Sicherer wohnen mit Smarthome?

Stand: 21.06.2017, 00:00 Uhr

NRW ist das Einbruchsland Nummer eins: In keinem Bundesland wird so oft eingebrochen wie hier. Aus dem Bereich Smarthome gibt es digitale Lösungen, die Einbruchschutz versprechen.

Von Nico Rau

Alles vernetzt

Zuhause lässt sich quasi alles digital miteinander vernetzen: Videokameras, Bewegungsmelder, Fenster- und Türsensoren, Luftgütemesser, Leuchten oder Rollläden. Über eine App auf dem Smartphone lässt sich dann beispielsweise programmieren, dass bei Sonnenuntergang die Beleuchtung innen und außen angeht, zu einer bestimmten Uhrzeit die Rollläden herunterfahren werden und vieles mehr. Die Kontrolle darüber hat der Nutzer von überall aus.

Sicherheitsaspekte von Smarthome

Als Beispiel: Die Fenstersensoren registrieren, wenn sich jemand an dem Fenster zu schaffen macht. Daraufhin wird ein Alarm ausgelöst, die Außenkamera beginnt, Bewegungen aufzuzeichnen und das Licht im Inneren wird eingeschaltet. Oder die Rollläden fahren automatisch herunter. Intelligente Kameras können auch eigenständig auf Bewegungsreize reagieren und daraufhin aufzeichnen. Der Nutzer kann - auch vom Urlaubsort - jederzeit auf das Livebild über eine App zugreifen und beobachten, ob sich jemand an Haus oder Wohnung zu schaffen macht.

Kosten für Smarthome-Technologie

Kleingeld in einem Portemonnaie

Grundsätzlich sind die Kosten davon abhängig, ob der Nutzer ein vollständiges Smarthome-System inklusive Licht- und Rollladensteuerung haben möchte, oder ob ein einfaches Sicherheits-Kit ausreicht. So ein Kit mit Tür- und Fenstersensoren, Bewegungsmelder und Alarmanlage, das bei Auslösung des Alarms eine Pushnachricht auf das Smartphone schickt, bekommt man im Handel ab circa 120 Euro. Wer nur eine Kamera kaufen möchte, die über eine App ansteuerbar ist, bekommt Geräte mit vernünftiger Bildqualität ab circa 100 Euro.

Nachteile und Kritik

Es ist schwierig zu sagen, wie sicher und zuverlässig Smarthome-Systeme wirklich sind. Carolin Hackemack, Geschäftsführerin des Netzwerks Zuhause sicher e.V., verweist darauf, dass es im Smarthome-Bereich bisher keine Richtlinien gebe. Problematisch ist es zudem, wenn die Systeme ausschließlich auf W-Lan-Basis funken, da sie so viel leichter zu hacken sind. Eine feste Verkabelung ist zu empfehlen. Computerexperten haben außerdem schon mehrfach gezeigt, dass sie sich recht einfach Zugang zu Smarthome-System verschaffen können.

Was sagt die Polizei?

Daher lautet die grundsätzliche Empfehlung der Polizei: Zuerst sollte die Wohnung mechanisch sicherer gemacht werden, indem beispielsweise Türen und Fenster einbruchhemmend nachgerüstet werden. Einbrecher brechen ihren Versuch in der Regel ab, wenn sie nicht innerhalb von fünf Minuten Erfolg haben.