Service Technik - LED-Streifen

Stand: 13.06.2016, 14:54 Uhr

Während in vielen Wohnungen noch Deckenfluter für indirektes Licht sorgen, wechseln viele Menschen auf LED-Streifen. Damit lässt sich indirekt und farbig beleuchten. Die Montage klappt auch bei Ab-und-Zu-Heimwerkern.

Von Melih Serter

Noch immer gibt es die Vorstellung, dass LED Licht unangenehm weiß und kalt ist. Doch inzwischen bieten die Hersteller die LEDs in den unterschiedlichsten Farbtönen und Formen an. Besonders die Retro-Optik begeistert viele Kunden: LED-Lampen in alter Glühbirnenform oder solche, die wie ein 1960er-Jahre-Spot aussehen in Kombination mit warm-weißen LEDs bringen nicht nur Stimmung ins Zuhause, sie verbrauchen auch nur ein Fünftel Energie. Zusätzlich können viele LEDs ihre Farben wechseln oder gedimmt werden.

Strips oder Spots

Je nachdem, welche Fläche ausgeleuchtet werden soll, muss man die richtigen Leuchtmittel wählen. Soll zum Beispiel ein Gegenstand angestrahlt werden, eignen sich LEDs in einer Spotfassung am Besten. Sie werfen einen gebündelten Lichtstrahl. Möchte man aber eine Hintergrundbeleuchtung am Fernseher haben, sind LED-Streifen, sogenannte LED-Strips, die bessere Wahl. Die nur etwa acht Millimeter breiten Strips gibt es mit verschiedenfarbigen LEDs und in unterschiedlichen Längen. Sie lassen sich unauffällig hinter Gegenständen aufkleben und bieten so eine indirekte Beleuchtung.

Basteln? Gerne!

Viele Händler bieten die unterschiedlichsten Fertig-Lösungen für den individuellen Beleuchtungsbedarf an. Vorgefertigte Aluprofile, in denen die LED Streifen schon eingebaut sind, sehen nicht nur hochwertig und modern aus, sie verfügen auch häufig über Steckverbindungen, um sie miteinander zu verbinden, über Eck zu verlegen und natürlich mit Strom zu versorgen. Der Nachteil: Sie kosten deutlich mehr und man wird gezwungen, sich für einen Hersteller zu entscheiden und auf ein Design festzulegen. Wer aber selbst ein wenig handwerkliches Geschick hat und einem Lötkolben umgehen kann ist wesentlich flexibler bei seinen Lichtakzenten. Die LED-Streifen erhält man bei vielen Händlern auch aufgewickelt als fünf Meter lange Strips. An gekennzeichneten Punkten können sie nach Bedarf gekürzt und auch wieder verlötet werden. So hat man nicht nur die Möglichkeit, die Streifen selbst über Eck zu verlegen, sondern auch alles auf Maß auszuleuchten.

Bis zu 120 LEDs pro Meter

Bei der Wahl der richtigen LED Strips kommt es auch auf die Anzahl der Leuchtdioden und den Abstand zueinander pro Meter an. Dabei gilt: je weniger Leuchtdioden auf einem Strip verbaut sind, umso deutlicher sind sie als Lichtpunkte zu sehen. Das kann von Vorteil sein, wenn man zum Beispiel eine Vitrine von Innen beleuchten, oder besondere Akzente setzen möchte. Ist aber eine durchgehende Licht-Linie gewünscht, sollten die Dioden einen geringen Abstand haben. Üblicherweise werden die Strips mit 30, 60, 90 oder 120 LEDs pro Meter angeboten.

Wie funktioniert’s?

Auf dem ersten Blick, sieht eine LED in der SMD-Bauweise ("Surfaced Mount Device" = "Oberflächenmontiertes Bauteil") oft wie ein kleines gelbes Quadrat aus. Je nachdem, sind diese Quadrate mal größer und mal kleiner, mal rechteckig und mal quadratisch. Das Gelbe, was ins Auge sticht, ist aber nichts anderes als ein phosphorbeschichteter Streifen. Darunter verbirgt sich die eigentliche Leuchtdiode – ein Halbleiterkristall mit gerade einmal 1 Millimeter Kantenlänge. Je nach Größe der Phosphorabdeckung sind mehrere Dioden nebeneinander verbaut, so dass man sagen kann: Je größer das Phosphor-Plättchen, desto stärker ist die Leuchtkraft.

Farbenspiel

Bei vielen LED-Strips lassen sich auch die Farben ändern, in denen sie leuchten. Dafür sorgen vor allem die unterschiedlichen Halbleiterkristalle, die in den Grundfarben Blau, Grün und Rot strahlen. So kann der Verbraucher selbst per Knopfdruck entscheiden, welche Farbenspiele er sehen möchte.

Vorsicht, heiß!

Obwohl LEDs im Gegensatz zu einer Glühbirne viel weniger Wärme entwickeln – deswegen verbrauchen sie ja so wenig elektrische Energie –, müssen sie trotzdem gekühlt werden. In industriell angefertigten Fassungen und Aluprofilen sind in der Regel kleine Kühlkörper verbaut, welche die Wärme ableiten. Nicht so bei den LED- Streifen. Die sind meist mit Silicon ummantelt und werden aufgeklebt. Hier ist es ratsam, einen Untergrund zu wählen, der nicht brennbar ist; am besten ein Untergrund aus Glas oder Metall und nicht aus Holz oder Kunststoff. Übrigens: Wegen der Silikon-Ummantelung sehen die LED-Streifen zwar aus als seien sie wasserdicht, sie sind es aber nicht. Wer wasserdichte LED Streifen, zum Beispiel für den Außenbereich oder im Aquarium verbauen möchte, sollte genau auf die Bezeichnung achten.


Service Technik ist eine Rubrik der WDR 5 Sendung Leonardo und ist dort montags zwischen 15.05 Uhr und 17.00 Uhr zu hören.