Sonia Seymour Mikich, Markus Preiß, Sandra Ratzow und Birgit Virnich gratulieren zu 25 Jahren "moma"

Stand: 13.07.2017, 11:01 Uhr

Glückwünsche zu 25 Jahren "moma"

Sonia Seymour Mikich: "Ihr wart mein Ticket nach Moskau"
Das "moma" war mein Ticket nach Moskau, das ARD-Studio wurde nämlich erweitert – um eine Korrespondentenstelle. Was für eine Chance! Die Sowjetunion endete, der Wildostkapitalismus kam, die Kriege im Kaukasus beherrschten die Bildschirme. Und das Frühstücksfernsehen des Ersten räumte dafür viel, viel Platz ein. Filme von vier, fünf Minuten Länge? Willkommen! Schalten aus obskuren Orten? Klar! Vage Angebote wie "mal zum Baikalsee fahren und irgendwelche interessanten Reportagen mitbringen"? Große Begeisterung! Und morgens aufstehen? Kein Problem, bei zwei Stunden Zeitunterschied war ich um sechs Uhr deutscher Zeit hellwach. Allerdings kosteten mich die Studiogespräche immer Zigaretten. Genaugenommen fuhr ich morgens etwa 15 Kilometer zum Studio am Kutusowski-Prospekt, und weil die Straßen noch leer waren (unvorstellbar heute), bretterte ich mit 100 durch die Stadt, wurde von Polizisten angehalten, kaufte mich frei mit einer Schachtel Marlboro und hatte bestes Adrenalin. Ich rauche längst nicht mehr – schaue aber gern mein Mit-Geburtstagskind "moma". 13. Juli – ein gutes Datum!

Markus Preiß: "Plant mich etwas später ein!"
Wenn man freitags, kurz vor zehn, verloren auf der Neusser Straße steht – und die Ampel schon drei Mal grün war, bevor man endlich rüber geht – dann liegt wahrscheinlich eine "moma"- Woche hinter einem. Der Schlafmangel macht sich bemerkbar. Doch die "Sendeschicht" hatte für mich immer einen ganz besonderen Reiz: Mitten in der Nacht eine kleine, erstaunlich gut gelaunte Truppe, die unabhängig von den sonst berüchtigten Mammutkonferenzen einfach entscheidet und die bestmögliche Sendung auf die Beine stellt. Und hinter dem Dom geht langsam die Sonne auf. Schlafmangel schafft hier manchmal einen ganz eigenen Rausch. Und zu Brötchen und Kaffee ab fünf Uhr muss ich wohl nichts sagen. Mir hat es zwei Jahre lang großen Spaß gemacht, in diesem Team zu arbeiten. Jetzt, wieder auf der anderen Seite, fällt "moma" machen deutlich schwerer. Ich bin ganz ehrlich: Schalten um 6.30 Uhr sind der Horror. Kein Dom, kein Kaffee – und vor allem diese endlos lange Zeit, bis der Tag in Brüssel startet. Happy Birthday liebes "moma", alles Gute! Und: Plant mich ein bisschen später ein!

Sandra Ratzow: Die humorvollsten Kollegen!
Ich mag die Vielfalt am "moma": von Trump bis zu den Oscars, vom Live bis zum "moma"-Reporter. Dazu seid ihr die humorvollsten Kollegen, die ich mir vorstellen kann. Unvergessen: Als ich in Las Vegas mal die ganze Nacht nach einer Wahlkampfdebatte durchgeackert hatte, war am nächsten Morgen folgende Nachricht von einem Redakteur alias Horst Schlämmer auf meinem Handy: "Schschätzelein, schschööner Beitrag gestern und nun meld‘ dich mal, wenn du aus dem Casino zurück bist!" …:-) Nur für euch bleibe ich solange auf! Wegen der Zeitverschiebung manchmal bis drei Uhr morgens Washingtoner Zeit.

Birgit Virnich: "Für euch auch bei minus 15 Grad"
Für euch kämpfe ich mich gern bei minus 15 Grad durch Schnee und Eis zur Schalte aus dem Studio Moskau. Umgekehrt freue ich mich als Zuschauerin über eure Berichterstattung zur Flüchtlingskrise, den Wahlen in NRW oder zum Rätselraten um Trumps Kontakte zu Putin. Was für ein Kontrast zur Propaganda, den uns das russische Staatsfernsehen aufs Brot schmiert. Welch ein Genuss zumeist auch die "moma"- Reporter. Und ohne das "moma" wüsste ich in Moskau kaum, welche Filme ich gerade im Kino verpasse. Also auf die nächsten 25 Jahre!