Kerzen zum Zeichen der Trauer vor der Bäckerei, in der Arzu Ö. gearbeitet hat

Leiche aus Detmold identifiziert

Bestätigt: Arzu Ö. ist tot

Stand: 17.01.2012, 15:21 Uhr

Vier Tage nach dem Fund einer Frauenleiche bei Lübeck bestätigt die Staatsanwaltschaft Detmold, dass es sich bei der Toten um die vermisste Kurdin Arzu Ö. aus Detmold handelt. Die Ermittler glauben, dass sie von ihren Geschwistern wegen einer unerwünschten Liebesbeziehung verschleppt wurde.

Die Obduktion der in Norddeutschland gefundenen Frauenleiche hat Gewissheit gebracht. "Es ist Arzu", sagte der Detmolder Staatsanwalt Michael Kempkes am Dienstag (17.01.2012). Vier Brüder und eine Schwester des 18-jährigen Opfers, die zurzeit alle in Untersuchungshaft sind, sollen nun erneut vernommen werden. Die Todesursache sei zwar ermittelt, er werde sie aber noch nicht nennen, sagte Kempkes. Er wolle die Vernehmungen nicht behindern. Der Todeszeitpunkt sei noch unklar. Einen Bericht des "Westfalen-Blatts" vom Dienstag, wonach Arzu bereits am 1. November erschossen worden sei, wollte der Staatsanwalt nicht bestätigen. Die Zeitung berichtet darüber hinaus, dass sich der Verdacht der Ermittler auf einen bestimmten Bruder des Opfers konzentriert. Auch hierzu gab es keinen Kommentar.

Zeuge: Entführung mit vorgehaltener Waffe

Polizei und Staatsanwaltschaft beschuldigen die vier Brüder und die ältere Schwester, Arzu wegen ihrer Beziehung zu einem 23 Jahre alten Bäckergesellen entführt zu haben. Am 1. November sollen sie gegen 1.30 Uhr die Wohnung des jungen Mannes gestürmt haben, einer von ihnen soll bewaffnet gewesen sein. Sie sollen ihm einen Finger gebrochen und Arzu aus der Wohnung gezerrt haben. Was danach geschah, wissen nur die fünf Geschwister. Alle werden der Geiselnahme mit Todesfolge beschuldigt. Bisher haben sie geschwiegen.

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