Künstliche Intelligenz verhindert Unfälle im Schwimmbad

03:34 Min. Verfügbar bis 20.07.2025

Künstliche Intelligenz verhindert Unfälle im Schwimmbad

Stand: 20.07.2023, 13:24 Uhr

In Lippstadt unterstützt Künstliche Intelligenz die Schwimmbadaufsicht. Eine Spezialsoftware überwacht mit hochauflösenden Kameras die Becken und warnt das Personal per Smartwatch.

Von Matthias Heise

Hochauflösende Kameras werten im Lippstädter Freizeitbad "CabrioLi" alle Bewegungen in den Becken aus. Entdeckt die KI einen möglichen Unfall, alarmiert sie die Smartwatch des Schwimmmeisters.

Künstliche Intelligenz im Schwimmbad

Die Software überwacht bis zum Boden des Beckens

Die in Israel entwickelte Spezialsoftware rechnet die Lichtbrechung der Wasseroberfläche aus und kann so das Becken bis zum Boden überwachen. Das funktioniert so gut, dass die KI inzwischen auch in anderen Bädern bundesweit eingesetzt wird. In Bochum und Witten soll die Software jetzt getestet werden.

Software warnt per Smartwatch

"Dann gibt es Alarm mit Vibrationsalarm und dem akustischen Piepen. Dann kann die Rettungskraft losrennen und schauen, worum es geht", erklärt Christian Kuhn vom "CabrioLi". Auf der Uhr sieht der Schwimmmeister oder die Schwimmmeisterin genau, wo er oder sie im Becken nachsehen soll.

Dort ist das Schwimmbecken schematisch dargestellt. Wo die KI einen Unfall vermutet, leuchtet ein roter Punkt. Dazu gibt es noch drei Fotos zur besseren Orientierung.

Christian Kuhn zur Künstlichen Intelligenz im Schwimmbad

00:45 Min. Verfügbar bis 20.07.2025


Software lernt ständig weiter

Künstliche Intelligenz im Schwimmbad

Auf der Uhr sieht das Personal genau, wo Gefahr besteht

"Und wenn dann der Fall erledigt ist, kann man mit Daumen hoch bestätigen: Ja. Die KI soll lernen, das sind Vorfälle, die möchte ich sehen. Oder Nein: das war ein Fehlalarm. Damit die KI lernt und weltweit besser wird", so Kuhn. So lernt die schon mit tausenden Stunden Video gefütterte KI bei jedem Alarm dazu.

Tödlicher Unfall war Auslöser für das Pilotprojekt

Vor vier Jahren ertrank ein sechsjähriger Junge in dem Lippstädter Schwimmbad, deshalb entschied sich die Schwimmbadleitung vor zwei Jahren als erste in Deutschland die israelische Software auszuprobieren. Die Bademeister traf damals keine Schuld, wie vor einigen Wochen ein Gericht festgestellt hat.

Auch beim Fachkräftemangel hilft die KI. Im "CabrioLi" darf weniger Personal direkt am Becken stehen, weil die Software sie bei der Aufsicht unterstützt.

KI hilft auch gegen Personalnot

Künstliche Intelligenz im Schwimmbad

Die KI sieht mehr als ein Mensch vom Beckenrand aus

So fangen die Lippstädter die Tatsache auf, dass sie zu wenig Aufsichten für ihr Bad finden. Komplett ersetzen kann die KI die Badeaufsichten aber nicht. Menschen aus dem Wasser zu retten, bleibt eine Aufgabe für die Schwimmmeisterinnen und Schwimmeister.