Deutscher Fernsehpreis 2014

WDR fünf Mal nominiert

Stand: 18.09.2014, 12:51 Uhr

Gleich mehrere WDR-Produktionen haben Aussicht auf den diesjährigen Fernsehpreis, der heute Abend vergeben wird: das Drama "Grenzgang", das Dokuformat "14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs", die Schauspieler Silke Bodenbender und Mark Waschke im Drama "Es ist alles in Ordnung" sowie Francis Fulton-Smith als "Bester Schauspieler" in der "Spiegel-Affäre".

Von Susanne Hagen

Die Nominierungen wurden im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin bekannt gegeben. Jörg Schönenborn, Beiratsvorsitzender des Deutschen Fernsehpreises, hob die Bedeutung der Auszeichnung hervor. "Das deutsche Fernsehen braucht und verdient den Fernsehpreis. Wir machen gutes Fernsehen hierzulande und brauchen uns nicht zu verstecken. Aber: Der Fernsehpreis braucht einen Umbau - der sich aber lohnt, denn die TV-Macher verdienen das." Der Deutsche Fernsehpreis wird am 2. Oktober in Köln vergeben.

"Grenzgang"

Die WDR-ARD-Produktion "Grenzgang" ist als "Bester Fernsehfilm" nominiert. Das Drama beruht auf dem gleichnamigen Roman von Stephan Thome: Zwei desillusionierte Singles suchen in der deutschen Provinz das Glück, ihre Kulisse ist ein jahrhundertealtes Volksfest. Die Hauptrollen spielen Lars Eidinger und Claudia Michelsen,  weitere Rollen übernehmen Hanns Zischler und Gertrud Roll.

Die Produktionsfirma teamWorx adaptierte "Grenzgang" in einer TV-Bearbeitung von Hannah Hollinger. Regie führte Brigitte Bertele, Kamera: Hans Fromm. "Grenzgang" ist eine Produktion von teamWorx, Produzentin Ariane Krampe, im Auftrag des WDR (Redaktion: Michael André).

"14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs"

"14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs" sind in der Kategorie "Bester Mehrteiler Dokumentation" nominiert: 14 Protagonisten aus sieben Ländern Europas schildern, wie der Krieg ihr Fühlen, Denken und Handeln geprägt und verändert hat. Ihre Erlebnisse, damals in Tagebüchern festgehalten, sind aufwändig in Szene gesetzt.

Für das Dokuformat haben sich hundert Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs zahlreiche Fernsehschaffende aus den damals am Krieg beteiligten Ländern zusammengefunden, um gemeinsam das Bild dieser "Urkatastrophe" des 20. Jahrhunderts neu zu zeichnen.

"14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs" sind eine Koproduktion von NDR, SWR, WDR (Redaktion: Gudrun Wolter), ORF, NTR/VPRO, Looks Film & TV, Les films d'ici, Filmoption International, AB Productions, CWMNI DA, CNRS Images, in Zusammenarbeit mit ARTE, BBC, S4C, SBS-TV AUSTRALIA, SVT, TG4, Toute l'histoire, History Vision, Eurovision.

"Es ist alles in Ordnung"

Silke Bodenbender und Mark Waschke sind als "Beste Schauspielerin" und "Bester Schauspieler" für ihre Darstellung im WDR-Fernsehfilm "Es ist alles in Ordnung" nominiert: Birgit (Silke Bodenbender) wünscht sich nichts sehnlicher als eine intakte Familie. Seit sie mit ihrem Ehemann Andreas (Mark Waschke), dem gemeinsamen Kind Philipp (7) und Sarah (13), ihrer Tochter aus einer früheren Beziehung, in soliden wirtschaftlichen Verhältnissen in einem Reihenhaus lebt, fühlt sie sich ihrem Ideal sehr nahe.

Doch durch Sarahs Pubertät wird die Familie auf eine harte Probe gestellt und der Stiefvater Andreas von der jungen Frau provoziert. Andreas kann mit der Situation nicht umgehen und wird gewalttätig. Birgit erkennt schmerzlich, dass sie das Wunschbild ihrer Familie nicht aufrecht halten kann.

Grimme-Preisträgerin Nicole Weegmann inszenierte das Familiendrama. Das Drehbuch schrieben Christina Ebelt und Ingo Haeb. Produziert wurde der Film von 2Pilots Filmproduction GmbH, Jörg Siepmann und Harry Flöter, Producerin ist Julia Röskau. WDR-Redaktion: Michael André.

"Die Spiegel-Affäre"

Francis Fulton-Smith ist als "Bester Schauspieler" für seine Rolle als Verteidigungsminister Franz Josef Strauß in "Die Spiegel Affäre" nominiert: ein Politthriller auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges.

Das Wettrüsten der Supermächte eskalierte im Oktober 1962 während der Kuba-Krise und führte die Welt an den Rand eines Atomkrieges. Dieser würde zuerst das Zentrum Europas und damit Deutschland treffen. Vor dem Hintergrund dieser weltpolitischen Lage fechten zwei außergewöhnliche "Alpha-Männer" eine beinahe archaisch anmutende Fehde aus: der Verteidigungsminister Franz Josef Strauß (Francis Fulton Smith) und der Journalist Rudolf Augstein, damals "Spiegel"-Herausgeber und -Chefredakteur.

Regie führte Roland Suso Richter, der Film ist eine Gabriela-Sperl-Produktion für Wiedemann & Berg Television/Telepool (Produzenten: Gabriela Sperl, Max Wiedemann, Quirin Berg) im Auftrag von ARD/BR/Degeto/WDR (Redaktion: Götz Bolten) /ARTE.