Service Bildung - Mentoring an Hochschulen

Stand: 12.08.2016, 10:40 Uhr

Mentoren sind speziell geschulte Hochschulabsolventen, die herausfinden, welche Unterstützung der ratsuchende Studierende braucht. Sie wissen, was sie leisten können: beispielsweise mit den Studierenden Lernpläne erstellen oder das Zeitmanagement vor Prüfungen festlegen.

Von Ursula Reinsch

Zu Beginn des Studiums werden Studenten an den Unis mit Informationen überhäuft: Welche Vorlesungen sind wann zu besuchen, welche Klausuren muss, soll ich schreiben? Wie ist die Reihenfolge, was kann ich wie oft wiederholen, wo gibt es Lerngruppen…? Der AStA, die Fachschaften, die Studienberatung, die universitätsinterne psychologische Beratung – alle erklären, versuchen zu strukturieren, zu helfen. Da geht oft ein Angebot unter, das für viele Studenten äußerst hilfreich sein kann: Das Mentoring, die Beratung durch erfahrene Hochschulabsolventen.

Mentoring - wie es abläuft

Es gibt verschiedene Modelle von Mentoring. Zumeist läuft es so ab: Man findet auf der Homepage der Hochschule Ansprechpartner. Achtung: bis man einen Termin bekommt, dauert es in der Regel zwei Wochen. In Prüfungsphasen muss man längere Wartezeiten einplanen. Mentoring findet stets auf Augenhöhe statt: Der Studierende tauscht sich mit dem Mentor aus, vertraulich. Ein hierarchisches Gefälle wie in einem Gespräch mit einem Professor oder Dozenten gibt es nicht. Man kann auch über persönliche Probleme reden – Finanzprobleme, Prüfungsängste, Einsamkeit, Konkurrenz - und davon ausgehen, dass die Mentoren auch weiterführende Anlaufstellen nennen können.

Mentoren - was können sie?

Mentoren sind speziell geschulte Hochschulabsolventen, die herausfinden, welche Unterstützung der ratsuchende Studierende braucht. Sie wissen, was sie leisten können: Beispielsweise mit den Studierenden Lernpläne erstellen oder das Zeitmanagement vor Prüfungen festlegen. Mentoren kennen aber auch die Grenzen ihres Hilfsangebots, haben einen geschulten Blick dafür, wann ein Studierender professionelle Nachhilfe benötigt, wann er wegen Prüfungsangst eine psychologische Beratung in Anspruch nehmen muss. Mentoren haben – zumeist an der entsprechenden Hochschule, oft auch an der entsprechenden Fakultät – ihren Abschluss gemacht. Daher kennen sie die Studienordnung und die jeweilige Prüfungssituation.

Kosten

Mentoring kostet Studierende nichts. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der jeweiligen Hochschule finanziert. Bietet die Hochschule kein Mentoring an, kann man im Internet auch kommerzielle Coaches finden, die aber für ihre Beratung Geld nehmen.

Wissenschaftliche Betrachtung

Verschiedene Untersuchungen zeigen: Betreuung durch Mentorinnen und Mentoren kann zu besseren Noten, höherer Leistungsfähigkeit und einem strategischeren Lernverhalten führen.

Service Bildung ist eine Rubrik in der WDR 5 Sendung Leonardo.
Zu hören donnerstags zwischen 16 und 17 Uhr.

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