WDR 5 "Stadtgespräch" in Dortmund

Stand: 06.09.2016, 13:04 Uhr

Eine Reihe von Umweltskandalen sorgt für Diskussionen an Rhein und Ruhr. Viele Betroffene fühlen sich als hilflose Opfer und prallen an der Bürokratie ab. WDR 5 befasste sich im "Stadtgespräch" am 15. September 2016 mit dem Thema: Überlässt die Landesregierung den Schutz seiner Bürger zu sehr den örtlichen Behörden, die aus Mangel an Personal kapitulieren?

In der auf Gift gebauten Dortmunder Siedlung Dorstfeld-Süd ist in jedem zweiten Haus jemand an Krebs erkrankt. Bei der Entsorgungsfirma Envio haben Arbeiter und ihre Familien-angehörigen krebserregendes PCB im Blut, aber niemand scheint zur Verantwortung gezogen zu werden. In zahlreichen Kleingärten im Ruhrgebiet ist das angebaute Gemüse seit Jahren so durch Gifte belastet, dass es nicht gegessen werden darf, aber die Verursacher werden nicht gefunden.

Brisante Produktionsstätten werden offenbar nicht scharf genug kontrolliert. Aufsichtsbehörden sind nicht in der Lage, die Umweltvergifter zu identifizieren. Und vor Gericht pauken versierte Anwälte die Verdächtigen aus der Verantwortung.

Auf dem Podium beim WDR 5-"Stadtgespräch" diskutierten Staatssekretär Peter Knitsch aus dem NRW-Umweltministerium, Dirk Jansen vom Bund für Umwelt und Naturschutz, der Leiter des Umweltamtes Dortmund, Rainer Mackenbach, und Jan De Bondt von der Siedlergemeinschaft Dorstfeld-Süd. Beate Kowollik moderierte, Redaktion der Sendung hatte Maria Sand-Kubow.