"Und ab!"

Hinter den Kulissen der Lokalzeit aus Dortmund

Stand: 19.09.2013, 15:47 Uhr

Vorproduzierte Beiträge aus dem Ruhrgebiet, Live-Schalten in die Region, Gespräche im Studio und die Live-Sendungen der Lokalzeit am Abend - all diese Elemente werden im Studio Dortmund produziert. Wir lassen Sie hinter die Kulissen blicken

Von Christian Beisenherz

Die meisten Berichte für die Lokalzeit werden vorab produziert. Im Einsatz dafür: unsere Reporterinnen und Reporter mit den Kamerateams. Sechs Teams sind im Studio Dortmund "stationiert". Sie bestehen jeweils aus einem einem Tontechniker und einem Kameramenschen. Neben den digitalen Kameras, in denen auf "Optical Disc" aufgezeichnet wird, nutzen sie auch kleine "GoPros" z.B. als Lenkerkameras für Fahrradbilder, oder digitale Spiegelreflexkameras, die eine ganz besondere Bildästhetik lieern.

Die Aufnahmeleitung

Konni Otto und Julia Neuhaus sind unser Team in der Aufnahmeleitung. Sie bilden die "Schnittstelle" zwischen Redaktion und Produktion. Die beiden planen und koordinieren die Einsätze der Kamerateams. Konni Otto erzählt: "Der Vorteil der EB-Teams [Teams für elektronische Berichterstattung] liegt darin, dass ohne großen Aufwand überall gedreht werden kann. Überall heißt allerdings auch zu jeder Uhrzeit, so dass ich leider meine Kollegen auch morgens um 4.00 Uhr raus in den Regen schicken muss, falls dies notwendig ist. Bei der Rückkehr wartet dann aber auch ein heißer Kaffee auf sie. Insgesamt bin ich für sechs Teams verantwortlich und kümmere mich um deren Arbeitseinsätze. Dabei muss ich die Kosten und viele Vorschriften im Auge behalten. Ein weiterer oft unterschätzter Faktor ist die Berücksichtigung von persönlichen Neigungen der einzelnen Teams, denn nur, wer einen Einsatz gerne macht, macht ihn auch gut."

Der Bildschnitt

Um einen Beitrag fertig zu stellen, geht die Autorin mit den Drehdiscs in den Schnitt. Im besten Fall hat sie sich das Material schon angesehen und kann mit der Cutterin schnell die besten Stellen im Material finden, um den Beitrag zusammenzuschneiden. Während dieses Prozesses schreibt die Autorin den endgültigen Sprechertext, der dann in der Mischung dem Beitrag hinzugefügt wird.

Das Synchronstudio

Wenn ein Beitrag aus dem Schnitt kommt, ist das Synchronstudio der nächste Anlaufpunkt für unsere Autoren. Hier werden die Tonspuren neu gemischt. Die Kollegen hier greifen über einen Schnittcomputer auf den fertigen Beitrag zu, der auf dem Server liegt. Sie finden auf den Tonspuren die "Atmo" - also Geräusche und Töne, die man bei der Aufzeichnung eingefangen hat, die direkt zum Bild gehören. Auch die Musik wurde schon am Schnittplatz hinzugefügt. Damit der Beitrag aber komplett wird, muss noch ein Sprechertext aufgenommen und im richtigen Verhältnis zu den anderen Tönen "gemischt" werden.

Rollende Studios: Die Ü-Wagen-Flotte

Eine ganze Flotte von Übertragungswagen steht den Lokalzeiten, der Aktuellen Stunde und WDR Aktuell zur Verfügung. Sie können Beiträge oder Live-Schalten selbstständig über Satellit absetzen, senden, zum Studio schicken. Die gesamte Technik ist an Bord. Nur in einem Punkt braucht so ein Ü-Wagen Hilfe, nämlich wenn kein Stromnetz erreichbar ist. Deshalb besitzt unser Rüstwagen, der ihn stets begleitet, auch einen eigenen Generator, so dass wir für Sie von überall berichten können. Der Wagen kann mit drei Kameras arbeiten, wobei in der Regel zwei von Kameramännern besetzt werden.

Das Fernsehstudio

In unserem 110 qm großen Fernsehstudio produzieren wir regelmäßig drei Sendungen. Dabei ist eine Hälfte des Studios fest für die Dekoration von "Planet Wissen" (Mo-Fr, 15.00 Uhr) reserviert. Die andere Hälfte teilen sich die "Lokalzeit aus Dortmund" (Mo-Sa, 19:30 Uhr) und die "Lokalzeit Nachrichten" (Mo-Fr, 18 Uhr). Im Studio selbst befinden sich vier Kameras, wobei nur bei "Planet Wissen" auch alle mit Kameraleuten besetzt sind. Sonst werden sie über eine Fernbedienung aus der Fernsehregie gesteuert. Während einer Lokalzeit sind neben der Moderatorin noch ein Aufnahmeleiter (z.B. zum Zeitanzeigen für die Moderatorin), ein Prompter (bedient den Teleprompter, also das Gerät, auf dem der Moderationstext vor der Kameraoptik "rollt") und die Maskenbildnerin (zum Nachpudern) im Studio.

Die Fernseh-Regie

Unsere Fernsehregie ist wie ein Cockpit im Flugzeug. Hier laufen sämtliche technischen Steuerelemente zusammen. Insgesamt arbeiten hier folgende Personen während einer Sendung.

  • Der "Multifunktionskollege" sorgt dafür, dass immer der richtige Bericht vom Server als nächstes abgerufen wird, nimmt Überspielungen aus anderen Studios an, setzt Beiträge z.B. zur tagesschau ab und übernimmt die Kommunikation mit anderen Studios
  • Der Tontechniker mischt den Sendeton ab, entscheidet, welche Mikrofone und Tonspuren wann auf den Sender kommen
  • Der Bildmischer schneidet zwischen den einzelnen Bildquellen (Beiträge vom Server, Kameras, Ü-Wagen, Standbilder) hin und her, kümmert sich währenddessen auch noch um die Fernsteuerungen der Kameras und sorgt für das richtige Licht im Studio. Bei diesem Job bräuchte er manchmal zwei Arme mehr...
  • Der Redakteur ist inhaltlich verantwortlich für die Sendung und hat sie auch vorbereitet. Er muss auch auf die Einhaltung der Zeit achten.
  • Am Schriftgenerator werden z.B. die Namen unsere Studiogäste eingegeben, damit Sie diese später in der Sendung lesen können.
  • Eine Person ist dafür zuständig, die Zeiten der geplanten Moderationstexte und Beiträge in eine Uhr einzugeben, so dass man immer sekundengenau sehen kann, wie lange der aktuelle Punkt im Sendeablauf noch dauert. Dieser Kollege kümmert sich auch in der Standbildbearbeitung um unbewegte Grafiken auf den Studiomonitoren.