Gartenarbeit: Ohne Chemie gegen Unkraut

Stand: 21.04.2021, 12:29 Uhr

  • Unkraut kann man auch ohne Chemie loswerden
  • Tipps für die Gartenarbeit: Jäten, hacken oder essen
  • Unkraut richtig erkennen

Chemische Unkrautvernichter enthalten häufig Glyphosat. Das umstrittene Mittel steht unter Verdacht, krebserregend und umweltschädlich zu sein. Es dringt über die Blattmasse in die Pflanze ein, wird dort bis zu den Wurzeln weiter transportiert und bringt so die komplette Pflanze zum Absterben. Aber es gibt Alternativen - ganz ohne Chemie.

Tipp 1: Unkraut jäten

Die umweltfreundlichste Methode der Unkrautbekämpfung ist das Jäten, also das manuelle Entfernen der ungeliebten Pflanzen. Das ist anstrengend aber höchst effektiv. Vor allem bei den Wurzelunkräutern: Unkräuter mit langen, tief in den Boden reichenden Wurzeln wie Löwenzahn müssen sorgfältig ausgestochen werden, so dass die komplette Pflanze entfernt wird.

Bei hartnäckigen Unkräutern wie Giersch, Ackerschachtelhalm und Quecke ist das komplette Entfernen ausgesprochen schwierig. Wer sie manuell aus dem Beet entfernen möchte, sollte die Erde komplett sieben. Denn jedes einzelne noch so kleine Wurzelstück wird wieder austreiben und sich kräftig vermehren.

Tipp 2: Unkraut hacken

Rückenschonend lassen sich mit Hilfe einer Metallklinge an einem langen Stiel Unkräuter schnell und einfach aus Beeten und Rabatten entfernen. Dabei werden die Wurzeln der Unkräuter von dem Metallblatt knapp unter der Erdoberfläche abgeschnitten. Die beste Zeit zu hacken ist unmittelbar nach einem leichten Regen. Regelmäßiges Hacken hält den Boden locker und unkrautfrei.

Vorsicht: Lassen Sie eine Hacke nie am Boden liegen, besonders nicht mit der Klinge nach oben. Sie könnten darauf treten und sich durch den hochschnellenden Stiel verletzen. Die Hacke immer aufrecht stellen, wenn Sie im Garten arbeiten. Nach getaner Arbeit das Gerät säubern und aufhängen.

Tipp 3: Mulchen hemmt Unkrautwachstum

Mulchen Sie den Boden mit einer mindestens 5cm, besser noch 10 cm dicken Schicht aus Kompost, Grasschnitt oder Rindenmulch. Das hält ihn feucht, hemmt Unkrautwachstum und macht Hacken überflüssig.

Man mulcht besser nur ein Drittel des Gartens gründlich anstatt den ganzen Garten mit einer zu dünnen Schicht zu versorgen. Die Wahl des Mulchmaterials wirkt sich auf den PH-Wert des Bodens aus: Pinienrinde z.B. senkt den PH-Wert leicht (wirkt also sauer), während Pilzkompost ihn leicht erhöht.

Tipp 4: Unkraut vorbeugen durch dichtes Pflanzen

Je mehr offene Erde vorhanden ist, desto leichter können sich unerwünschte Pflanzen ausbreiten. Daher ist eine Methode der Unkraut-Vorbeugung, möglichst dicht zu pflanzen, um möglichst wenig offen liegende Erde im Beet zu haben.

Tipp 5: Unkraut aufessen

Eine gute Alternative bei vielen sogenannten Unkräutern wie Giersch oder Vogelmiere ist auch: Aufessen! Gierschblätter sind Vitaminbomben und gerade die jetzt austreibenden jungen Blätter schmecken gar nicht so schlecht (ein wenig nach Möhre). Einige Spitzenköche kaufen kistenweise diese Wildkräuter. Mit diesem Wissen kann man doch entspannt in den Garten gehen und seine eigenen Wildkräuter mit anderen Augen betrachten.