Tonmeistertagung

Was auf die Ohren

Stand: 24.11.2014, 15:36 Uhr

Tonmeister aus ganz Deutschland trafen sich zu einer Tagung in der Kölner Messe. Markus Haßler, Gruppenleiter Wortproduktion und stellvertretender Abteilungsleiter Produktionsbetrieb Hörfunk, über Trends und die Interessen des WDR.

Von Laura Nagel

Vom 20. bis zum 23. November 2014 trafen sich in Köln geschulte Ohren und versierte Techniker bei der Tonmeistertagung. Sie besteht aus einem Kongressteil und einer begleitenden Ausstellung von Fachfirmen aus dem Bereich des Rundfunks und der Audio-/Video-Produktion.

Der ehemalige WDR-Tonmeister und Produzent Wolfgang Hirschmann wurde am zweiten Veranstaltungstag mit einer Ehrenmedaille des Verbands Deutscher Tonmeister für besonders herausragende Leistungen als Tonmeister und Produzent geehrt.

Der WDR war mit einem eigenen Präsentationsraum auf der Tagung vertreten. Wie der Sender sich dort vorgestellt hat und was die aktuellen Trends in der Audiobranche sind, erklärt uns Markus Haßler, Gruppenleiter Wortproduktion und stellvertretender Abteilungsleiter Produktionsbetrieb Hörfunk.

Wie beteiligt sich der WDR an der Tonmeistertagung?

Markus Haßler: Der WDR ist mit einem eigenen Raum vertreten, in dem Präsentationen und Diskussionen stattfinden und in dem wir in Kontakt mit Profis und mit Konsumenten kommen. Für den Radiobetrieb ist das die wichtigste Messe, darum sind viele Kollegen aus dem Bereich hier, ebenso wie natürlich Tonmeister und Vertreter der WDR-Hörfunkdirektion, der DPT und auch einige vom Fernsehen. DPT-Chef Wolfgang Wagner hat die Eröffnungsrede gehalten.

In unserem Präsentationsraum zeigen wir unter anderem WDR-Hörspiele und Fernsehproduktionen. Das Tolle ist, dass wir hier die Möglichkeit haben, mit Fachleuten über unsere Arbeit zu diskutieren: Wieso habt ihr das Mikro so aufgestellt, warum habt ihr dieses und jenes nicht anders gemacht.

Außerdem bietet der WDR Exkursionen an, zum Beispiel zu einem Big Band Konzert in die Kölner Philharmonie. Die Fachbesucher nehmen an einer Probe teil und blicken hinter die "Tonkulissen" des WDR. Bei einer anderen Exkursion geht’s zu einer Hörspielproduktion. Natürlich entsteht auch dabei jede Menge Diskussionsstoff.

Warum ist die Tagung für den WDR wichtig?

Haßler: Der Sender zeigt hier, dass ihm gute Qualität wichtig ist, dass er an Innovationen interessiert ist und dass er auch in die Zukunft schaut. Wir haben nichts zu verstecken und die Leute sind begeistert, dass der WDR da ist. Wir tauschen uns mit Experten aus und setzen durch unsere Nachfrage, also durch das, was wir für unsere Arbeit brauchen, natürlich auch Impulse bei den Entwicklern. Was wir hier lernen, geben wir natürlich auch an die Redaktionen im WDR weiter.

Was sind für den WDR die wichtigsten Neuerungen im Bereich der Audio- und Videoproduktion?

Haßler: Ein Thema, das hier überall diskutiert wird und das auch für den WDR besonders interessant ist, ist der Ton bei crossmedialen Arbeitsweisen. Fernsehen und Hörfunk haben unterschiedliche Anforderungen an den Sound, beispielsweise braucht man im Radio "Atmo", also Hintergrundgeräusche, sodass die HörerInnen sich über die Ohren einen Eindruck von der Umgebung machen können.

In Kooperation mit der FH Köln hat der WDR ein Hörspiel entwickelt, um das sogenannte "3DAudio" auszuprobieren, eine Art Surround-Sound, der vor allem durch den zunehmenden Gebrauch von Kopfhörern in Verbindung mit modernen Abspielgeräten interessant wird.