verbreiten! Jetzt die Gretchenfrage: Wem glauben wir Deutschen nun?

  • 39 Harald 02.02.2018, 18:12 Uhr

    Was ist den mit all den "Made in Germany" Waffen, die in der ganzen Welt gegen Zivilisten eingesetzt werden ??? Latein-Amerika, Afrika und Asien ??? Wo bleibt der Aufschrei ??? Wo bleiben die Berichte darüber ??? !