Klasse 2c der Adelheidis-Schule

Projektwoche "Kinder haben Rechte"

Schülerinnen und Schüler einer dritten Klasse der Adelheidis-Grundschule in Villich/Bonn setzten 1998 in einer Projektwoche das Thema "Kinder haben Rechte - auch zur Veränderung von Schule" in die Praxis um.

Unter der Anleitung des damaligen Referendars Thomas Kipper erarbeiteten die Kinder zunächst ihre Rechte theoretisch. In selbstständigen Expertengruppen sorgten sie dann für die Umsetzung des Gelernten.

Die Photogruppe dokumentierte Missstände, die Forschergruppe erkundigte sich nach den Wünschen von Schülern und Lehrern und die Interviewgruppe schließlich konfrontierte Schulleitung und Kommunalpolitiker mit den Forderungen.

Ergebnis: Die Erweiterung des zu kleinen Schulhofs wurde vorgenommen, andere Wünsche, wie die Erneuerung der Toiletten, mussten zu damaligen Zeitpunkt noch auf Erfüllung warten. Dennoch machten die Schüler und Schülerinnen die Erfahrung, dass das selbstbewusste Eintreten für ihre Rechte auch Wirkung zeigt.

Begründung der Jury 1998 für den dritten Preis

Die Projektwoche zeigt, dass sich die Institution Schule weit mehr als bislang dem Thema Kinderrechte öffnen und konkrete Gestaltungsmöglichkeiten im Schulalltag einräumen kann. Kinder müssen etwas über ihre Rechte wissen, um sie umsetzen und einfordern zu können, und Schule ist ein Ort, an dem Kinder dies auch lernen können und müssen.

Darüber hinaus ist Schule aber auch der Ort, an dem Kinder Partizipation und Demokratie einüben sollten, wo sie erleben können, wie sich eine Institution zugunsten der Kinder auch selbst verändert und offener wird. Das Projekt an der Adelheidisschule hat deutlich gezeigt, dass auch jüngere Schüler durchaus Interessen artikulieren können und dass es möglich ist, Kinder aller Altersklassen ernst zu nehmen.

Die Tatsache, dass die Projektwoche zu konkreten Verbesserungen an der Adelheidischule geführt hat, hat die Kinder ermutigt und ihnen bewusst gemacht, dass Kinderrechte nicht nur auf dem Papier stehen, sondern konkret mit Leben gefüllt werden können. Diese positive Erfahrung mit Demokratie kann auch für andere Schulen Vorbild sein.