Fußball - 3. Liga

Münsters Aufstiegszug fährt langsam ab

Stand: 17.04.2015, 09:13 Uhr

Preußen Münster benötigt im Derby bei Arminia Bielefeld einen Sieg, um weiter im Aufstiegsrennen mitmischen zu können. Das WDR Fernsehen überträgt am Samstag (18.04.2015) ab 14 Uhr live.

Fünf Punkte Rückstand hat Münster bereits auf Relegationsplatz drei, aus den letzten acht Spielen sprangen für die Mannschaft von Trainer Ralf Loose nur sechs Punkte heraus. Dabei hatte sich Münster als Tabellenzweiter mit nur vier Punkten Rückstand auf Bielefeld in die Winterpause verabschiedet.

Zuletzt leistete sich das Team während der Spiele immer wieder Schwächephasen, es mangelte an Konstanz. "Uns fehlten Energie und die letzte Überzeugung im Spiel", kritisierte Münsters Sportvorstand Carsten Gockel im "kicker" (Donnerstagausgabe/ 16.04.2015). "Bei der Leistungsdichte in dieser Liga kann man sich längere Schwächephasen nicht erlauben". Nach dem 2:3 gegen Chemnitz am vergangenen Wochenende fand Loose klare Worte: "Man muss ganz klar sagen, dass dies unter dem Strich kein Auftritt war, wie es sich für ein Spitzenteam gehört. Mit so einer Leistung können wir oben kein Wort mitreden".

Platz im DFB-Pokal noch nicht sicher

Neben dem Aufstieg geht es auch noch um einen Platz im DFB-Pokal. Dafür müsste Münster mindestens Vierter werden oder den Westfalenpokal gewinnen, bei dem der Klub im Halbfinale auf die Sportfreunde Lotte trifft (29. April). Falls Bielefeld das Finale des Westfalenpokals (im Halbfinale gegen den SC Verl) erreichen und in der Liga nicht mehr hinter Platz vier zurückfallen sollte, würde den Preußen auch eine Finalteilnahme im Verbandspokal ausreichen, um im Lostopf für den DFB-Pokal zu landen.

Unabhängig davon, ob es mit dem Aufstieg klappt, steht der Verein im Sommer vor einem personellen Umbruch. Angesichts der zwölf am Saisonende auslaufenden Verträge geht es für viele Spieler in den kommenden Partien auch um ein neues Arbeitspapier.

Münster erhält Drittliga-Lizenz ohne Auflagen

Wenigstens eine gute Nachricht schickte am Donnerstag der DFB: Der Klub erhält die Drittligalizenz wie erwartet ohne Auflagen. Und das Hinspiel sollte Münster sportlich in guter Erinnerung geblieben sein: Nach einem 0:1-Pausenrückstand gewannen die Adlerträger noch mit 3:1.

Bei Spitzenreiter Arminia könnte es momentan kaum besser laufen. Zwar unterlag die Elf von Coach Norbert Meier nach dem kräftezehrenden Viertelfinal-Sieg im DFB-Pokal über Bundesligist Borussia Mönchengladbach mit 0:2 in Dresden, doch der Vorsprung auf Platz drei beträgt noch sechs Punkte. Zudem ist Bielefeld auf eigenem Platz kaum zu bezwingen: 13 der 16 Heimspiele wurden gewonnen, die letzte Heimniederlage kassierte man im August (0:1 gegen Osnabrück).

Finanzielle Entlastung für Arminia

Die Pokaleinnahmen eröffnen der mit noch etwa 25 Millionen verschuldeten Arminia mehr Handlungsspielraum für die Zukunft, allein für das Halbfinale gegen den VfL Wolfsburg erhält der Klub etwa vier Millionen Euro vom Deutschen Fußball-Bund (DFB). Auch die Zahl der Mitglieder schoss nach dem Pokalerfolg in die Höhe: Vor rund einem halben Jahr waren 8.600 Fans Mitglied, nun sind es nach Vereinsangaben etwa 11.200.

Meier muss auf Innenverteidiger Felix Burmeister verzichten, der nach seiner Roten Karte in Dresden für drei Spiele gesperrt wurde. Für ihn könnten Julian Börner oder Manuel Hornig in die Startelf rücken. Bei Münster fehlt Dominik Schmidt (Gelbsperre). Das Derby ist ausverkauft, die Klubs rechnen mit etwa 2.200 Fans aus Münster. Wer von den Preußen-Fans keine Tickets bekommen hat, kann sich das Spiel live in einem Münsteraner Kino anschauen.