Stichtag

11. April 2010 - Vor 40 Jahren: Start von Apollo 13

Anfang der 1970er Jahre will in den USA niemand mehr etwas von der Raumfahrt wissen. Schon beim reibungslosen Start von Apollo 12 bekommen die großen Fernsehstationen Beschwerdebriefe von Zuschauern, die wegen der Übertragung auf ihre geliebte Sportsendung verzichten mussten. So startet Apollo 13 von der Öffentlichkeit beinahe unbeachtet am 11. April 1970 um 20:13 Uhr von Cape Kennedy aus zu ihrer Mondmission. An Bord sind die erfahrenen Astronauten Jim Lovell, Jack Swigert und Fred Haise, die noch nicht ahnen können, auf welch lebensbedrohliches Abenteuer sie sich eingelassen haben.

Plötzlich hören die Astronauten eine Explosion am Sauerstofftank ihres Raumschiffs. Wie sich später herausstellt, wird sie von einem heiß gelaufenen Thermostat verursacht. Mit dem später berühmten Ausspruch "Houston, wir haben ein Problem" unterrichtet die Crew die Bodenstation über die Panne. 55 Stunden nach dem Start überschlagen sich an Bord die Ereignisse. Durch die Explosion wird auch der zweite Sauerstofftank beschädigt. Die Brennstoffzellen, die Strom und Wasser erzeugen, drohen nach einigen Stunden ebenfalls auszufallen.

Lovell, Haise und Swigert bleibt nur das angekoppelte Mondlandeflugzeug "Aquarius" mit seiner 0,3 Millimeter dünnen Außenhaut als Rettungsboot. Zunächst schalten sie die Systeme der Kommandokapsel aus, um sie später für den Wiedereintritt reaktivieren zu können. Dann aktivieren sie "Aquarius" und steigen um. Nun ist das Triebwerk der Fähre die einzige Antriebsquelle, die ihnen zur Verfügung steht.

In ihrem lebensbedrohlichen Zustand sind die Astronauten gezwungen, noch um den Mond herumzufliegen. Dabei müssen sie bei jeder Bewegung aufpassen, dass sie mit ihren Stiefeln die extrem dünne Aluminiumhülle der Fähre, die keine Sitze hat, nicht zu durchtreten. Außerhalb der "Aquarius" fällt die Temperatur auf minus 173 Grad, innen gefrieren Wasser und Essen. Haise wird krank und bekommt hohes Fieber. Der Bodenkontrolle in Houston bleibt nur noch wenig Zeit, um eine Lösung zu finden.

Oben im Weltall basteln die Astronauten nach den Anweisungen des Bodenpersonals aus Tüten, Klebeband und Flugplänen Adapter und reparieren Geräte für den Rückflug. Inzwischen nehmen auch die Menschen auf der Erde Anteil am dramatischen Schicksal der Apollo-13-Astronauten. Fast ganz Amerika sitzt jetzt vorm Bildschirm. Mit den letzten Energiereserven der Mondfähre werden die Batterien der Apollokapsel geladen. Eine Stunde vor Wiedereinritt in die Erdatmosphäre hasten die Männer ins Mutterschiff zurück. Sechs Tage nach dem Start wassert die Kapsel von Apollo 13 im Pazifik, wo die Crew von einem Flugzeugträger aufgenommen wird.

Stand: 11.04.10

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