Prozessauftakt Loveparade

Aktuelle Stunde 08.12.2017 07:05 Min. Verfügbar bis 30.12.2099 WDR

Der erste Tag im Loveparade-Prozess

Stand: 08.12.2017, 19:07 Uhr

  • Loveparade-Strafprozess in Düsseldorf
  • Verteidiger stellen viele Anträge
  • Mäßiges Besucherinteresse am ersten Verhandlungstag

Der erste Verhandlungstag im Duisburger Loveparade-Prozess ist vorbei. Nach verspätetem Start und anfänglichen Technikproblemen begann der Strafprozess zunächst mit einer Flut von Anträgen.

Befangenheitsanträge und Besetzungsrüge

Die Verteidiger hatten bereits kurz nach Prozessbeginn angemahnt, dass sich mehrere Personen im Gerichtssaal befänden, die später eventuell noch als Zeugen gehört werden könnten, darunter ein Mitarbeiter der Firma Lopavent. Die Teilnahme an der Verhandlung könnte die Zeugen beeinflussen.

Anklageschrift verlesen, Zeitplan eingehalten

Außerdem hielten die Verteidiger zwei Ergänzungsschöffen, die notfalls für Hauptschöffen einspringen können, für befangen und kritisierten die Besetzung des Gerichts. Schließlich stellten sie den Antrag, die Anklageschrift nicht zu verlesen, weil sie überholt sei. Der Richter lehnte diesen und alle anderen Anträge ab. Damit wurde der Zeitplan für den ersten Tag noch eingehalten.

Geringes Zuschauerinteresse

Insgesamt fiel das Zuschauerinteresse am ersten Verhandlungstag eher gering aus. Von 234 für Zuschauer vorgesehenen Plätzen waren nach Gerichtsangaben nur 45 besetzt.

Urteil bis 2020

Bis Ende 2018 sind zunächst 111 Verhandlungstage eingeplant. Bis Juli 2020 muss dann ein erstinstanzliches Urteil fallen; dann verjähren die Straftaten und die Angeklagten würden straffrei ausgehen.