"W Wie Wissen"-Moderator Dennis Wilms mit KOpfbohrer und Totenschädel

"W wie Wissen"

Detailreiche Choreographie

Stand: 11.12.2014, 17:13 Uhr

Aufwendige Kulissen, viele Requisiten und Bildsprache wie im Kinofilm: Die Wissenschaftssendung mit Moderator Dennis Wilms macht vieles anders als vergleichbare Formate. Nach einem Jahr unter Federführung des WDR wechselt die ARD-Gemeinschaftsproduktion 2015 zum SWR. Ein Blick hinter die Kulissen von "W wie Wissen".

Von Daniel Beer

Kerzen und Fackeln werfen schummriges Licht und flackernde Schatten an die Wände, Nebelschwaden liegen in der Luft. Auf einem Tisch liegen mysteriöse Gerätschaften, Kräuter und Pflanzen. Es scheint, als stehe "W wie Wissen"-Moderator Dennis Wilms inmitten einer mittelalterlichen Alchimistenküche.

Mittelalterliche Alchimistenküche

Die Meierhalle auf dem WDR-Produktionsgelände in Bocklemünd verwandelt sich für "W wie Wissen" regelmäßig in die unterschiedlichsten Orte: Supermarkt, Arztpraxis, Flugzeugkabine und einmal sogar in einen Kartoffelacker.

Für den besonderen Look der Sendung ist Regisseurin Birgit Quastenberg verantwortlich. "Wir arbeiten mit einer filmischen Bildsprache", erklärt sie. Dazu gehören auch die Kamerafahrten, während derer sich der Moderator gleichzeitig durch die Kulisse bewegt. "Das ist eine Choreographie", sagt Quastenberg.

Ein neues Szenenbild für jede Folge

Die Kulisse besteht aus mehreren beweglichen Wänden. Auf der einen Seite Holz, auf der anderen Metall und Beton. Für jede Folge wird ein neues Szenenbild erstellt. Auf die für Fernsehstudios eigentlich perfekte Ausleuchtung ohne Schatten wird bewusst verzichtet. Stimmungsvoll soll es sein. In der Nachbearbeitung kommen später noch Musik und oft auch grafische Effekte hinzu. 

Alle Hände voll zu tun haben deshalb immer auch die Requisiteure. Eine Woche vor der Auszeichnung bekommen sie eine Liste mit den erforderlichen Requisiten. "Damit erzählen wir die Geschichte", sagt Requisiteur Björn Liebeler. Gemeinsam mit seiner Kollegin Stefanie Hartung trägt er alle Gegenstände aus dem WDR-Fundus zusammen. Oder es wird gebastelt. Für die Mittelaltersendung hat er spezielle chirurgische Instrumente wie einen sogenannten Kopfbohrer gebaut. "So etwas gibt es heute einfach nicht mehr."

Ein Auge für Details

Im Studio wird jeder noch so kleine Gegenstand genau angeordnet. "Die Kunst ist, dass es nicht wie im Museum aussieht, sondern lebendig wirkt", sagt Liebeler. Regisseurin Birgit Quastenberg hat ein Auge für Details und legt bei der Dekoration auch selbst Hand an.

Am 13.12. läuft die letzte „W wie Wissen“-Folge für dieses Jahr. Gleichzeitig ist dieseAusgabe zum Thema „Heilkunst im Mittelalter“ die vorerst letzte, die beim WDR produziert wurde. Die Gemeinschaftsproduktion der ARD-Rundfunkanstalten kam zuvor vom NDR und wandert nun samt Kulisse weiter zum SWR. Weiterhin beteiligt sind BR und HR.

Redaktionell sind alle fünf Rundfunkanstalten an jeder Ausgabe beteiligt und liefern zum Beispiel einzelne Beiträge. Für WDR-Redakteurin Anahita Parastar soll die besondere Art der Moderation diese unterschiedlichen Zulieferungen gut zusammenhalten. "Es ist eine große Herausforderung für die produzierende Anstalt, aber die beteiligten Gewerke freuen sich immer sehr auf die Produktion", sagt sie.

Nach 2006 und 2010 war "W wie Wissen" nun schon zum dritten Mal beim WDR zu Hause. Parastar: "Inzwischen kennen wir die Anforderungen sehr gut und können uns darauf vorbereiten". Durch die permanente Zusammenarbeit der fünf Rundfunkanstalten wird "W wie Wissen" auch in seiner neuen Heimat den bekannten Look beibehalten.