Mit Elektroschocks gegen den Knöterich

In Moers-Asberg gehen die Gartenbetriebe auf ungewöhnliche Weise gegen den japanischen Knöterich vor. Mit Elektroschocks soll das Ausbreiten dieser Pflanze gehindert werden - zunächst mit einem Testlauf.

Es ist ein Ärgernis für Profi- und Hobbygärtner: Am Niederrhein verbreiten sich invasive Pflanzenarten zusehends. Riesen-Bärenklau, Kreuzkraut oder Ambrosia wuchern in privaten Gärten und vielen städtischen Grünflächen. Marcus Petrausch, Sachgebietsleiter Grünflächen bei der ENNI, kämpft mit seinem Team in Moers seit Jahren gegen ursprünglich hier nicht beheimatetes Grün, das heimische Pflanzen verdrängt und teils giftig auch Gefahrenquellen für Menschen darstellt. Verstärkt breitet sich derzeit der bis zu vier Meter hochwachsende japanische Knöterich im Stadtgebiet Moers aus.

Da die Moerser Gartenbetriebe keine chemischen Pflanzenschutzmittel einsetzen und häufiges Mähen das Wachstum invasiver Pflanzen meist beflügelt, gehen die Fachleute gegen den Eindringling jetzt mit einer neuen Technik vor. In der erst 2020 neu angelegten Grünanlage an der Germanenstraße in Moers-Asberg setzen die Gärtner mit einem hierauf spezialisierten Unternehmen erstmals auf den Einsatz von Elektroschockern. "Wir versprechen uns hiervon eine wirtschaftliche und umweltschonende Methode, mit der wir den Eindringling in den kommenden Jahren wieder aus Moers vertreiben können“, so Marcus Petrausch, Sachgebietsleiter Grünflächen bei der ENNI.

Knöterich breitet sich aus

Lance Corporal Knöterich

In Moers-Asberg hat sich der japanische Knöterich im Frühjahr stark ausgebreitet und die Grünanlage, die den kommenden Jahren teilweise als Blumenwiese angelegt werden soll, erobert. Hier sieht Enni daher ein ideales Testgebiet, um bis zum Herbst Erfahrungen mit der Schocktherapie zu sammeln. Die Gärtner werden dabei die einzelnen Knöterich-Nester in fünf bis sechs Durchgängen über mehrere Wochen bearbeiten.

Dabei verpassen sie den Pflanzen über eine Elektrolanze Stromstöße, die letztendlich die Wurzel abtöten. "Wir behandeln jeden Trieb dabei punktgenau, was die umgebende Vegetation schont, den Übeltäter aber sofort braun werden lässt“, sei dies auch eine nachhaltige Bekämpfungsmethode. Sollte der Test positiv verlaufen, will Petrausch mit der Stadt Moers als Eigentümer der Flächen das weitere Vorgehen abstimmen. "Dann könnten wir diese Bekämpfung schrittweise auf das Stadtgebiet ausweiten.“

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Stand: 13.06.2022, 10:40 Uhr