In diesem Jahr besteht die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) seit 40 Jahren. Aus diesem Anlass wurde am Mittwoch (8. Juli) in Berlin in einer Gesprächsrunde unter dem Titel "40 Jahre KEF – Zwischen Rundfunkfreiheit und Politik" auf die bisherige Arbeit zurückgeblickt und über rundfunkpolitische Themen diskutiert.
Dabei ging es unter anderem um die Mehreinnahmen durch den Rundfunkbeitrag. Die Ministerpräsidenten der Länder wollen im kommenden Jahr darüber beraten, aufgrund der wachsenden Einnahmen die Werbung in den öffentlich-rechtlichen Sendern zu reduzieren.
WDR-Intendant Tom Buhrow plädierte dafür, die Diskussion über Mehreinnahmen nicht mit der über Werbereduzierung zu vermischen. "Die Mehreinnahmen werden wahrscheinlich knapp reichen, um die Beitragsstabilität über eine Beitragsperiode zu sichern – das muss die KEF ermitteln. Wir müssen ehrlich sein: Wenn wir einen werbefreien öffentlich-rechtlichen Rundfunk wollen, muten wir dem Beitragszahler zu, mehr zu bezahlen. Ob die Kosten durch die derzeit bestehenden Mehreinnahmen gedeckt sind, müsste ermittelt werden."
Auch Sportrechte und Einsparungen der Sender wurden diskutiert. Neben Tom Buhrow beteiligten sich ZDF-Intendant Thomas Bellut sowie Willi Steul, Intendant des Deutschlandradios. Teilgenommen haben außerdem Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder und Prof. Dr. Dres. h.c. Paul Kirchhof, Professor für öffentliches Recht und Steuerrecht an der Universität Heidelberg und Bundesverfassungsrichter a.D.
Auf die Gesprächsrunde folgte am Nachmittag ein KEF-Symposion zum Thema "Mediennutzung im Jahr 2020 – individuell, interaktiv, nichtlinear?"