Richtig geschützt in der Sonne

Stand: 04.08.2020, 15:16 Uhr

  • Gefahr von Hautschäden und Krebs durch Sonne
  • Viele nutzen Sonnenschutz falsch
  • Mittags immer in den Schatten
  • Nicht mit der Lotion sparen

Von Nadine Hantke

Jedes Jahr erkranken mehr als 200.000 Menschen in Deutschland neu an weißem Hautkrebs. Und der ist nachweislich eine Folge von zu viel Sonneneinstrahlung. Hautärzte warnen daher vor zu langen Sonnenbädern ohne entsprechenden Schutz. Und: Zwar cremen sich viele mit Sonnenschutzlotionen ein, doch oft mit den gleichen Fehlern.

Bitte komplett eincremen

Hier ein bisschen Creme, dort ein wenig Spray, fertig ist der Lichtschutz? Nein! Wir vergessen gerne große Teile unserer Haut, durchschnittlich schmieren wir gerade einmal ein Drittel unseres Körpers ein.

Augenlider, Hals, hinter den Ohren, Fußsohle, Kniekehle werden gerne vergessen. Im Gesicht ist bei den sogenannten "Sonnenterrassen" - Nasenrücken, Ohren, Kinn und Lippen - besondere Vorsicht geboten. Genau an diesen Stellen entsteht auch häufig Hautkrebs.

Geizen Sie nicht mit der Sonnencreme

Dermatologen empfehlen 30 bis 40 Gramm Creme oder Lotion – pro Anwendung. Das ist ein ziemlich gut gefülltes Schnapsglas. Nur mit der ausreichenden Menge wird der auf der Packung angegebene Lichtschutzfaktor auch erreicht.

Der ominöse Lichtschutzfaktor

Hellhäutige Typen dürfen ungeschützt nur fünf Minuten in die Sonne, der typische Mitteleuropäer zehn, der Mischtyp schafft 20 und der dunkle Typ darf 40 Minuten, danach droht Sonnenbrand. Der Lichtschutzfaktor, kurz LSF, gibt an, um wie viel Mal sich die Eigenschutzzeit der Haut mit der Sonnencreme verlängert.

Mit Lichtschutzfaktor zehn kann der sehr hellhäutige Typ statt nur fünf Minuten immerhin 50 Minuten in die Sonne. Danach sollte auch Schluss sein. Nachcremen verlängert den Schutz nicht. Aber man sollte es trotzdem tun. Denn durch Schweiß und Schwimmen werden die schützenden Partikel abgewaschen. Wichtig: Die strahlungsreichste Mittagszeit auf jeden Fall im Schatten verbringen.

Mineralische oder chemische Lichtfilter?

Sonnenschutzprodukten enthalten mineralische oder chemische Lichtschutzfilter - oder ein Mix aus beiden. Manche der chemischen Filter stehen jedoch im Verdacht, hormonell wirksam zu sein.

Alternativ gibt es die mineralischen Filter, meist aus Titanoxid oder Zinkoxid. Titandioxid könnte zwar krebserregend sein, allerdings nur, wenn man den Stoff inhaliert. Und das ist bei Sonnencreme nicht der Fall.

Ebenfalls kritisch gesehen werden Nano-Partikel. Durch die lassen sich die mineralischen Filter besser auf der Haut verteilen. Bei gesunder, unverletzter Haut, gelten sie jedoch als unbedenklich.

So schützen Sie Kinder vor der Sonne

Je öfter und intensiver wir der UV-Strahlung ausgesetzt sind, desto höher ist das Risiko an Hautkrebs zu erkranken. Besonders gefährlich sind die UV-Strahlen der Sonne für Kinder, weil die hauteigenen Schutzmechanismen noch nicht ausgebildet sind.

Aus Sonnenbränden in der Kindheit kann später Hautkrebs entstehen.

Deswegen gilt besonders bei den Kleinen: Sonnenschutz ist ein Muss! Die Krebsgesellschaft NRW führt mit der IKK Classic das Projekt "SunPass" in vielen Kindergärten in NRW durch.

Ziel ist es, den Sonnenschutz in die Kitas zu bringen und so schon Kinder für den richtigen Umgang mit der Sonne zu sensibilisieren.