ARD-Morgenmagazin

Wettervorhersagen bei sieben Meter hohen Wellen

Stand: 22.10.2014, 11:43 Uhr

Das ARD-Morgenmagazin sendet noch bis zum 24. Oktober 2014 von hoher See: MoMa-Wettermann Donald Bäcker berichtet live von Bord der "Sonne", des modernsten Forschungsschiffs der Welt.

Von Tobias Zihn

Die See ist rau und aufgewühlt. Der Wind bläst mit sechs bis neun Stärken übers Meer. Bis zu sieben Meter hohe Wellen treffen auf das Forschungsschiff "Sonne". Doch die sogenannte schwere See kann den MoMa-Wettermann Donald Bäcker nicht schrecken. Eingepackt in wetterfester Kleidung präsentiert er noch bis zum 24. Oktober 2014 von der "Sonne" das Wetter.

Fokus auf die Klima- und Meeresforschung

Dabei legt er besonderes Augenmerk auf die Klima- und Meeresforschung, die die 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Bord der "Sonne" betreiben. Bäcker fragt zum Beispiel die ForscherInnen nach den Auswirkungen des Klimawandels auf die Meere und welchen Einfluss wiederum die Gewässer selbst auf das Klima nehmen.

Um vom Forschungsschiff auch bei hohem Wellengang senden zu können, haben die TV-Techniker ein Trackingsystem entwickelt, das die Schiffsbewegungen ausgleicht. So ist es für die MoMa-Seeleute möglich, bis Windstärke 11 in HD zu senden. "Wir sind heilfroh, dass wir diese Stabilisatoren haben", sagt Bäcker. Denn sie sorgen bei den Aufnahmen für einen festen Stand des Wettermannes.  

Hauseigene Entwicklung

Das Sendesystem wurde übrigens im WDR entwickelt. "Das gibt es nur bei uns – sonst nirgends", sagt MoMa-Mitarbeiter Heinz Pohl, der die Idee hatte, vom Forschungsschiff zu senden. "Darauf sind wir auch ein wenig stolz - zu Recht, wie ich finde", sagt der Autor.

Das neue, 116 Meter lange deutsche Forschungsschiff "Sonne" wird übrigens erst am 17. November 2014 in Wilhelmshaven offiziell in den Dienst gestellt. Das ARD-MoMA ist somit exklusiv auf seiner ersten wissenschaftlichen Erprobungsfahrt dabei.

Heiße Quellen untersuchen

In den kommenden 30 Jahren wird das Schiff als schwimmende Forschungsplattform vor allem im Indischen und im Pazifischen Ozean unterwegs sein. Geowissenschaftler, Klimaforscher, Ozeanografen und Biowissenschaftler werden heiße Quellen an ozeanischen Gebirgsrücken untersuchen und Tiefseegräben unter die Lupe nehmen. An diesen Nahtstellen der Erdplatten entstehen Erdbeben, Tsunamis und Vulkane.