Unwetter über NRW
Überschwemmungen, Erdrutsch und Blitzeinschlag
Stand: 24.05.2012, 07:50 Uhr
Am Mittwoch (23.05.2012) zog ein Unwetter über weite Teile von NRW: Starkregen mit bis zu 80 Liter pro Quadratmeter sorgten für überflutete Straßen, vollgelaufene Keller und Stromausfälle. Besonders betroffen waren die Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe im Südosten des Landes.
Im Kreis Siegen-Wittgenstein war ein Ort zeitweise komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Bei Netphen rutschte ein Hang an einer Kreisstraße ab und blockierte die einzige Zufahrt zu einem Dorf. "Ein Schulbus, in dem aber nur der Fahrer war, musste vor dem Hindernis warten, bis ein Bagger die Strecke geräumt hatte", sagte ein Polizeisprecher.
Ab den Mittagsstunden hatte das Unwetter zunächst im Sieger- und Sauerland binnen Minuten in vielen Orten Gullydeckel hochgedrückt und Keller volllaufen lassen. In Lennestadt im Kreis Olpe verschmorten durch einen Blitzeinschlag die Stromleitungen in einem Haus, ein Feuer brach aber nicht aus. In Plettenberg (Märkischer Kreis) stürzte ein zehn Meter hoher Baum auf ein parkendes Auto.
Autobahn bei Unna wurde überflutet
Ab dem späteren Nachmittag zog das Unwetter in westlicher Richtung weiter und erreichte die Ausläufer des Münsterlands und das Ruhrgebiet. In Sprockhövel schlug ein Blitz in ein Haus ein und verursachte einen Dachstuhlbrand. Die Feuerwehr war nach eigenen Angaben mit 70 Kräften und 18 Fahrzeugen im Einsatz. Außerdem kam es am Nachmittag zeitweise der Verkehr auf der Autobahn A 44 zum Stillstand, weil starker Regen die Fahrbahn zwischen Unna und Werl überflutet hatte und stellenweise Schlamm auf die Autobahn gespült worden war. Es bildete sich ein etwa sechs Kilometer langer Stau. Arbeiter waren am frühen Abend damit beschäftigt, die Fahrbahnen zu reinigen. Auch in Oberhausen kam es zu Überschwemmungen. Im nördlichen Stadtgebiet mussten mehrere Straßen zeitweise gesperrt werden. Gegen Abend zog das Unwetter weiter Richtung Niederrhein. "Wir haben unheimlich viel zu tun", hieß es von der Polizei in Kleve. Fahrbahnen seien unterspült, Äste herabgefallen. Größere Zwischenfälle habe es aber nicht gegeben.
Vorhersage für Pfingsten lässt auf Ausflugswetter hoffen
Zuvor hatten hochsommerliche Temperaturen um die 30 Grad auch am Mittwoch wieder das ganze Land ins Schwitzen gebracht. Während in Italien und Südfrankreich lediglich Temperaturen zwischen 18 und 20 Grad gemessen wurden, lag NRW unter einer Hitzeglocke. Nach dem Durchzug der Schauer und Gewitter rechnet das WDR-Wetterstudio nun für Donnerstag (24.05.2012) mit einer Abkühlung. Auch am Freitag erwarten die Meteorologen weiter eine Wetterberuhigung mit Sonnenschein und Temperaturen zwischen 25 und 26 Grad. Am verlängerten Pfingstwochenende können sich die Menschen in NRW auf nahezu ideales Ausflugswetter freuen: Sonnenschein von früh bis spät und warme, aber keinesfalls schwüle Temperaturen bei rund 25 Grad sagen die WDR-Wetterexperten voraus.
