Astro-TV mit der Maus

Stand: 16.03.2017, 12:27 Uhr

Die Maus setzt ihre Zusammenarbeit mit dem bekanntesten deutschen Astronauten fort: Alexander Gerst erklärt in den Sachgeschichten, wie die Sonne, der Mond und das Leben auf der Erde zusammenhängen.

Die Maus ist schon viel in der Welt herumgekommen. Und das verdankt sie auch Alexander Gerst. Der Astronaut und Geophysiker ist ein echter Maus-Fan und hat sie schon auf viele seiner Expeditionen mitgenommen, zum Beispiel auf einen aktiven Vulkan. 2014 war Gerst das erste Mal auf der Internationalen Raumstation ISS. Schon bei den Vorbereitungen für diese Mission saß die Maus in der Brusttasche seines blauen Overalls, und sogar zur Raumstation 350 Kilometer hoch über der Erde durfte sie mit, natürlich im eigenen Raumanzug. "Die Maus ist immer dabei, weil sie genauso neugierig ist wie ich", erzählte Gerst damals den Zuschauerinnen und Zuschauern der "Sendung mit der Maus".

Im März geht es um die Sonne

Nun stand der 40-Jährige wieder für den WDR vor der Kamera: für zwei Sonderausgaben der "Sendung mit der Maus", in denen es um Sonne, Erde und Mond gehen wird. Der erste Teil wird am 26. März zu sehen sein, wenige Tage nach dem astronomischen Frühlingsanfang. Dann dreht sich alles um das Verhältnis von Sonne und Erde und um Fragen wie diese: Warum gibt es eigentlich die Jahreszeiten? Warum sind die Tage und Nächte mal länger, mal kürzer? Das Filmteam um den Sachgeschichten-Regisseur Jan Marschner ließ dafür ein Modell von der Sonne mit einem Durchmesser von rund acht Metern anfertigen. "Im Zentrum haben wir einen starken Scheinwerfer als Sonne genommen, damit wir Tag und Nacht zeigen können", so Marschner. Um die Sonne kreist ein Modell der Erde mit rund einem Meter Durchmesser. "Diese Größe des Modells war nötig, um im Detail verstehen zu können, wie die Dinge zusammenhängen", sagt WDR-Redakteur Joachim Lachmuth, der die Idee zum Thema hatte. Und wer könnte das besser erklären als Alexander Gerst? Der steckte jedoch mitten in den Vorbereitungen für seine nächste ISS-Mission. Nur einen Drehtag Zeit hatte das Kamerateam für die Studioszenen mit ihm.

"Wir haben vorher zwei Tage lang jede einzelne Einstellung minutiös geprobt, damit beim Dreh mit Alexander Gerst alles reibungslos ablaufen konnte", erinnert sich Jan Marschner. Am dritten Tag stand Gerst dann vor der Kamera und neben dem "blauen Planeten" im Modell. Auf das setzte er einen Mini-Dom, um den Zuschauern eine Orientierung zu geben. Nicht im Drehbuch stand das, was er dabei verriet, berichtet Jan Marschner: "Als er das erste Mal auf der ISS war, hat er eine Woche gebraucht, um Köln aus dem All zu finden." Man hört Alexander Gerst gerne zu: Sympathisch und so gar nicht schulmeisterlich zeigt er, wie viel Sonnenlicht im Winter auf Europa fällt und wie viel im Sommer. "Er ist einfach ein toller Erzähler und Erklärer", so Redakteur Joachim Lachmuth.

Gemeinsam mit dem bekannten Sachgeschichten Macher Armin Maiwald erklärt Gerst, wie das Zusammenspiel von Sonne, Erde und Mond funktioniert. Die Studiobilder mit den Bewegungen der Himmelskörper gehen fließend über in die realen Bilder, aufgenommen auf einem Berg südlich von Bonn: Hier filmte das Maus-Team den Lauf der Sonne in allen vier Jahreszeiten, jeweils an genau derselben Stelle.

Die zweite Maus-Sondersendung mit Alexander Gerst soll im Herbst gesendet werden. Dann wird es um den Mond gehen, und Gerst wird am Modell zeigen, wie es zu den unterschiedlichen Mondphasen kommt.

Neue Maus-Experimente im All

Das nächste Mal wird der Astronaut im Mai 2018 zur ISS fliegen. Die Maus würde dafür sicher gerne noch einmal ihren Raumanzug tragen, und vielleicht darf dieses Mal sogar der kleine blaue Elefant mit. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Luft- und Raumfahrtgesellschaft (DLR) wird die ISS dann zum "fliegenden Klassenzimmer". Dafür konnten die Maus-Zuschauer Experimente vorschlagen, die Gerst in der Schwerelosigkeit durchführen soll. Unter den vielen Einsendungen waren Fragen wie diese: Wie verhält sich ein Jojo? Was passiert, wenn man eine Sprudelflasche öffnet? Es gibt viel im All zu entdecken für den neugierigen Maus-Fan Alexander Gerst.

Ein PRINT-Artikel von Katrin Pokahr